Von Kwasniok bis Wagner: Das sind die neuen Trainer in der Bundesliga | OneFootball

Von Kwasniok bis Wagner: Das sind die neuen Trainer in der Bundesliga | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: 90PLUS

90PLUS

·18 Agustus 2025

Von Kwasniok bis Wagner: Das sind die neuen Trainer in der Bundesliga

Gambar artikel:Von Kwasniok bis Wagner: Das sind die neuen Trainer in der Bundesliga

Wenn am kommenden Wochenende in der Bundesliga wieder der Ball rollt, werden sechs Trainer ihre Feuertaufe erleben. 90PLUS gibt einen Überblick.

Während Erik ten Hag und Horst Steffen in Leverkusen und Bremen schwere Erben antreten, wurde für Paul Simonis (Wolfsburg) und Sandro Wagner (Augsburg) quasi extra Platz gemacht. Gleiches gilt auch für Lukas Kwasniok, der Aufsteiger Köln in der Bundesliga halten soll. Merlin Polzin schaffte mit dem HSV die lang ersehnte Bundesliga-Rückkehr und will im Oberhaus  eine besondere Beziehung aufrechterhalten.


Video OneFootball


Neue Bundesliga-Trainer: Die großen Fußstapfen

Erik ten Hag (55, Bayer 04 Leverkusen)

Es ist nicht seine erste Station in Deutschland, in der Bundesliga stand er aber noch nie an der Seitenlinie: Erik ten Hag tritt zur neuen Saison das schwere Erbe von Xabi Alonso in Leverkusen an. Einst trainierte der Niederländer unter anderem die Zweitvertretung des FC Bayern (2013-2015). Zweieinhalb Jahre später übernahm der ehemalige Verteidiger den Chefposten bei Ajax Amsterdam und entwickelte dort aus jungen Talenten eine Mannschaft, die mit ansehnlichem Fußball ganz Europa begeisterte und 2019 sogar bis ins Champions-League-Halbfinale vordrang.

Vor drei Jahren folgte ten Hag dem Lockruf von Manchester United. Beim seit Jahren kriselnden Weltklub erlitt seine Trainerkarriere allerdings einen Knick, woran auch er selbst nicht Unschuld hatte. In Leverkusen muss der 55-Jährige nun einen großen Umbruch meistern und will dabei zeigen, dass in ihm immer noch der Trainer steckt, hinter dem im Sommer 2019 die Elite des Weltfußballs her war. Gelingen soll das im Optimalfall wieder mit attraktivem Ballbesitzfußball.

Gambar artikel:Von Kwasniok bis Wagner: Das sind die neuen Trainer in der Bundesliga

(Foto: Getty Images)

Horst Steffen (56, SV Werder Bremen)

Mit der SV Elversberg schaffte er etwas, das den meisten nur im Fußballsimulator ihrer Wahl gelingt: Zwei Aufstiege in zwei Jahren, von der Regionalliga bis in die Zweitklassigkeit. Die ultimative Storyline hätte es beinahe vor wenigen Wochen gegeben, doch in der Aufstiegsrelegation zur Bundesliga scheiterte Horst Steffen mit dem Dorfklub aus dem Saarland in letzter Minute an Heidenheim. Ob er im Falle eines Aufstiegs in Spiesen-Elversberg geblieben wäre, bleibt sein Geheimnis.

So oder so wird der 56-jährige Fußballlehrer nun erstmals in der Bundesliga an der Seitenlinie stehen. In Bremen wird er die Challenge meistern müssen, einen Trainer zu ersetzen, der nach chaotischen Jahren endlich wieder so etwas wie Ruhe in den Traditionsverein brachte und dabei nur zweimal knapp Europa verpasste. Zuzutrauen ist ihm das nach den überaus erfolgreichen Jahren bei der SVE. Und trotzdem muss man Steffen, der als Talentförderer und für ansehnlichen Offensivfußball bekannt ist, dafür die nötige Zeit eingestehen.

Neue Bundesliga-Trainer: Für sie wurde der Spind geräumt

Paul Simonis (40, VfL Wolfsburg)

Der Wunschkandidat in Wolfsburg hieß eigentlich Jacob Neestrup. Der FC Kopenhagen ließ seinen Erfolgscoach aber nicht gehen, und so heuerte am Ende Trainer-Emporkömmling Paul Simonis beim VfL an. Offenbar war die Kaderanalyse des 40-jährigen Übungsleiters so überzeugend, dass die Wolfsburger Bosse nicht anders konnten als Ja zu sagen. Simonis ist erst seit dem vergangenen Sommer im Profibereich als Trainer tätig, doch in dieser einen Saison führte er die Go Ahead Eagles aus den Niederlanden das erste Mal in der Klubgeschichte in die Europa League.

