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·16 febbraio 2025

Camavinga und der Fehlerteufel: Zu oft zwischen Genie und Wahnsinn

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Eduardo Camavinga verschuldete in Pamplona einen Elfmeter – Foto: Angel Martinez/Getty Images

Wieder einmal zu ungestüm

Am Ende des Tages passte es irgendwie ins Bild, dass CA Osasuna an diesem in vielerlei Hinsicht denkwürdigen Nachmittag im El Sadar einen Elfmeter nach einer VAR-Intervention zugesprochen bekam, während Real Madrid auf der anderen Seite in Halbzeit eins zumindest ein, wenn nicht sogar zwei, klare Strafstöße verwehrt wurden und der Video-Schiedsrichter sich nicht zu Wort meldete. Und es passte auch ins Bild, dass der Verursacher des (wenn auch streitbaren) Elfmeters, der den 1:1-Endstand besiegeln sollte, auf den Namen Eduardo Camavinga hörte – nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit. Auch wenn dem Franzosen diesmal keinerlei Absicht zu unterstellen ist, so darf das Einsteigen gegen Ante Budemir (Reals Mittelfeldmann stieg dem Kroaten beim Versuch, dessen Abschluss zu blocken, mit der Sohle voraus auf den Fuß) zumindest als ungestüm betitelt werden, zumal dem ganzen noch ein Stellungsfehler bei der Flanke zuvor vorausgegangen war.


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Das Bittere: Im Supercopa-Finale gegen Barcelona (2:5) verursachte der Franzose ebenfalls einen Elfmeter, weil er Gegenspieler Gavi nicht kommen sah und diesen, beim Versuch den Ball zu klären, mit voller Wucht gegen den Oberschenkel trat. Zwei Szenen, die das Dilemma des Franzosen im Spiel gegen den Ball ziemlich gut verdeutlichen: Leider schleichen sich bei Reals Nummer 6 immer wieder grobe Schnitzer ein, wobei der 22-Jährige das Risiko seines Einsteigens komplett falsch einschätzt. Camavinga besticht zwar im Großen und Ganzen durch seine Dynamik und Wucht, auch gegen den Ball, lässt bei so manchem Tackling oder mancher Grätsche aber das Feingefühl für die Situation vermissen und schrammte so auch schon das eine oder andere Mal knapp an einem Platzverweis vorbei. Das Tragische in diesem Zusammenhang: Jene (seltenen) Fehltritte – so auch sein verschuldeter Handelfmeter in Lille – lassen die zahlreichen erfolgreichen, teils spektakulären, Defensivaktionen immer wieder in Vergessenheit geraten.

City nutzt Camavingas Fehler im Aufbau nicht aus

Ähnlich verhält es sich beim Spiel mit dem Ball. Dank seiner Dynamik, Athletik und technischen Fertigkeiten ist der Franzose für gewöhnlich ein elementarer Bestandteil des königlichen Mittelfelds (oder manchmal auch der Viererkette), doch auch hier schleichen sich immer mal wieder grobe Fehler ein, welche die eigene Hintermannschaft in große Nöte versetzen. Insbesondere unter hohem Gegnerdruck neigt der begnadete Linksfuß durchaus dazu, sich in nicht immer notwendige Dribblings zu verlieren statt den einfachen Pass zu wählen, ohne dabei über die notwendige Absicherung zu verfügen. Demgegenüber stehen wiederum manchmal Zuspiele zu Mitspielern unter komplettem Gegnerdruck, die dann oftmals in gefährlichen Umschaltsituationen für den Gegner enden. Dies passierte in der ersten Halbzeit unter anderem auch gegen Manchester City zweimal, wobei Camavinga einmal Daniel Ceballos und einmal Jude Bellingham in starke Verlegenheit brachte, die „Skyblues“ aus den sich ergebenden Umschaltsituationen glücklicherweise aber kein Kapital schlagen konnten. Der Grat zwischen Genie und Wahnsinn – er ist beim Franzosen wahnsinnig schmal.

Bessere Risikoabwägung, mehr defensive Verlässlichkeit

Sollte Carlo Ancelotti nun also erwägen, seine Allzweckwaffe komplett aus der Startelf zu nehmen? Keineswegs, dafür sind die Fähigkeiten des hochtalentierten Allrounders in jeder Hinsicht zu wertvoll und außergewöhnlich. Dennoch lässt sich nicht abstreiten, dass Camavingas Spiel in mancherlei Hinsicht an Reife gewinnen muss. Der französische Nationalspieler ist mit 22 Jahren zwar immer noch vergleichsweise jung, dennoch befindet er sich mittlerweile in seiner sechsten Profisaison und sollte vor allem im Rahmen seiner Defensivaktionen abschätzen können, wie viel Risiko in welcher Situation, insbesondere in und um den Strafraum, angebracht ist. Selbiges gilt für das Spiel mit dem Ball, wobei der französische Nationalspieler vor allem lernen muss, dass er sich trotz seiner herausragenden technischen Fertigkeiten nicht aus jeder Situation spielerisch befreien kann und so manches Mal der einfache Pass dem vertikalen Ball in den Gegnerdruck vorzuziehen ist.

Und auf der Position im defensiven Mittelfeld gehört eben auch dazu, defensive Verlässlichkeit und Verantwortung an den Tag zu legen. Dies beinhaltet vor allem das Aufnehmen von Tiefenläufen in die Box und eine entsprechende Mannorientierung in ebendieser. Auch in diesem Aspekt verfügt der Franzose noch über Luft nach oben, wie vor allem das 0:1 gegen City bewies, als Gvardiol in dessen Rücken entwischte. Dass Camavinga aufgrund seines einzigartigen Profils für Real ungemein wertvoll ist, hat er (auch in dieser Spielzeit) schon oft genug bewiesen. Nun ist jedoch der Zeitpunkt, um den nächsten Schritt auf der Entwicklungsleiter zu gehen. Um den finalen Schritt Richtung Weltklasse zu gehen, bedarf es zunehmender Konstanz – und mehr Seriösität im Spiel mit und gegen den Ball.

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