Ex-Drittligist VfB Lübeck erneut in finanziellen Nöten | OneFootball

Erst im vergangenen Dezember hatte Ex-Drittligist VfB Lübeck nur dank Spenden, Sponsorengeldern und Verzichtserklärungen einen Fehlbetrag von rund einer Million Euro ausgeglichen und damit eine erneute Insolvenz im letzten Moment verhindert. Nun befinden sich die Norddeutschen erneut in finanziellen Nöten.

"Chronische systematische Unterfinanzierung"

Knapp eine Woche vor dem Start der neuen Saison in der Regionalliga Nord hat der VfB gerade mal 15 Spieler zur Verfügung. "Unser Etat ist im letzten Viertel der Regionalliga", sagte Sportvorstand Sebastian Harms nach "dpa"-Angaben bei einer Mitgliederversammlung. "Es fällt mir schwer, totalen Optimismus zu verbreiten."

Von einer "chronischen, systematischen Unterfinanzierung" des Klubs, der sowohl 2020/21 und 2023/24 in der 3. Liga spielte, ist die Rede. Erst im März konnte ein neu aufgetauchter Fehlbetrag von weiteren 400.000 Euro nur dadurch gedeckt werden, dass bereits Einnahmen aus der kommenden Saison verplant wurden. Das Geld fehlt nun bei der Zusammenstellung des neuen Kaders.

Spieler müssten Geld mitbringen

Aktuell könne man nur Spieler verpflichten, "die noch Geld mitbringen", sagte Vorstandschef Dieter Gudel zugespitzt. Zudem könne sich der VfB nur noch Leihspieler leisten, "die von ihrem bisherigen Verein bezahlt werden", so Harms. Infrage kommen zudem Akteure, "deren Berateragenturen interessiert sind, junge Spieler zu fördern. Und junge Spieler aus wohlhabenden Familien". Umstände, die alles andere als optimal sind. "Da holt man sich oft eine blutige Nase."

Wie es bei den Norddeutschen künftig weitergeht, ist noch offen. Klar scheint nur, dass eine zeitnahe Rückkehr in die 3. Liga kaum zu realisieren sein wird. Die vergangene Saison hatte der VfB auf Platz 7 abgeschlossen – zwei Ränge hinter Stadtrivale Phönix Lübeck, der dem Team von der Lohmühle immer mehr den Rang abzulaufen scheint.