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·24 Januari 2025

FC Bayern: Die Formkrise von Harry Kane wird zum Problem

Gambar artikel:FC Bayern: Die Formkrise von Harry Kane wird zum Problem

Harry Kane befindet sich in seiner ersten echten Formkrise beim FC Bayern und steht sinnbildlich für die derzeitige Abschlussschwäche des Rekordmeisters. Wird die Kane-Krise zu einem größeren Problem für den FCB?

„Wir müssen uns schon eingestehen, dass wir momentan keine Spitzenmannschaft sind“, resümierte Joshua Kimmich nach der 0:3-Pleite in Rotterdam bei DAZN das derzeitige Leistungsvermögen des FC Bayern. Denn eine Spitzenmannschaft dürfe so ein Spiel nicht verlieren, mit unglücklichen Ereignissen habe das nichts zu tun, so der 29-Jährige.


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Das liegt jedoch weniger am System des Rekordmeisters oder seiner Spielanlage. Der FC Bayern dominiert die meisten Partien nach Belieben und spielt wie ein Spitzenteam, ist aber gleichzeitig keines. Das liegt zum einen an den defensiven Schnitzern à la Kim oder Guerreiro, die es den Gegnern des Rekordmeisters sehr einfach machen, aus wenig Chancen viele Tore zu machen. Besonders liegt das jedoch an der Abschlussschwäche, die sich in der Mannschaft zu manifestieren scheint.

30 Abschlüsse, 10 Großchancen (laut Sofascore) und je nach Modell zwischen 2,5 und 4,2 xGoals verbuchte der FC Bayern am gestrigen Abend. Ein Tor sprang dabei absurderweise nicht heraus, was nur bedingt am Rotterdamer Keeper Justin Bijlow lag, der von den Münchnern regelrecht in Szene gesetzt wurde.

Und kein anderer steht derzeit so sinnbildlich für diese Abschlussschwäche wie Bayern-Torjäger Harry Kane. Seit Ende November hat der Engländer nicht mehr aus dem Spiel heraus getroffen hat. Doch woran liegt das? Wird die Kane-Krise womöglich zu einem größeren Problem für den FC Bayern?

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Torstatistik von Harry Kane: Mit Elfmetern kaschiert

Zuallererst sei mal klargestellt: Harry Kane spielt immer noch eine solide bis gute Saison (für seine Verhältnisse) und hat einen enormen Wert für die Mannschaft, was besonders ersichtlich wurde, als der 31-Jährige mit einem Muskelfaserriss mehrere Spiele aussetzen musste. 22 Pflichtspieltore erzielte der Engländer in 24 Partien. Das entspricht einem Tor alle 94 Minuten, womit er immer noch zu Europas Elite gehört.

Kaschiert wird diese Statistik aber zum einen von seinem starken Saisonstart (17 Tore im September und Oktober) und zum anderen von einer überragender Elfmeterquote mit neun verwandelten Strafstößen, weshalb er derzeit auch von größerer (öffentlicher) Kritik noch verschont bleibt.

Die wird jedoch zunehmen, sollte der 31-Jährige, anders als man es von ihm gewohnt ist, weiterhin so fahrlässig mit den ihm gebotenen Großchancen umgehen. Seine Verwertungsrate hat er dahingehend ein wenig eingebüßt, wie am gestrigen Abend in Rotterdam abermals ersichtlich wurde, als er mindestens zweimal hätte treffen müssen.

Insgesamt steht Kane damit laut Sofascore bereits bei 16 solcher vergebenen Großchancen in dieser Saison. Auch seinen xG-Wert bekommt der Torjäger mit 19,04 derzeit gerade noch unterbietet, was Weltklassestürmer ja eigentlich auszeichnet. Verballert der Engländer seine Chancen weiter so konstant wie in den vergangenen Wochen, wird er diesen Wert allerdings bald und zum ersten Mal in seiner Zeit beim FC Bayern überbieten.

