Wer ist wie bundesligareif? Der Favoritencheck zur 2. Liga 2025/26 | OneFootball

Wer ist wie bundesligareif? Der Favoritencheck zur 2. Liga 2025/26 | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: 90PLUS

90PLUS

·1 Agustus 2025

Wer ist wie bundesligareif? Der Favoritencheck zur 2. Liga 2025/26

Gambar artikel:Wer ist wie bundesligareif? Der Favoritencheck zur 2. Liga 2025/26

So ausgeglichen auf dem Papier die 2. Liga, so groß ist einmal mehr das Feld der Klubs, die im Mai kommenden Jahres den Aufstieg in die Bundesliga schaffen könnten. Die halbe Liga schielt Richtung Oberhaus.

90PLUS macht den Favoritencheck! Mit dabei: Sieben Teams, unterteilt in vier Kategorien.


Video OneFootball


Der Topfavorit

Hertha BSC

Man muss sich nicht weit aus dem Fenster lehnen, um zu behaupten, dass die Hertha über den besten Kader der Liga verfügt. Allein Fabian Reese, Aushängeschild nicht nur des Klubs, sondern auch der gesamten 2. Liga, kann praktisch in jedem Spiel den Unterschied machen. Dem Angreifer wurden mit dem Zweitliga-Torjäger Dawid Kownacki (Düsseldorf) und der vielversprechenden Bayern-Leihgabe Maurice Krattenmacher (zuletzt Ulm) zwei Top-Optionen an die Seite gestellt. Dazu kommt mit Paul Seguin (Schalke) ein Sechser, der der Mannschaft im Ballbesitz ein Upgrade geben könnte.

Stefan Leitl, der im Februar das Ruder im Olympiastadion übernahm, hat die Mannschaft wieder in die Spur gebracht, ihr eine klare Handschrift verpasst. Im dritten Zweitliga-Jahr in Folge sind eigentlich alle Weichen auf die Bundesliga-Rückkehr gestellt. Es sei denn, der chronisch chaotische Hauptstadtklub steht sich mit internen Störgeräuschen einmal mehr selbst im Weg …

Die Absteiger

VfL Bochum

Vieles ist neu beim VfL Bochum, nicht nur die Liga, sondern auch weite Teile der Mannschaft. Die hat nach dem Abstieg aus der Bundesliga, dem siebten in der Vereinsgeschichte, eine Frischzellenkur bekommen. Gekommen sind vielversprechende Talente wie die Leihgaben Kjell Wätjen (BVB) und Francis Onyeka (Leverkusen). Beide sind im zentralen Mittelfeld unterwegs, das durch die Stammkräfte Ibrahima Sissoko und den kürzlich zum Kapitän ernannten Matus Bero ergänzt wird und damit den vielleicht bestausgerüsteten Maschinenraum der Liga stellt. Auch die Dreierkette ist rundumerneuert, unter anderem mit dem erfahrenen Kevin Vogt, dem die Rolle des Abwehrchefs zuteil werden soll.

Die Altersstruktur in der Mannschaft stimmt, der Mix aus jungen Wilden und erfahrenen Hasen wie Timo Horn im Tor oder Abwehrchef Vogt ist vielversprechend. Dazu steht mit Dieter Hecking der erfahrenste Coach der 2. Liga an der Seitenlinie. Mit diesem Gesamtpaket gehört der VfL definitiv zu den Aufstiegskandidaten, auch wenn der Mannschaft gleichwohl noch die nötige Zeit eingestanden werden muss, um sich einzuspielen. Auch der Wechsel von einem sehr defensiven und auf Konter basierten Spielstil in der Bundesliga hin zu einem aktiveren Fußball im Unterhaus könnte für Startschwierigkeiten sorgen.

