SchalkeTOTAL
·30 Oktober 2024
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·30 Oktober 2024
Das Torwart-Casting beim FC Schalke 04 sorgt für hitzige Debatten und scharfe Kritik. Ex-Torwarttrainer Holger Gehrke hält die ungewöhnliche Entscheidung von Coach Kees van Wonderen für eine „Schnapsidee“.
Der FC Schalke 04 steht vor einer schwierigen Entscheidung: Nach der kommenden Partie gegen den SSV Ulm will Trainer Kees van Wonderen festlegen, ob Thorben Hoffmann oder Justin Heekeren vorerst als Nummer eins im Schalker Tor steht. Die ungewöhnliche Entscheidung, beide Keeper je zwei Spiele zur Selbstpräsentation zu geben, sorgt für Diskussionen – und für Kritik von Ex-Torwart und -Trainer Holger Gehrke.
Gehrke, der von seiner Wahlheimat Mallorca aus das Duell verfolgt, äußert im Gespräch mit der WAZ jedoch wenig Verständnis für die Entscheidung des Trainers. „Auf diese Schnapsidee musst du als Trainer erstmal kommen, wenn du eine ohnehin total verunsicherte Mannschaft übernimmst,“ so Gehrke, der in seiner Zeit als Spieler und Torwarttrainer die Schalker Mannschaft gut kennengelernt hat. Gehrke kritisiert das Hin und Her im Schalker Tor und betont, dass Torhüter vor allem Rhythmus und Vertrauen bräuchten, um ihr Bestes zeigen zu können. „Beim Keeper spielt der Kopf die größte Rolle“, sagt er.
Auch die Personalpolitik des Vereins stößt bei Gehrke auf Unverständnis. Er hält es für einen Fehler, den etablierten Keeper Marius Müller an den VfL Wolfsburg abgegeben zu haben. „Mit Marius stand auf Schalke ein echter Typ in der Kiste, einer, der was ausstrahlt, der Schalke verstanden hat“, erklärt Gehrke, der Müller als erste Wahl für das Schalker Tor favorisiert hätte.
Neben den aktuellen Problemen sieht Gehrke auch Parallelen zu früheren Erfahrungen auf Schalke, beispielsweise im Fall des langjährigen Stammkeepers Ralf Fährmann. Fährmann, der sich auf Wunsch des Vereins nach einem neuen Klub umsehen sollte, sei ein Torhüter, der in der Vergangenheit immer wieder Höhen und Tiefen erlebt habe – und dabei durch das Vertrauen von Trainerstab und Mannschaft über sich hinausgewachsen sei. „Ralle war einer der besten Keeper der Bundesliga“, betont Gehrke und fügt hinzu: „Dass er auf einmal für die 2. Bundesliga zu schlecht sein soll, ist für mich unbegreiflich.“
Am Ende bleibt die Entscheidung in Kees van Wonderens Händen, der nach dem Ulm-Spiel zwischen Hoffmann und Heekeren wählen muss. Doch nicht alle sind von der Idee des Torwart-Castings überzeugt, wie das Beispiel von Holger Gehrke verdeutlicht.