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·17 luglio 2025
DFL will Financial Fairplay einführen: Was das für die Klubs bedeutet

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·17 luglio 2025
In der Corona-Zeit hatten viele Profiklubs mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Um wirtschaftliche Schieflagen in Zukunft weitestgehend zu verhindern, will die DFL stärker darauf achten, wie viel Geld die Klubs der 1. und 2. Bundesliga ausgeben. Hierfür plant der Ligaverband ein nationales Financial Fairplay.
Auf einer Medienrunde am Donnerstag stellten die DFL-Geschäftsführer Dr. Marc Lenz und Dr. Steffen Merkel ein Konzept vor, um den Finanzfluss der Erst- und Zweitligisten künftig besser regulieren zu können. Ziel sei zum einen, wirtschaftliche Schieflagen der Klubs wie zu Corona-Zeiten zu vermeiden. Außerdem soll ein Financial Fairplay einen ausgeglichenen nationalen Wettbewerb wahren.
„Trotz Rekordumsätzen sind hohe Defizite oft Standard durch Transferkosten, die dann wieder extern finanziert werden müssen. Das erhöht den Druck auf die Wirtschaftlichkeit und die Bundesligisten“, wird Lenz vom kicker zitiert. Die deutschen Vereine bewahren „in einem schwierigen Gesamtkontext eine gesunde Balance zwischen Wettbewerbsfähigkeit und finanzieller Stabilität“. Das, so Lenz, „muss die klare Marschroute sein“.
Konkret will die DFL die Kaderkosten der Erst- und Zweitligisten begrenzen. In der Praxis will sich der Verband dabei an den Finanzregeln der UEFA orientieren. Diese sehen vor, dass international vertretene Klubs ab der kommenden Saison höchstens 70 Prozent ihrer fußballbezogenen Einnahmen in Ablöse- und Gehaltskosten von Spielern investieren dürfen.
Warum die UEFA diese Regel eingeführt hat, macht ein Blick auf die 15 umsatzstärksten Klubs Europas deutlich. In dieser Dekade seien nur fünf dieser Spitzenvereine profitabel gewesen, neun hätten die von der UEFA angepeilte 70-Prozent-Grenze bei den Kaderkosten gesprengt. „Investoren legitimieren und akzeptieren signifikante Defizite innerhalb der Klubs über Jahre, um bei einem entsprechenden Verkauf zu profitieren“, erklärte Lenz. Das wohl prominenteste Beispiel ist der FC Chelsea, den Ex-Investor Roman Abramovich vor drei Jahren trotz massiver Investitionen in Spieler mit einem Plus verkaufte.
Zwar ist ein solches Modell in Deutschland aufgrund der 50+1-Regel nicht denkbar. Dennoch hat die Vergangenheit gezeigt, dass kurzfristige Finanzspritzen dafür sorgen können, dass ein Klub finanziell aus den Fugen gerät. Bei Hertha BSC ist genau das infolge des Einstiegs von Lars Windhorst passiert, der 2019 insgesamt 375 Millionen Euro in den Hauptstadtklub pumpte.
Um Szenarien wie dieses künftig zu verhindern, setzten sich in den vergangenen Monaten neben DFL-Vertretern auch Abgesandte von Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, RB Leipzig, dem Hamburger SV, Schalke 04 und Darmstadt 98 zusammen. Ein erster Entwurf des neuen Financial Fairplays wurde auf der letzten DFB-Mitgliederversammlung vorgestellt. Der Vorschlag soll nun von der zuständigen Finanzkommission und dem DFL-Präsidium geprüft und anschließend von der Mitgliederversammlung verabschiedet werden.