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·15 dicembre 2024

24 Jahre FC Bayern – Adventskalender, Tür 15: Slapstick-Aus gegen Dortmund

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Tür 15 im Adventskalender: Mitte der 2010er-Jahre hielt die ganze Fußball-Nation beim Duell Borussia Dortmund gegen FC Bayern München den Atem an. Meist wurden die Spiele durch geniale Einzelaktionen oder raffinierte Kombinationen entschieden. Nicht so an jenem Pokalabend, der eher an „Upps, die Pannenshow“ erinnerte.

Im Adventskalender schauen wir im Jahr 2024 auf die vergangenen 24 Jahre. Dabei entscheiden sich unsere Autor*innen für einen Moment, der aus ihrer Sicht besonders war. Das muss nicht immer zwangsläufig der größte und wichtigste, sondern kann und darf auch einfach mal ein sehr persönlicher Moment sein.


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  1. Hier geht es zum vorherigen Türchen

Im April 2015 hatte der FC Bayern seine Vormachtstellung in Deutschland wiedererlangt. Nach den zwei Dortmunder Meisterschaften 2011 und 2012 hatte der Rekordmeister gerade seinen dritten Titel in Folge unter Dach und Fach gebracht. Mit Über-Trainer Guardiola schielte man zudem auf den nächsten großen Wurf in der Champions-League, wo man im Halbfinale auf dessen ehemaligen Arbeitgeber traf.

Zeitgelich war der Rivale aus Dortmund schwach in die Saison gestartet und kämpfte zeitweise gegen die Abstiegsränge. Der Architekt der beiden Dortmunder Meisterjahre, Jürgen Klopp, hatte seinen Abgang zum Saisonende verkündet und somit schien die Ära der Borussen zu Ende zu gehen. Doch in einem letzten Spiel, wollten sie den großen FC Bayern noch einmal ärgern – und dazu bekamen sie im Pokal-Halbfinale ihre Chance.

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120 Minuten mit Lewandowski-K.O.

Das Spiel sollte an diesem Abend auch nicht enttäuschen. Die Gäste gaben sich dabei zunächst mit der Rolle des Underdogs zufrieden: Den Ball spielten die Münchner, während die Schwarz-Gelben die Zweikämpfte suchten und gewannen. Nach einer knappen halben Stunde allerdings hatten sich die Hausherren immer näher an das Tor gerobbt und Lewandowski traf zur verdienten Führung, die er vor der Pause fast noch auf 2:0 erhöhte.

Auch in die zweite Hälfte starteten die Münchner schwungvoll. Langerek, die Querlatte und die stumm gebliebene Trillerpfeife von Schiedsrichter Gagelmann verhinderten jedoch ein weiteres rot-weißes Tor. Und so kam es, wie es kommen musste: Nach der Auswechslung von Thiago bröckelte die Dominanz der Münchner, das Blatt wendete sich und schlussendlich glich Aubameyang zum 1:1 aus. Bis zum Schlusspfiff musste Neuer noch zwei Großchancen verhindern.

In der Verlängerung überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst flog Schweinsteigers Kopfball übers Tor, bevor bei den Gästen Kampl mit der Ampelkarte vom Platz musste. Gegen zehn Borussen hatte erneut Schweinsteiger eine riesige Chance, bevor Langerak im Strafraum Lewandowski umfaustete. Erinnerungen an Neuer gegen Higuain 2014 wurden wach. Doch auch hier ließ Referee Gagelmann laufen. Eine unglaubliche Entscheidung, war der Pole doch so stark getroffen, dass er den Rest der Saison mit Gesichtsmaske auflaufen musste.

Schuhe, Rückkehrer und Querbalken

Nach der Verletzung von Lewandowski sowie den Auswechslungen von Robben und Müller ging der Rekordmeister ohne seine nominell drei besten Schützen in das Elfmeterschießen. Ich stand damals in der Nordkurve, während die Spieler auf die Südkurve schossen. Doch das Drama konnte man auch aus knapp hundert Meter Entfernung erkennen.

Als Erster schnappte sich der Mini-Capitano den Ball. Er lief an, doch just im Moment des Schusses rutschte die Nummer 21 aus und bugsierte den Ball über die Querlatte ins Fangnetz über der Süd. Wir fassten uns ungläubig an den Kopf: Wie kann das denn passieren, im eigenen Stadion und auf dem eigenen Rasen?

Nach einem Treffer von Gündogan, legte sich der Maestro Xabi Alonso den Ball zurecht. Er lief an, doch just im Moment des Schusses rutschte der Spanier aus und bugsierte den Ball über die Querlatte ins Fangnetz über der Süd. Moment! War das nochmal die Zeitlupe des ersten Elfmeters? So etwas gibt es doch gar nicht.

Als auch Kehl zum 0:2 traf, war allen bewusst, dass dies ein schwieriges Comeback würde. Apropos Comeback, als nächster Münchner Schütze stand der Ex-Dortmunder Mario Götze bereit. Der wird doch nicht auch ausrutschen? Nein, aber der schwach getretene Strafstoß des Nationalspielers wird von Langerak pariert. Drei Elfmeter und kein Treffer – wo sind wir denn hier gelandet?

Der Münchner Jugendspieler Hummels hatte somit die Entscheidung auf dem Fuß, doch sein Elfmeter wird von Neuer pariert. Kein Abend für Münchner, oder ehemalige oder zukünftige.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt dachte sich Neuer wohl, dass seine Vorderleute ohne ihn nichts auf die Reihe bekämen und so trat der Keeper zum nächsten Strafstoß selbst an. In der Kurve war die einhellige Meinung, dass Neuer, der bereits im Finale Dahoam an gleicher Stelle getroffen hatte, wohl der fähigste Schütze wäre. Wie schon gegen Chelsea war Neuers Elfmeter auch stramm und gut getreten, doch der Ball schmetterte gegen die Querlatte.

Aus und vorbei! Im Elfmeterschießen bei vier Versuchen kein Treffer. Ein unglaublicher Abend.

Ein Jahr später im Pokalfinale von Berlin überwanden die Münchner übrigens ihr Trauma und schlugen die Dortmunder im Elfmeterschießen. Keiner der vier Schützen aus dem April 2015 trat war angetreten.

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