Dabei war vor allem die Art und Weise beeindruckend, das Team von Simonis agierte mit wie gegen den Ball extrem dominant. Mehr Aktion als Reaktion – diese Gangart will der Niederländer auch in Wolfsburg etablieren. Dort hat der einstige Co- und Jugendtrainer mehrerer niederländischer Klubs mit einer klaren Kommunikation und seiner freundlichen Art schon in den ersten Tagen der Sommervorbereitung Spieler und Fans für sich gewinnen können.

Gambar artikel:Von Kwasniok bis Wagner: Das sind die neuen Trainer in der Bundesliga

(Foto: IMAGO)

Sandro Wagner (37, FC Augsburg)

Es gibt nicht viele Trainer, die größere Aufmerksamkeit auf sich ziehen als der gesamte Klub, den sie trainieren. Bei Sandro Wagner und dem FC Augsburg könnte man dafür argumentieren. Jedenfalls brachte die Ankunft des ehemaligen Assistenten von Bundestrainer Julian Nagelsmann ein selten dagewesenes mediales Interesse in der Fuggerstadt mit sich.

Wagner ist dafür bekannt, keinen Blatt vor den Mund zu nehmen. Das, gepaart mit einer charmanten Art, macht den ehemaligen Stürmer für viele Fans nahbar. Beim FC Augsburg könnten künftig zudem auch Fußballästhetiker auf ihren Geschmack kommen – zumindest wenn Wagner es schafft, seine Pläne langfristig umzusetzen. Der 37-Jährige steht für aktiven und mutigen Fußball – und will diese Handschrift nun auch dem fußballerisch bislang eher trist daherkommenden FCA verpassen.

Neue Bundesliga-Trainer: Die Aufsteiger

Lukas Kwasniok (44, 1. FC Köln)

In Paderborn sorgte er dafür, dass der damalige Abgang von Steffen Baumgart nicht so schwer wog, wie alle befürchteten. Mit mutigem Offensivfußball ließ der frühere Spieler von Arminia Bielefeld und dem KSC große Teile Ostwestfalens glauben, dass der dritte Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte früher oder später folgen würde. Nun geht Kwasniok diesen Schritt ohne die Schwarz-Blauen. Nachdem der 44-Jährige zunächst angekündigt hatte, den Saisonstart 2025/26 wohl vom heimischen Sofa aus zu verfolgen, reizten ihn die Annäherungsversuche aus Köln doch zu stark. Und genau wie Baumgart im Sommer 2021 zieht es nun auch Kwasniok vom kleinen SCP zum großen Effzeh.

Dort steht ihm in René Wagner künftig ein in Fachkreisen hochangesehener Co-Trainer zur Seite, der bis zuletzt vier Jahre lang – was ein Zufall – Baumgart assistierte. Die Welt ist klein, im Fußball womöglich nochmal mehr als anderswo. In Köln-Müngersdorf will der als sehr kommunikativ wie fordernd geltende Kwasniok dafür sorgen, dass die rund 50.000 künftig neben fantastischer Stimmung auch unterhaltsamen Fußball geboten bekommen.

Gambar artikel:Von Kwasniok bis Wagner: Das sind die neuen Trainer in der Bundesliga

Foto: IMAGO

Merlin Polzin (34, Hamburger SV)

Diese Story ist fast etwas zu kitschig: Der gebürtige Hamburger, Fan und langjährige Co-Trainer führt den HSV nach sieben Jahren des Leidens dahin zurück, wo er hingehört: In die Bundesliga. Fast noch beeindruckender als die reine Tatsache, den Klub von Platz acht bei Amtsübernahme auf einen Aufstiegsrang geführt zu haben, war die Art und Weise: Nachdem Baumgart in seinem halben Jahr Amtszeit einen eher defensiven, destruktiven Fußball etablierte, brachte Polzin die Rothosen ein Stück weit „back to the roots“.

Was er von den Vorgängern Tim Walter und Daniel Thione als langjähriger Assistenzcoach gelernt hatte, brachte der 34-Jährige seit November als Chef auf den Platz: Der HSV überzeugte wieder mit aktivem Offensivfußball. Dabei schreckte der in der Chefrolle völlig unerfahrene Polzin auch nicht vor schwierigen Entscheidungen zurück, wie etwa die Degradierung von Kapitän Sebastian Schonlau. Auch der taktische wie personelle Umbruch vor dem Abenteuer Bundesliga wurde von Polzin in der Hauptrolle geleitet. Seine Analyse überzeugte die Verantwortlichen so sehr, dass sie ihren Aufstiegscoach jüngst mit einer Vertragsverlängerung bis 2027 belohnten. Polzin darf das Abenteuer Bundesliga also mit einem Vertrauensvorschuss angehen.

Lihat jejak penerbit