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SV Werder Bremen

·29 maggio 2025

"Erstmal geht es darum, dass wir uns menschlich verstehen"

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Horst Steffen wird neuer Cheftrainer bei Werder Bremen (Foto: W.DE).

Werders neuer Cheftrainer Horst Steffen im Interview

Horst Steffen wird neuer Cheftrainer des SV Werder. Turbulente Tage liegen hinter dem Fußball-Lehrer, der Anfang dieser Woche noch mit der SV Elversberg in der Relegation für die erste Liga antrat und nun seinen Vertrag beim SV Werder unterzeichnete. Was den 56-Jährigen direkt überzeugt hat und welche Philosophie der frühere Profi verfolgt, verrät er im Interview mit WERDER.DE.


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WERDER.DE: Moin Horst, herzlich Willkommen bei Werder Bremen. Deine letzten Tage waren sehr turbulent, mit dem Saisonabschluss, der Relegation und der Entscheidung für Werder. Hattest du schon Zeit das zu reflektieren?

Horst Steffen: Ne, noch nicht. Das wird sicher in den kommenden Tagen kommen. Dann werde ich auch noch ein wenig Urlaub machen und dann werde ich das bestimmt reflektieren.

WERDER.DE: Du warst zuletzt fast sieben Jahre Trainer bei der SV Elversberg. Musstest du lange überlegen, als die Anfrage kam?

Horst Steffen: Es ist wichtig die Leute kennenzulernen, mit denen man zu tun hat. Dementsprechend haben wir Gespräche geführt und die waren so gut, dass ich gesagt habe, das kann ich mir vorstellen.

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Horst Steffen will die stetige Entwicklung der Mannschaft fortsetzen (Foto: W.DE)

WERDER.DE: Was hat dich in den Gesprächen von Werder überzeugt?

Horst Steffen: Es waren ein paar Sätze, zu Beginn des Gesprächs, die wichtig waren. Dass es um das Menschliche geht, die familiäre Beziehung untereinander. Es wurde nicht damit angefangen, dass wir dieses oder jenes Ziel erreichen müssen. Es ging um eine Haltung im Miteinander. Das passt zu dem, was ich gerne machen möchte. Wenn die Haltung stimmt, kann man mit den Inhalten anschließen. Das Miteinander in den ersten Sätzen in den Vordergrund zu stellen, habe ich noch nicht so oft erlebt, ist aber für mich ganz wichtig.

WERDER.DE: Du giltst als ruhiger, reflektierter Mensch. Wie würdest du dich als Trainertypen beschreiben?

Horst Steffen: Ich glaube, dass ich schon viel erlebt habe und deshalb mit vielen Dingen gelassener umgehen kann. Dieses Auf und Ab des Sports begleite ich nicht mehr ganz so emotional. Ich tätige Äußerungen eher zurückhaltend und reflektiert. Ich kann strategisch denken, dementsprechend Interviews geben oder mit Spielern sprechen. Meine Haltung ist, dass ich daran glaube, dass Spieler ihre Bestleistung bringen wollen für unseren Club, auch in Form von Ergebnissen. Diese Idee, die sind mit einer falschen Einstellung unterwegs, habe ich noch nicht kennengelernt. Grundsätzlich habe ich großes Vertrauen in die Spieler, das dürfen sie sich erarbeiten, gerade in der Anfangsphase. Die Spieler sind die wichtigsten Menschen hier, deshalb ich es wichtig, sie zu erreichen, um die Leistung abzuverlangen und einzufordern. Erstmal geht es darum, dass wir uns menschlich verstehen.

Die Informationen, die ich von den Verantwortlichen bekommen habe, haben mir gereicht, um zu sagen: Das ist ein gutes Umfeld für mich.

Horst Steffen

WERDER.DE: Wie hast du die aktuelle Werder-Mannschaft als Außenstehender wahrgenommen?

Horst Steffen: Sie wirkt sehr stabil, auch was die Leistung anbelangt. Sie hat sich Jahr für Jahr verbessert und überwiegend eine Konstanz hinbekommen. Was mich freut ist, dass die Spieler beim Torjubel aufeinander zulaufen, dass ich das Gefühl habe, es stimmt in der Gruppe. Ego-Geschichten habe ich nicht festgestellt, eher eine Gemeinschaft, die da zu sein scheint. Das ist die Außenbetrachtung, ich bin gespannt, wie es ist, wenn ich da bin und die Jungs kennenlerne.

Steffen: "So schnell wie möglich alles kennenlernen"

WERDER.DE: Was kennst du von Bremen und von Werder?

Horst Steffen: Noch nicht so viel. Die Geschichte von Werder habe ich natürlich miterlebt, besonders in meiner aktiven Zeit. Hier gab es immer nicht viel zu gewinnen, es ist eine spielstarke Mannschaft. Es gibt eine gewisse Konstanz, die in Führungsebenen und Trainerbereichen da war. Von Bremen habe ich bisher nicht viel gesehen, da bin ich sehr neugierig und interessiert.

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Steffen freut sich auf seine erste Trainer-Station in der Bundesliga (Foto: W.DE)

WERDER.DE: Hast du über den Wechsel mit Menschen gesprochen, die Werder näher kennen?

Horst Steffen: Nein, das habe ich nicht gemacht. Die Informationen, die ich von den Verantwortlichen bekommen habe, haben mir gereicht, um zu sagen: Das ist ein gutes Umfeld für mich. Da kann ich mit den Spielern und mit dem Verein Erfolge feiern.

WERDER.DE: Wie sieht die Roadmap aus, wann startet die Planung für die neue Saison?

Horst Steffen: Die startet jetzt, in dem Moment, wo alles fixiert ist. In den nächsten Tagen wird es darum gehen, wie die Vorbereitungs- und Kaderplanung aussieht. Gibt es Abgänge oder Neuzugänge, die potentiell kommen sollten. Ich will so schnell wie möglich Bremen, den Verein und die Spieler kennenlernen. Das ist die Hauptaufgabe.

WERDER.DE: Welche Ziele steckt man sich, wenn man irgendwo neue anfängt?

Horst Steffen: Für mich ist es wichtig, tagtäglich gut zu arbeiten. Dass ich so schnell wie möglich alles kennenlerne und mich wohlfühle. Das ist mein erster Auftrag. Sportlich werden wir das Beste rausholen. Was das Beste ist, können wir gerade nicht einschätzen. Ich habe weniger im Blick eine bestimmte Platzierung zu erreichen, sondern eher die Haltung, jeden Tag gut zu sein, neugierig, sich zu verbessern. Den Jungs was an die Hand zu geben, dass sie sich gut fühlen und eine tolle Gemeinschaft bilden – das sind die Ziele, die ich habe. Dann kommen anschließend die Ergebnisse.

WERDER.DE: Vielen Dank und alles Gute für den Start!

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