🎥 Zwischen Stadionpower und Stabhochsprung – Ein Gespräch zur Frauen-EM | OneFootball

Was passiert, wenn eine Fußball-Nationalspielerin und eine Stabhochspringerin auf dem Sofa über Google-Suchen, Gleichstellung und Stadion-Gänsehaut sprechen? Ein ehrliches, überraschend persönliches Gespräch zweier Spitzensportlerinnen.

Luana Bühler und Angelica Moser sitzen gemeinsam auf dem Sofa und scrollen durch Google-Suchergebnisse zu ihren Namen. „Es kommt immer zuerst Freund. Dann Bestleistung?“, sagt Bühler lachend. Moser wirft einen Blick aufs Display: „4,88 Meter – aber offensichtlich interessiert der Sport nicht so sehr.“ Als als nächstes der Begriff Lohn auftaucht, müssen beide laut lachen.

Schnell wechseln die beiden von Suchanfragen zu einem Austausch über ihre Sportarten. Moser erzählt, wie leicht Fußball manchmal aussieht, wenn man von außen zuschaut: „Man hat das Gefühl, es hat so viel Platz neben dem Goalie – wieso trifft man da nicht einfach?“

Auch beim Thema Gleichstellung zeigt sich ein Unterschied. In der Leichtathletik, so Moser, seien die Bedingungen für Männer und Frauen schon von klein auf weitgehend gleich – auch im Training. Für Bühler ist das im Fußball oft noch anders: „Ein schwieriges Thema. Eines, bei dem ich hoffe, dass sich mit der EM im Sommer und der Bühne, die wir bekommen, etwas ändert.“

Beim Vergleich ihrer Schuhe stellen sie überraschend viele Gemeinsamkeiten fest. „Eigentlich sind unsere Schuhe ähnlich“, sagt Moser. Bühler zeigt stolz ihr neuestes Paar: „Alle drei Monate gibt es neue Farben – dieser kommt zur EM, darauf freue ich mich sehr.“ Moser fügt hinzu: „Meine Nägel sind natürlich etwas spitzer.“

Als es dann um die Europameisterschaft in der Schweiz geht, erzählt Bühler, dass sie sich ganz besonders auf das Spiel im St. Jakob-Park freut: „Es war das erste große Stadion, in dem ich ein Live-Spiel gesehen habe.“ Und sie beschreibt, wie sehr die Energie eines vollen Stadions das Spiel beeinflussen kann: „Wenn es laut wird, sobald du nur einen Ball nach vorne spielst – das trägt dich wirklich. Und es macht auch etwas mit dem Gegner, wenn das ganze Stadion gegen dich ist.“

📸 PUMA

Moser kennt solche Stimmungen aus der Leichtathletik kaum: „Da hast du nie Fans, die gegen dich sind.“ Dafür schätzt sie die positive Energie der Zuschauer – besonders von Kindern. Bühler erinnert sich an einen kleinen Jungen mit einem Plakat im Stadion. „Seine Mutter meinte, dass ich der Grund bin, warum er jetzt gerne Fußball spielt.“

Zum Schluss tauschen die beiden Trikots – ein symbolischer Moment zwischen zwei Athletinnen, die sich mit Respekt begegnen und über ihren Sport hinaus viel gemeinsam haben.