Gambar artikel:Wer ist wie bundesligareif? Der Favoritencheck zur 2. Liga 2025/26

(Foto: Getty Images)

Holstein Kiel

Auch der Absteiger aus dem Norden hegt natürlich Ambitionen, im besten Fall auf direktem Wege ins Oberhaus zurückzukehren. Obwohl Holstein Kiel mit Nicolai Remberg (HSV) und Shuto Machino (Gladbach) zwei absolute Leistungsträger verloren hat und in Lewis Holtby (Ziel unbekannt) der Captain von Bord gegangen ist, wirken die einzelnen Mannschaftsteile insgesamt ausgewogener besetzt. Das liegt auch daran, dass die Störche im Rahmen ihrer Möglichkeiten einige kluge Transfers getätigt haben.

Besonders heraus sticht Jonas Therkelsen (Stromsgodset), der im offensiven Mittelfeld zuhause ist und den sich die Kieler fast zwei Millionen Euro kosten ließen, was für den finanziell klammen Klub aus dem Norden eine stolz Summe ist. Der 22-jährige Norweger soll unter anderem zusammen mit Phil Harres für die nötige Torgefahr sorgen, optimalerweise im Verbund die elf verlorengegangenen Bundesliga-Treffer von Machino auffangen. Kasper Davidsen kam für 1,6 Millionen Euro aus Aalborg und dürfte die Lücke schließen, die Remberg auf der Sechs hinterlassen hat. Auch wenn andere Mannschaften in der Spitze vielleicht stärker aufgestellt sind, hat Kiel eine homogene Truppe beisammen und mit Marcel Rapp eine absolute Konstante auf der Trainerbank, dem die direkte Rückkehr in die Bundesliga zuzutrauen ist.

Gut gerüstet für den Aufstieg

Hanover 96

Hannover 96 ist die vielleicht spannendste Mannschaft der neuen Zweitliga-Saison – weil sie runderneuert ist und mit der Auswahl von Trainer und Transfers volle Kanne Richtung Bundesliga schielt.

Der wichtigste Neuzugang steht an der Seitenlinie und heißt Christian Titz. Parallel zum Trainerteam wurde auch die gesamte Hintermannschaft einmal ausgetauscht, unter anderem hütet Nahuel Noll (Leihgabe von Hoffenheim, zuletzt Fürth) fortan das Tor, auch die Dreierkette besteht aus drei Neuzugängen. Für das von Titz vorgegebene 3-4-3 beziehungsweise 3-4-2-1 wurde in Maurice Neubauer ein linker Schienenspieler geholt, der mit Elversberg nur knapp den Aufstieg verpasste.

Eine Reihe davor sollen die technisch starken Neuzugänge Waniss Taibi (Rodez AF) und der ausgeliehene Daisuke Yokota (Leihgabe von KAA Gent), der letztes Jahr in Kaiserslautern wirbelte, Eins-gegen-eins-Situationen heraufbeschwören und den ebenfalls neuen und bundesligaerprobten Stürmer Benedikt Pichler (Kiel) mit Bällen füttern.

Auf dem Papier ist Hannover die vielleicht vielversprechendste Mannschaft der 2. Liga. Fraglich ist allerdings, ob Titz das auch in die Realität umgemünzt bekommt. Die komplette Defensive ist neu, wichtige Stützen wie Ron-Robert Zieler (Köln) und Marcel Halstenberg (Karriereende) haben den Verein verlassen, eine neue Hierarchie muss sich bilden. Schafft Titz es, diesen Umbruch sowohl auf spielerischer wie auch auf Führungsebene zu meistern, spielt Hannover 96 in der kommenden Saison in der Bundesliga.

Gambar artikel:Wer ist wie bundesligareif? Der Favoritencheck zur 2. Liga 2025/26

(Foto: Imago)

Fortuna Düsseldorf

Auch die Fortuna hat auf dem Papier einen der besten Zweitliga-Kader. Vor allem das Mittelfeldzentrum sticht heraus. Hier konnte der schmerzhafte Abgang von Isak Johanesson, den es ausgerechnet zum Lokalrivalen nach Köln zog, durch die neuen Balleroberer Anouar El Azzouzi (PEC Zwolle) und Sotiris Alexandropoulos (Sporting) in Personalunion aufgefangen werden – zumindest für das Spiel gegen den Ball. Mit dem Ball hakt es noch, das von Daniel Thioune gewünschte Vertikalspiel hat in der Vorbereitung noch nicht wie gewünscht funktioniert.

