Borussia Dortmund
·25 Februari 2024
Dr. Lunow zur Studie: „Ergebnisse als Werkzeuge nutzen“

In partnership with
Yahoo sportsBorussia Dortmund
·25 Februari 2024
Die wissenschaftliche Arbeit mit dem Titel „Borussia Dortmund in der Zeit des Nationalsozialismus, 1933-1945“ liegt seit vier Wochen vor. Für Borussia Dortmund ordnet Präsident Dr. Reinhold Lunow die Ergebnisse der Studie ein.
„Diese Studie beleuchtet die Rolle des BVB in einer besonders dunklen Phase unserer Geschichte. Die vergleichsweise geringe Zahl von NSDAP-Mitgliedern unterstreicht die tief in den Arbeiterwurzeln verankerte, ausgeprägte gesellschaftlich-politische Identität des Vereins. Es zeigt sich, dass der Verein zwar den politischen Rahmenbedingungen der Zeit äußerlich Rechnung trug, dabei jedoch seine Unabhängigkeit von der NS-Ideologie bewahrte. Die Autoren umschreiben dieses Verhalten als ein geschicktes „Durchmogeln“, das auf subtilen Widerstand hinweist, auch wenn der BVB nicht im Mittelpunkt des offenen Widerstands stand. Für die gründliche Forschungsarbeit, die ein detailliertes Bild vom BVB während des Nationalsozialismus zeichnet, sind wir sehr dankbar. Es ist wichtig, diesen Teil unserer Geschichte anzuerkennen und daraus für Gegenwart und Zukunft zu lernen.“
„In einer Zeit, in der die Gefahr besteht, dass rechtsradikale Ansichten in der Mitte der Gesellschaft Fuß fassen, kommt Borussia Dortmund aufgrund seiner großen Strahlkraft eine besonders wichtige Rolle in der Erinnerungsarbeit zu, um über die Schrecken des Nationalsozialismus aufzuklären und ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Durch die Nutzung seiner medialen Reichweite kann der BVB dazu beitragen, das Bewusstsein für die Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten zu stärken.“
„Die Studienergebnisse zur NS-Zeit des BVB sollten aktiv genutzt werden. Dies beinhaltet die Integration der Ergebnisse in die Ausstellung im Borusseum sowie in Bildungsprogramme im Lernzentrum. Es könnten Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für Mitarbeiter und Fans durchgeführt werden, um ein breiteres Verständnis für die historischen Ereignisse zu fördern und ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung zu setzen. Unser Ziel ist es, die Studienergebnisse auch als Werkzeug zur Förderung von Bewusstsein und Verantwortung in unserer Gesellschaft zu nutzen.“Zusammengetragen von Nils Hotze