Fehlende Abschlussstärke beim FC Bayern? Ein Kader-Problem

Harry Kane allein für die Offensiv-Flaute in Rotterdam verantwortlich zu machen, wäre dennoch viel zu viel des Guten. Schließlich befanden sich genügend andere Offensivspieler auf dem Platz, die für Kane hätten in die Bresche springen können, jedoch ebenso am bayrischen Chancenwucher beteiligt waren. Doch bei denen kommt das – im Gegensatz zu Kane – immer wieder vor und man ist auch nichts anderes gewohnt. Jamal Musiala ausgeklammert, dem gestern die fehlende Matchfitness stark anzumerken war.

Außerdem hat sich der 21-Jährige in puncto Abschlüssen bereits deutlich gesteigert, was die Fülle an Kopfballtoren und „einfachen“ Treffern in der laufenden Spielzeit beweist. Für den Rest der Bayern-Offensive gilt das jedoch nicht. Leroy Sané vergab abermals freistehend und ist die personifizierte Inkonstanz vor dem Tor. Michael Olise ist mehr Creator als Stürmer. Und Kingsley Coman war noch nie ein Torjäger und wird in seiner Karriere auch zu keinem mehr.

Auch Bayerns Kane-Alternativen Serge Gnabry sowie Thomas Müller haben viel von ihrer früheren, durchaus vorhandenen Kaltschnäuzigkeit eingebüßt. Von Mathys Tel ganz zu schweigen, der von Kompany gar nicht erst eingesetzt wurde und vom Belgier derzeit überhaupt kein Vertrauen bekommt, was seine Entscheidung gegen eine Leihe noch seltsamer macht.

An diesen Mitspielern kann man Harry Kanes derzeitige Torflaute zudem ebenfalls ein wenig festmachen, betrachtet man die Qualität der Flanken und Hereingaben, die Coman, Gnabry und Co. meist in den Strafraum kloppen. Ein weiteres Argument für einen Offensivumbruch im Sommer. Doch auch Kompany bekommt seinen Torjäger bei den ganzen Abwehrbollwerken, die seine Mannschaft derzeit zu knacken hat, nicht gut genug eingebunden.

Spiele, wie gegen Gladbach, bei denen Kane ohne Torschuss aus dem Spiel bleibt und nur um die 30 Ballaktionen hat, werden immer mehr zur Regel als dass sie die Ausnahme bilden. Und so ist die Kane-Krise wohl auch eine Verkettung unglücklicher Umstände, die für den Verein jedoch zur Unzeit kommt. Womöglich braucht es auch einfach einen altmodischen Knotenlöser?

Harry Kane muss liefern für den FC Bayern – und sich selbst

Falls ja, dann braucht es ihn so schnell wie möglich. Am besten schon am kommenden Samstag in Freiburg, wo sich der FCB traditionell schwer tut. Sonst wird Kanes individuelle Krise bald zu einer universellen und damit zu einem großen Problem für den Rekordmeister – und für ihn selbst. Auch in der Heimat bleibt das Formtief nicht unbemerkt, erste Kritik macht sich am Kapitän der Three Lions breit.

Denn, so banal und unfair es auch klingen mag, entspricht es auch einfach dessen Hauptaufgabe als Stürmer, die (wenigen) ihm gegebenen Chancen zu verwerten. Dafür gab und gibt der FC Bayern sehr viel Geld aus. Und ein weiterer, echter Torjäger und Neuner befindet sich seit dem Abgang von Eric Maxim Choupo-Moting auch nicht mehr im Kader des Rekordmeisters.

Harry Kane kündigte bei einem Interview mit L‘Équipe jedenfalls an, dass die beste Version seiner Selbst noch vor uns liegt. Derzeit ist er jedoch schon von seiner Normalform meilenweit entfernt. Viel wird in den kommenden Wochen aber davon abhängen, dass Kane diese Normalform wiederfindet. Denn Mitte Februar beginnen bereits die berühmten Wochen der Wahrheit für den FCB.

Das hat sich der Klub selbst zuzuschreiben. Neben den für die Liga so wegweisenden Partien gegen Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und den VfB Stuttgart stehen dann nämlich die Champions-League-Playoffs an. Und an denen wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch der FC Bayern teilnehmen müssen. Auch weil Kanes derzeitige Abschlussschwäche zunehmend zum Problem wird.

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