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·26 maggio 2025
Abschied, Krisen, Fragezeichen: Rapid Wien vor dem Umbruch

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·26 maggio 2025
Die Bundesliga-Saison 2024 ist Geschichte – und sie bot alles, was den Fußball in Österreich ausmacht: Spannung bis zum Schluss, einen unvorhersehbaren Saisonverlauf sowie zahlreiche Irrtümer auf und neben dem Platz. Eine Saison, von der auch Rapid Wien nachhaltig geprägt wurde.
Rapid galt lange als einer der Hoffnungsträger. Große Fan-Unterstützung, ein neuer Trainer mit positiver Ausstrahlung und ein Kader, der junges Potenzial versprach: All das mündete am Ende jedoch erneut nicht im ersehnten ersten Titel seit 2008. Robert Klauß, von den Fans zum Trainer des Jahres gewählt, musste schließlich seinen Platz räumen. Rapids Tristesse spiegelte sich exemplarisch auch im letzten Ligaspiel wider. Die 2:4-Niederlage in Salzburg offenbarte nicht nur Defizite in der Defensive, sondern war auch ein emotionaler Abschied: Kapitän Guido Burgstaller absolvierte sein letztes Bundesligaspiel im grün-weißen Trikot.
Burgstaller hinterlässt eine sportliche wie charakterliche Lücke. Der 36-Jährige hatte sich nach einem tätlichen Angriff im Dezember unter schwierigen Bedingungen zurückgekämpft und fühlte sich im Rückblick „glücklich“, dass er überhaupt noch auf dem Platz stehen konnte. Sein Abschied bedeutet für Rapid nicht nur das Ende einer Ära, sondern verschärft die ohnehin drängenden Personalprobleme im Angriff.
Sportdirektor Markus Katzer sieht sich mit einer echten Stürmerkrise konfrontiert. Während Burgstaller seinen Abschied verkündet hat, laufen die Leihverträge von Dion Beljo und Ercan Kara aus. Beljos Rückkehr zum FC Augsburg ist angesichts einer kaum bezahlbaren Kaufoption wahrscheinlich, die Zukunft von Kara ist ebenfalls unklar. Katzer arbeitet fieberhaft an Lösungen: Wie im Vorjahr setzt er auf eine möglichst frühe Kaderplanung, um dem neuen Trainer ab dem Vorbereitungsstart ein eingespieltes Team zu bieten. Parallel könnten weitere Kaderveränderungen ins Haus stehen; Namen wie Mamadou Sangare oder Serge-Philippe Raux-Yao werden als Verkaufskandidaten gehandelt.
Neben den Schlagzeilen um Rapid bestimmte vor allem der Video Assistant Referee (VAR) zahlreiche Diskussionen. Oft lagen nicht nur Spieler und Trainer, sondern auch Schiedsrichter mit ihren Entscheidungen daneben, ganz gleich, wie viel Technik zur Verfügung stand – die Debatte um Fehlentscheidungen erreichte neue Dimensionen.
Im Scheinwerferlicht standen am Saisonende jedoch die eigentlichen Konstanten des Fußballs: Fehltritte, Abschiede und die ewige Suche nach Verbesserung. Für Rapid Wien bedeutet das einen klaren Schnitt und die Herausforderung, den Neuaufbau erfolgreich zu gestalten. Ob das gelingt, hängt maßgeblich davon ab, ob die Weichen im Sturm und auf der Trainerbank schnell und richtig gestellt werden.
Source: Kurier, Kicker, SkySportAustria