FC Bayern München
·18 aprile 2025
Lennart Karl: „Möchte mich beim FC Bayern durchsetzen“

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·18 aprile 2025
Vor drei Jahren zog Lennart Karl als vielversprechendes Talent am FC Bayern Campus ein – heute stand der 17-Jährige nach einer bisher herausragenden U17- & U19-Saison mit 42 Scorerpunkten (32 Tore / 10 Vorlagen) in 26 Spielen bereits mehrfach im Kader der Profis. Im Interview spricht der Offensivspieler über seine ersten Schritte an der Säbener Straße, seinen Umgang mit den sozialen Medien, sein großes Ziel – und darüber, warum Geduld ein wichtiger Begleiter ist.
Lennart, du bist 2022 mit 14 Jahren am Campus eingezogen. Kürzlich standest du in beiden Champions League-Spielen gegen Inter Mailand im Kader. Wie fühlt es sich an, schon so früh Teil der ersten Mannschaft zu sein? „Ich genieße diese Momente sehr – egal, ob es das Training mit den Profis ist oder bei den Spielen im Kader zu stehen. Natürlich habe ich auch ein bisschen Glück, dass aufgrund der vielen Ausfälle ein paar Kaderplätze mehr frei sind, aber das macht es nicht weniger besonders. Ich kann mich noch erinnern, als ich damals nach meinen Stationen bei Frankfurt und Aschaffenburg am Campus eingezogen bin und in den ersten Wochen großes Heimweh hatte. Jetzt hier dabei zu sein, bedeutet mir sehr viel.“
Lennart Karl stand gegen Inter Mailand erstmals in der Champions League im Kader.
Beim Hinspiel gegen Inter hast du dich in einer ausverkauften Allianz Arena bereits lange an der Seitenlinie warm gemacht. Was ging dir da durch den Kopf? „Natürlich war ich vor dem Spiel erstmal ein bisschen nervös. Im Hotel habe ich noch mit vielen Freunden aus meiner Heimat telefoniert und als es dann zum Stadion ging, habe ich schon eine positive Anspannung gespürt. Das verfliegt dann aber im Laufe der Zeit, weil man sich so auf das Spiel konzentriert. Natürlich wäre ich an diesem Abend oder auch im Rückspiel gerne reingekommen, aber ich weiß, wer auf meiner Position vor mir steht. Nichtsdestotrotz möchte ich immer spielen und mich beweisen, egal ob bei der ersten Mannschaft, der U19 oder der U17. Ich nehme mir vor, immer alles zu geben, um mich kontinuierlich weiterzuentwickeln.“
Diese Haltung scheint sich vor allem in dieser Saison bezahlt zu machen. Wie sehr hat sie dir geholfen, nach einem schwierigen Jahr den nächsten Schritt zu machen? „Sehr, diese Einstellung habe ich vor allem im Vorjahr entwickelt. In meiner letzten U16-Saison lief es ehrlich gesagt nicht gut. Ich hatte Leistungsschwankungen und habe wenig Tore gemacht. Das wollte ich ändern. In der Vorbereitung auf die U17-Saison habe ich zusätzlich trainiert, allein oder mit einem Individualcoach vom Campus. Das hat mir viel gebracht – mental und sportlich. Seitdem läuft es richtig gut, aber ich weiß auch: Es ist erst der Anfang. Ich will dranbleiben und mein Niveau immer weiter steigern.“
In drei UEFA Youth League-Spielen stand Lennart Karl in dieser Saison auf dem Platz.
In dieser Phase hast du auch deinen Mittelschulabschluss gemacht – keine leichte Doppelbelastung. „Es war eine anstrengende Zeit, weil ich auf dem Platz nicht immer den Kopf frei hatte. Ich konnte mich auf beides nicht parallel hundertprozentig fokussieren, aber für mich war klar: Ich will das durchziehen. Als ich meinen Abschluss in der Tasche hatte, hat sich bei mir eine Blockade gelöst. Jetzt bereite ich mich auf meinen Realschulabschluss vor – die Prüfungen stehen 2026 an.“
In der Schule konntest du bereits mit dem Druck umgehen. Abseits des Platzes wächst die Aufmerksamkeit: In den sozialen Medien wurdest du schon in jungen Jahren als „Bayerns Hoffnung“ gefeiert, teilweise schon früh mit Vergleichen zu Arjen Robben. Wie gehst du damit um? „Ich nehme das wahr, klar, aber ich lasse mich davon nicht beeinflussen. Es zählt, was auf dem Platz passiert und nicht, was auf irgendeiner Instagram-Seite gepostet wird. Ich kann das gut einordnen und blende alles andere aus.“
Karl visiert gerne die lange Ecke an:
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Einige deiner 32 Saisontore für die U17 und U19 erinnern aber tatsächlich an Robben: von links in die Mitte, Abschluss in die lange Ecke. Wie intensiv hast du daran gearbeitet? „Das habe ich zu Beginn der Saison tatsächlich gezielt trainiert. Inzwischen ist es ein Automatismus geworden – ich denke gar nicht mehr groß nach in dem Moment. Es fühlt sich einfach richtig an. Die Tore sind dann von selbst gekommen.“
Was sind weitere Stärken in deinem Spiel? „Ich bin sehr schnell auf den ersten Metern, gehe gerne ins Eins-gegen-eins und habe einen guten Abschluss. Mit knapp 1,70 Metern bin ich zwar nicht der Größte, aber mein tiefer Körperschwerpunkt hilft mir gerade im Dribbling, mich durchzusetzen.“
42 Scorerpunkte in 26 Spielen: Lennart Karl macht in dieser Saison mit vielen Torbeteiligungen auf sich aufmerksam.
War deine Körpergröße jemals ein Nachteil? „Nein, nie. Ich habe früh gelernt, sie zu meinem Vorteil zu nutzen. Klar heißt das auch, dass ich im athletischen Bereich mehr arbeiten muss – vor allem im Krafttraining, um mich im Zweikampf besser behaupten zu können.“
Ein wichtiger Begleiter in deiner bisherigen Karriere ist auch dein Berater Michael Ballack. Wie unterstützt er dich? „Wir sind regelmäßig im Austausch – ob persönlich oder am Telefon. Michael war ein Weltklassespieler und absoluter Vollprofi, von dem ich viel lernen kann. Er gibt mir wertvolle Tipps, sagt mir zum Beispiel, dass ich meiner Spielweise treu bleiben und authentisch sein soll. Aber er spricht auch offen an, wo ich mich verbessern muss – zum Beispiel im Defensivverhalten.“
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Hast du ein fußballerisches Vorbild? „Ja, Martin Ødegaard. Er ist auch Linksfuß, spielt auf der Spielmacherposition, hat eine gute Übersicht und einen guten Abschluss. Er stand ebenfalls bereits früh bei einem großen Verein (Real Madrid, Anm. d. Red) im Fokus und hat sich am Ende über mehrere Leihstationen zu einem Weltklassespieler entwickelt. Er hat gezeigt, dass neben Talent auch Geduld und Mentalität dazugehört. Ich möchte mich aber unbedingt hier beim FC Bayern durchsetzen und eines Tages für den Verein in der Champions League spielen.“
Amateure-Außenverteidiger Dalpiaz hat seinen Vertrag verlängert: