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·11 agosto 2025
FC Liverpool nach Transferoffensive: Der Top-Favorit auf den Titel?

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·11 agosto 2025
Mit den Verpflichtungen von Florian Wirtz und weiteren Stars sorgte Liverpool in diesem Sommer für großes Aufsehen. Ist der amtierende Meister der Premier League damit auf dem besten Weg zur Titelverteidigung?
Während die Titelgewinne von Liverpool in der Klopp-Ära unter dem Motto „Was lange währt, das wird endlich gut“ standen, holte dessen Nachfolger Arne Slot sofort in seiner ersten Saison als Trainer der Reds die Meisterschaft. Ist Liverpool nach der Transferoffensive in diesem Sommer, durch die unter anderem der deutsche Superstar Florian Wirtz an die Anfield Road gelotst wurde, automatisch der Topfavorit auf den Titel in der Premier League?
Es ist eher ungewöhnlich, dass ein amtierender Meister auf dem Transfermarkt in der Art und Weise tätig wird, wie Liverpool in diesem Sommer. In der vergangenen Saison holten die Reds im ersten Jahr nach Jürgen Klopp unter dem neuen Trainer Arne Slot die 20. Meisterschaft der Vereinsgeschichte.
Dabei gingen viele davon aus, dass der Niederländer es in seiner ersten Saison schwer haben wird, weil Liverpool im letzten Sommer auf dem Transfermarkt im Prinzip untätig blieb und Slot das Team übernahm, mit dem Klopp in seiner Abschlusssaison Dritter wurde. Es kam anders. Denn Liverpool begeisterte mit schnellem und direktem Offensivfußball, machte bereits am 34. von 38 Spieltagen den Titelgewinn klar und beendete die Regentschaft des Serienmeisters Manchester City. Die drittplatzierten Skyblues distanzierten die Reds am Ende der Saison auf 13 Zähler, der Rückstand von Vizemeister Arsenal betrug zehn Punkte.
Foto: Getty Images
Doch trotz dieser souveränen Meisterschaft veränderte Liverpool den Kader in diesem Sommer merklich, sorgte mit einigen Verpflichtungen für Aufsehen in der Fußballwelt. Die Transferoffensive war vor allem deshalb möglich, weil der LFC zuvor im Vergleich zu einigen anderen Teams in der Premier League einen regelrechten Sparkurs fuhr.
Die Verpflichtung von Wirtz, der von Bayer Leverkusen kam, ließ sich Liverpool die Rekordsumme von rund 125 Millionen Euro kosten. Gleichzeitig sendeten die Reds mit diesem Transfer ein Signal. Wirtz war einer der begehrtesten Spieler in diesem Sommer, der FC Bayern München bekundete seine Absicht, den deutschen Nationalspieler zu verpflichten mit Nachdruck öffentlich.
Zusätzlich holte der LFC mit Jeremie Frimpong einen temporeichen Spieler für die rechte Abwehrseite aus Leverkusen, der gleichzeitig einer der besten Freunde von Wirtz ist. Aus der Premier League kam Milos Kerkez vom AFC Bournemouth für 46 Millionen Euro. Der Ungar ist das Gegenstück zu Frimpong auf der linken Seite und zählte in der letzten Saison bereits zu den besten modernen Außenverteidigern der Premier League.
Zuletzt wilderte Liverpool ein drittes Mal in diesem Transferfenster in der Bundesliga und lotste Hugo Ekitike für bis zu 95 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt an die Anfield Road. Mit dem großen, aber dennoch beweglichen und technisch starken Franzosen erhält die Offensive der Reds ein weiteres neues, spannendes Element. Und schon in der Vorbereitung zeigten die neuen Spieler mindestens einmal in Ansätzen ihre Qualität.
Die Investitionen, welche Liverpool in diesem Sommer tätigte, sind sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft gedacht.Denn Wirtz, Frimpong, Kerkez und Ekitike sind auf ihren Positionen schon jetzt Spieler mit herausragender Qualität. Zusätzlich sind alle vier auch noch sehr jung. Sollten sie wie geplant für Liverpool abliefern, wird der LFC an dem 22-Jährigen Wirtz, dem 24-Jährigen Frimpong, dem 21-Jährigen Kerkez und dem 23-Jährigen Ekitike noch lange Freude haben.
Foto: Getty Images
Mit den Transfers in diesem Sommer hat Liverpool die Qualität der Mannschaft zweifelsohne angehoben. Gleichzeitig wurde der Kader nicht unnötig aufgebläht. Während schon früh klar war, dass Trent Alexander-Arnold den Verein ablösefrei in Richtung Real Madrid verlässt und neben Eigengewächs Connor Bradley ein weiterer Rechtsverteidiger hermuss, der mit Jeremie Frimpong schnell gefunden wurde, kamen die anderen Neuzugänge nicht, um eine Lücke zu füllen.
Mittlerweile verkauften die Reds jedoch noch zwei Offensivakteure. Luis Diaz ging für 70 Millionen Euro zum FC Bayern München. Darwin Nunez wurde für 53 Millionen nach Saudi-Arabien zu Al-Hilal verkauft. Es soll sich auf jeden Fall noch etwas tun, auf der Zugangs- sowie auf der Abgangsseite. Noch ist der Kader nicht fertig.
Um zu beleuchten, ob Liverpool nun durch die Transferoffensive der Topfavorit auf den Titel ist, darf auch ein Blick auf die vermutlich stärkste Konkurrenz nicht fehlen. Arsenal hat unter anderem Martin Zubimendi und Viktor Gyökeres verpflichtet, Chelsea eine komplette Transferoffensive gestartet und zudem im Sommer die Klub-WM gewonnen.
Manchester City sicherte sich nach der für die eigenen Verhältnisse enttäuschenden Vorsaison die Dienste von Rayan Cherki, Tijani Reijnders, James Trafford und Rayan Ait-Nouri. Weitere Zugänge sind möglich. Es gibt also Konkurrenz, die Liverpool das Leben schwer machen will.
Die Bemühungen der Konkurrenz nimmt Liverpool zwar wahr, aber der Favorit auf den Titel bleibt man weiterhin. Klar, die Reds dürfen sich keine Schwächen erlauben. Das gilt aber für alle Teams, die entsprechend große Ambitionen mitbringen. Die Ergänzungen im Kader sind klug, die erste Elf ist brillant. Arne Slot wird zudem versuchen, seinen Stil noch einmal weiterzuentwickeln. Noch etwas mehr Flexibilität in das Spiel zu bekommen. Gelingt das, dann hat Liverpool noch eine neue Facette zu bieten. Und noch ist der Transfermarkt offen, noch könnte ein zusätzlicher Innenverteidiger kommen, der das Problem dort in der Breite behebt. Spätestens dann sind die Reds endgültig im absoluten Angriffsmodus angelangt.
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