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·17 luglio 2025

Neue Macht, große Baustellen: DFL muss zahlreiche Probleme lösen

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Nach der harten Kost über 34 PDF-Seiten gab es Kartoffelsalat und Gegrilltes auf der Dachterrasse. Was die Bosse der Deutschen Fußball Liga (DFL) kurz zuvor beim Blick in die Zukunft aufgetischt hatten, dürfte einigen Klubchefs allerdings schwer im Magen liegen. Die Zentrale will ihre Befugnisse ausbauen und den Vereinen genauer auf die Finger schauen – bei den Finanzen wie bei der sportlichen Ausrichtung. Kaum schmackhaft dürften zudem die Bemühungen werden, rund um die Präsidiumswahlen im September die drohenden Zerreißproben abzuwenden.

Vor allem die Konfrontation bei der 50+1-Regel zwischen den Ausnahmeklubs und den „normalen“ Vereinen könnte böse enden. Zwar sei es das große Ziel, „Rechtsstreitigkeiten zu verhindern“, sagte DFL-Geschäftsführer Marc Lenz: „Wir können aber nicht ausschließen, dass es ein rechtliches Vorgehen geben wird.“ Der Kontext sei „nicht einfach“, die Lage „komplex“.


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Das liegt in erster Linie an Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg. Nach der vorläufigen Bewertung durch das Bundeskartellamt hatten die betroffenen Vereine mit Klagen gedroht, weil ihre Ausnahmeregelungen bei der sogenannten Investorensperre in der bisherigen Form nicht mehr geduldet werden sollen. Hinter den Kulissen glühen die Drähte, eine Lösung soll bis zum Beginn des kommenden Jahres her – auch wenn offenbar noch niemand so recht weiß, wie die aussehen könnte.

DFL mit großen Aufgaben

Ähnliches gilt beim Streit um die Polizeikosten bei Risikospielen. Nachdem das Bundesverfassungsgericht grünes Licht für Gebührenbescheide der Länder an die DFL gegeben hat, muss der Ligaverband laut Lenz nun eine „Gesamtlösung“ finden. Auch hier sprach der Geschäftsführer von einer „schwierigen Debatte“, die „noch Monate“ dauern könnte.

Wie schwierig es wird, alle 36 Profiklubs hinter die angestrebten neuen Befugnisse der Zentrale zu versammeln, wird sich zeigen – auch wenn sie aus den Kommissionen angestoßen wurden. Die Kontrolle der Vereinsgelder soll ausgeweitet werden, um „finanzielle Extremfälle“ (Lenz) zu verhindern. „Wir brauchen ein gesundes und rationales Wirtschaften der Klubs“, sagte Lenz, der vor allem die „Kaderkosten-Regulierung“ ins Visier nimmt, damit die Vereine in „langfristige Themen“ investieren können.

Langfristigen Erfolg soll auch eine andere Stärkung der Zentrale bringen. „Die DFL muss im sportlichen Bereich mehr liefern“, sagte Lenz. Um die angestrebte „Steigerung der sportlichen Qualität“ zu erreichen, soll ein „Gesamtkonzept“ entwickelt werden. Dabei geht es vor allem um eine bessere Nachwuchsförderung. Ob es dafür auch eine prominent besetzte Stelle geben wird, ist offen.

Massiv anschieben wollen die DFL-Chefs die Digitalisierung und das Vorgehen gegen Streaming-Piraterie. Innovationen bei den TV-Übertragungen sollen das Produkt interessanter machen, weitere strategische Partnerschaften die Alternative zum geplatzten Investoren-Einstieg sein. Auch den Kampf für eine europäische Kaderkosten-Obergrenze will die DFL-Spitze weiter führen, um die Bundesligisten im Vergleich mit extern finanzierten Klubs wettbewerbsfähig zu halten.

Um den Rückstand auf die anderen Topligen bei der internationalen Vermarktung aufzuholen, wurde eine Taskforce eingesetzt. Allerdings ist nicht damit zu rechen, dass es kurzfristig eine signifikante Steigerung der Einnahmen (zuletzt 218 Millionen Euro pro Saison) geben wird. Helfen könnte, dass ab 2029 alle Medienverträge weltweit analog zur nationalen Laufzeit gestaltet werden sollen – um gewappnet zu sein, falls ein Global Player alle Rechte haben möchte. Auch durch den Einstieg beim Streamer Dyn will sich die DFL auf alle Eventualitäten vorbereiten.

Leicht Verdauliches gab es immerhin für die Anhänger: Weder die Abschaffung der Stehplätze noch das Verbot für Auswärtsfans stehen derzeit zur Debatte – genau wie eine Aufstockung der Liga.

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