Dabei hat die Fortuna auch in der Offensive nicht gespart, mit Christian Rasmussen (Ajax) einen neuen Rechtsaußen und mit Cedric Itten (Young Boys) einen Torjäger geholt, der die elf Tore des nach Berlin abgewanderten Kownacki auffangen soll. Die Fortuna hat sich trotz der bitteren Abgänge nominell eher verbessert als verschlechtert. Verpasst Thioune seiner Mannschaft jetzt noch eine klare Handschrift, die in der abgelaufenen Saison fehlte, käme ein Düsseldorfer Aufstieg alles andere als überraschend.

Dürfen sich Hoffnungen machen

Karlsruher SC

Der KSC hat zwei X-Faktoren: Marvin Wanitzek ist einer der besten Spieler der 2. Liga und Christian Eichner einer der besten Trainer. Ansonsten dürfen sich die  Fans auf eine Mannschaft freuen, die auf den Papier zu den stärkeren im Unterhaus gehört, gleichzeitig aber auch sehr auf Kante genäht ist. Immerhin: Der Mannschaftskern ist beisammengeblieben, mit Torhüter Max Weiß ist nur ein Schlüsselspieler gegangen. Ein Abgang, der schmerzt, wobei Neuzugang Hans Christian Bernat (Botev Plovdiv) die Nachfolge zumindest perspektivisch zugetraut wird.

Eichners größte Baustelle wird allerdings die Sturmspitze sein, wo seit Januar die Treffsicherheit von Budu Zivzivadze fehlt. Erfolg und Misserfolg werden auch damit zusammenhängen, wie schnell Eichner aus dem neuen Leihstürmer Roko Simic (Cardiff City) einen echten Torjäger formen kann. Dass der langjährige Karlsruher Cheftrainer dazu imstande ist, hat er in der Vergangenheit an Philipp Hofmann, Igor Matanovic und eben Zivzivadze bewiesen.

Gambar artikel:Wer ist wie bundesligareif? Der Favoritencheck zur 2. Liga 2025/26

(Foto: Getty Images)

1. FC Kaiserslautern

Die Verantwortlichen des FCK machen keinen Hehl draus, dass das klare Ziel in dieser Saison der Aufstieg ist. Das macht auch ein Blick auf die Zugangsseite deutlich: Eine Million Euro ließ man sich die Dienste des 29-jährigen Stürmers Ivan Prtajin (Union) kosten. Das ist eine Summe, über die man auf dem Betzenberg zumindest nachdenken muss – für einen Stürmer, der ob des Alters keine Wertsteigerung verspricht, sondern als Soforthilfe geholt wurde. Die braucht es aber auch, denn mit Ragnar Ache (Köln) gingen stolze 18 Saisontore. Wenn es gut läuft, fängt Prtajin diese in Personalunion mit Mahir Emreli auf, der letzte Saison zehn Zweitliga-Treffer für Nürnberg beisteuerte.

Einen Coup landeten die Pfälzer mit dem Transfer von Sechser Semih Sahin, der beinahe mit Elversberg in die Bundesliga aufgestiegen wäre. Gleichzeitig haben die Verantwortlichen des FCK auf einigen Positionen aber auch noch Handlungsbedarf, der Abgang von Leihspieler Yokota reißt unter anderem eine kreative Lücke in der Offensive. Kommt noch der ein oder andere Neue und gewöhnt sich die Mannschaft schnell an den Fußball von Torsten Lieberknecht, der im Vergleich zu seinem Vorgänger Markus Anfang eher destruktiv spielen lässt, ist mit Kaiserslautern im Aufstiegsrennen zu rechnen. Damit es für die lang ersehnte Bundesliga-Rückkehr reicht, muss aber auch die Hintermannschaft deutlich sattelfester werden: Mit 55 Gegentoren kassierten die Pfälzer in der abgelaufenen Spielzeit die sechstmeisten der Liga.

Lihat jejak penerbit