FC Schalke 04
·22 Mei 2025
Youri Mulder: Wir müssen wieder alle an einem Strang ziehen

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·22 Mei 2025
Beim Direktor Profifußball geht der Blick nach vorne: Natürlich ist es für Youri Mulder wichtig, die vergangene Saison zu analysieren, Schwachstellen zu identifizieren und gemeinsam die richtigen Schlüsse für eine erfolgreichere neue Spielzeit zu ziehen. Auf Schalke stehen auch wichtige Personal-Entscheidungen an, zum Beispiel die Auswahl eines neuen Chef-Trainers. Außerdem startet Frank Baumann als neuer Vorstand Sport am 1. Juni. In einer Medienrunde äußerte sich der 56-Jährige zu aktuellen Themen. schalke04.de hat seine wichtigsten Aussagen zusammengefasst.
Youri Mulder über …
… schwankende Leistungen in der abgelaufenen Saison: Es ist nicht unbedingt immer eine Sache des Nicht-Wollens oder des Ohne-Herz-Spielens. Als Spieler musst du frei sein. Wie gut Du auch bist, der Kopf entscheidet. Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass wir den einzigen Punkt in den vergangenen sechs Spielen fast komplett in Unterzahl gegen den HSV geholt haben. Denn da war die Mannschaft plötzlich frei in dem Sinne, dass sie wusste, dass sie nun nichts mehr zu verlieren hatte. Diese Leichtigkeit hat uns zu oft gefehlt. Grundsätzlich waren die Leistungen zu schwankend. In unserer guten Phase hatten wir kaum Verletzte, und dann waren wir nicht in der Lage, Ausfälle wie die von Moussa Sylla und Kenan Karaman aufzufangen. Insgesamt bin aber auch der Meinung, dass wir die guten Phasen im Verlauf der Saison hier und da etwas zu hochgehängt haben.
… den Zeitpunkt, wann der neue Chef-Trainer feststehen wird: Wir befinden uns in Gesprächen. Der Prozess läuft, wir wollen das in den kommenden Wochen abschließen und den neuen Chef-Trainer verkünden. Wichtig ist, dass er in das Profil passt, das wir von Anfang an erstellt hatten. Prinzipiell müssen wir auf Schalke wieder stärker hinter unserem Trainer stehen. Wir sagen immer: Der Trainer ist der wichtigste Mann. Aber in Wahrheit ist er der verwundbarste, auch und gerade hier bei uns. Und die Spieler spüren so etwas.
… die gemeinsame Verantwortung, ein neues Wir-Gefühl zu entwickeln: Mir geht es darum, dass der Fußball auf Schalke an erster Stelle stehen sollte. Und wir müssen wieder alle an einem Strang ziehen. Das ist aber zugegebenermaßen in einem so großen Verein wie Schalke nicht immer ganz so einfach, weil da natürlich auch von außen immer eine Menge hereinprasselt. Aber damit müssen wir klarkommen.
… die Zukunft von Kapitän Kenan Karaman: Ich habe nach dem letzten Spiel gegen Elversberg mit ihm gesprochen. Kenan wird auch in der kommenden Saison bei uns sein und er wird wieder performen. Direkt nach dem Spiel hat er aus Frust etwas gesagt, das von manchen falsch gedeutet wurde. Kenan bleibt. Er wird sich keinen anderen Verein suchen.
… die Kader-Planung für die neue Saison 2025/2026: Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll, den Kader im Sommer zu verkleinern. Wie das genau aussehen wird, entscheiden wir zusammen mit dem neuen Chef-Trainer. Ein großes Thema bei der Planung sind die Spieler, die wir an andere Vereine ausgeliehen haben. Da muss man jeden einzelnen Spieler individuell betrachten. Wo lief es gut, wo nicht? Bryan Lasme beispielweise kam beim Grasshopper Club Zürich verletzungsbedingt kaum zum Einsatz, bei Emmanuel Gyamfi hat die Leihe nach Venlo dagegen gut funktioniert.
Wir werden aber natürlich auch neue Spieler verpflichten. Die Schwierigkeit beim Scouting ist es, zu erkennen, ob ein Spieler mit dem höheren Druck klarkommen kann. Das ist eine Qualität, die eine Sportführung haben muss. Recruiting ist im Profifußball ein sehr wichtiger Teil. Für alle Spieler gilt – ob Neuzugang oder schon länger auf Schalke: Jeder, der in das Profileistungszentrum reinkommt, muss versuchen, alles rauszuholen – für den Verein, aber auch für die eigene Karriere.