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·2 settembre 2025
„Bester Mann“: Der stille Held hinter Schalkes Traumstart

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·2 settembre 2025
Der FC Schalke 04 steht mit drei Siegen aus vier Zweitligaspielen auf Rang zwei – und verdankt diesen Start laut den Verantwortlichen einem heimlichen Matchwinner.
„Loris war bärenstark, auch seine Ausstrahlung. Für mich war er der beste Mann auf dem Platz.“ Mit diesen Worten adelte Schalkes Direktor Profifußball, Youri Mulder, Schlussmann Loris Karius nach dem 1:0-Auswärtssieg bei Dynamo Dresden gegenüber der WAZ. Für Mulder war klar: Nicht Torschütze und Kapitän Kenan Karaman, sondern der Keeper war der entscheidende Mann.
Schon in den Wochen zuvor hielt der 32-Jährige die Königsblauen mit spektakulären Paraden im Spiel – etwa mit einem gehaltenen Elfmeter gegen den VfL Bochum oder starken Reflexen gegen Hertha BSC. Auffällig: In allen fünf Pflichtspielen dieser Saison blieb Schalke bis zur Pause ohne Gegentor.
„Loris wird von Woche zu Woche stärker und selbstbewusster“,schwärmte auch Trainer Miron Muslic. „Er hat wieder exzellent gehalten und ist jemand, der auch mal einen Unhaltbaren halten kann.“ Genau diese Qualität hatte Schalke in der Vorsaison gefehlt, als der Revierklub mit 62 Gegentoren die drittschlechteste Defensive der 2. Bundesliga stellte.
Sinnbildlich für die aktuelle Verfassung von Karius: Selbst irreguläre Treffer kassiert er nicht. Gleich zweimal tauchte Dresdens Christoph Daferner frei vor ihm auf – beide Male parierte der Torhüter stark, auch wenn die Fahne wegen Abseits oben war.
„Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben“, lobte Mulder weiter. „Loris war immer auf Sendung, hat es wirklich gut gemacht, auch bei tiefen Bällen.“
Auch Karius zeigte sich nach dem Dresden-Spiel zufrieden: „Heute hat alles Hand und Fuß gehabt“, sagte er. „Ein rundum gutes Spiel, ich bin sehr zufrieden.“ „Hand und Fuß“ ist dabei ein bemerkenswertes Stichwort – denn bei Trabzonspor wurde er von den eigenen Fans hämisch als „Torwart ohne Hände“ verspottet.
Es war nur ein Tiefpunkt seiner Karriere, die einst nach ganz oben geführt hatte und dann dramatisch abstürzte. Seinen Ruf ruinierte er im Champions-League-Finale 2018, als zwei folgenschwere Patzer im Liverpool-Tor entscheidend zur Niederlage gegen Real Madrid beitrugen. Anschließend fand er bei Union Berlin keine sportliche Heimat, in Trabzon prasselte Spott auf ihn ein, und bei Newcastle United blieb er lediglich Ersatzmann. Zwischenzeitlich war er sogar ein halbes Jahr lang vereinslos.
Umso bemerkenswerter ist sein aktueller Aufschwung bei den Königsblauen. Der Mut der Verantwortlichen, Loris Karius im Winter aus der Vereinslosigkeit zurückzuholen, scheint sich auszuzahlen. Der Lohn: einer der formstärksten Torhüter der Liga, ein Wortführer im Mannschaftsrat und erstmals seit längerer Zeit – wieder Ruhe auf Schalkes Torwartposition.