“Gegen den Strom” – Bayern-Ultras starten eigenen Podcast | OneFootball

Die Schickeria, die wohl größte Ultra-Gruppierung des FC Bayern, hat einen eigenen Podcast gegründet. Ein solches Konzept in der Fanszene des deutschen Fußballs ungewöhnlich. Normalerweise liegt den aktiven Supportern einiges daran, möglichst wenig Interna in der Öffentlichkeit zu verbreiten.

Mit der Schickeria hat die wohl größte und mächtigste Ultra-Gruppierung des FC Bayern ihren eigenen Podcast gestartet. Von diesem soll ab sofort vor jedem Heimspiel-Wochende eine neue Episode herausgebracht werden. Die erste Folge wurde am vergangenen Donnerstag veröffentlicht. Hier wurde zunächst das generelle Konzept des Formats erklärt. Wie die beiden Moderatoren erklärten, soll “Gegen den Strom” neben dem aktuellen Geschehen beim deutschen Rekordmeister auch über die Geschichte und Wissenswertes über die Ultra-Szene informieren.

Außerdem wurden in der ersten Episode die Fangesänge, Choreografien und Pyro-Einlagen der mitgereisten Fans beim Pokalspiel Mitte August in Ulm und dem Bundesliga-Auftakt am vergangenen Sonntag in Wolfsburg (3:2) besprochen. Im selbem Atemzug wurde auch das ein oder andere Spruchband erklärt, das in den besagten Spielen präsentiert wurde. Darunter auch eines, mit dem die Kurve ihre Trauer über den Drogen-Tod eines Anhängers einer befreundeten Fanszene bekundete.

Idee zum Scheitern verurteilt?

Ein weiterer Teil der Podcast-Premiere war ein Interview mit zwei Vorsängern aus der Münchner Südkurve. Darin verrieten die beiden unter anderem, wie sie dazu gekommen sind, eine solche Führungsposition innerhalb der aktiven Fanszene zu übernehmen. Sie haben die wichtige Aufgabe, die im Stadion anwesenden Fans anzupeitschen und in Stimmung zu bringen. Die Bayern-Kurve soll stimmungstechnisch eine der besten in Deutschland werden.

Ob das Konzept, internes aus der Fankurve in die Öffentlichkeit zu tragen, von Erfolg gekrönt sein wird, darf zumindest einmal infrage gestellt werden. Normalerweise ist es in den aktiven Fankreisen nicht üblich, der breiten Masse von etwaigen Plänen oder Anekdoten zu erzählen. In den allermeisten Ultra-Gruppierungen der Bundesrepublik werden solche Themen eigentlich extrem diskret behandelt.

Da der Podcast aber aus der Kurve selbst kommt und nicht von externen Anbietern geleitet wird, könnte die Idee auch einiges an Anklang in der Bayern-Szene bekommen.