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·21 de maio de 2025

Bitte nicht zu viel Sachverstand: Magath-Aus beim HSV

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Jetzt Hand aufs Herz und ehrlich sein: Wer kennt Kai Esselsgroth, Henrik Köncke und Frank Ockens? Außerhalb von Hamburg ganz sicher niemand. Aber einen dieser Namen wird die Fußballwelt noch kennenlernen: Alle drei wollen HSV-Präsident werden – und wurden vom Beirat des Vereins zur Wahl am 21. Juni zugelassen.

Nicht zugelassen wurde jemand, den alle Welt kennt: Felix Magath, Legende beim Hamburger SV und mehrfach Meistertrainer. Er bringt mit, was die drei anderen Kandidaten nicht haben: Fußballsachverstand. Das wäre ja auch verrückt gewesen: einen an der Vereinsspitze zu haben, der sich bei der wichtigsten Sportart im Verein auskennt.


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Im Ernst: Der Hamburger SV hat über Jahre darunter gelitten, dass im Aufsichtsrat zu viele Laien mitgeredet haben. Der bisherige Präsident Marcell Jansen war die löbliche Ausnahme: Seine vergleichsweise frische Bundesliga-Expertise half bei der Beurteilung von Krisenmomenten in der 2. Liga. Das hilft nicht immer – aber es bewahrt meistens vor größerem Schaden.

Denn das ist die größten Gefahr bei Laien an der Vereinsspitze: Sie blicken vielleicht mit dem gesunden Menschenverstand auf den Profifußball, aber brauchen bestenfalls Ewigkeiten, um Zusammenhänge zu verstehen, oder lösen schlimmstenfalls mit Amateurhaftigkeit Irritationen aus. Bei Felix Magath hätte die Gefahr nicht bestanden: Er weiß, wie der Hase läuft.

HSV-Ablehnung muss andere Ursachen haben

Die Ablehnung seiner Personalie muss andere Ursachen haben, vermutlich diese hier: Er wollte als Präsident vielleicht zu viel mitreden. Das wäre ärgerlich für einen Sportvorstand Stefan Kuntz gewesen, der sich ständig auf dem Prüfstand gef+hlt hätte, aber gleichzeitig befruchtend, wenn die Chemie zwischen den beiden stimmt. Vorbild hätten hier die Bayern sein können.

Das Verhältnis zwischen Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge war beim FC Bayern nie frei von Spannungen, hier prallten Ansichten und Fachwissen ungebremst aufeinander. Am Ende war es immer Ying und Yang: Gemeinsam bauten sie zielführend die erfolgreichste Phase des deutschen Vereinsfußballs – und arbeiten noch heute zusammen.

Von Kai Esselsgroth, Henrik Köncke oder Frank Ockens muss Stefan Kuntz beim HSV keine Belehrungen befürchten. Die sind zufrieden, dass sie repräsentieren dürfen. Magath taugt nicht zum Händeschütteln. Er kann anstrengend sein, besserwisserisch und ziemlich eindeutig bei der Formulierung. Kompetenz aber würde ihm niemand absprechen.

Da sind die drei Auserwählten die bequemere Lösung (wobei Henrik Köncke ein Ultra-Fan war und seine eigene Agenda verfolgt). Das kann man so machen und einen Vereinsbeirat darüber entscheiden lassen, wie viel Demokratie ein Verein aushalten kann. Besser wäre es gewesen, man hätte die Mitglieder über Felix Magath entscheiden lassen.

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