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·22 janvier 2025
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Am Dienstagabend trat der BVB in der Champions League beim FC Bologna an. In diesem Wettbewerb zeigten die Schwarzgelben in dieser Saison zeitweise sehr ansprechende Leistungen. Doch das war am Abend im Stadio Renato Dall’Ara nicht der Fall. Und Nuri Sahin wurde das zum Verhängnis.
Mit 1:2 verlor Borussia Dortmund das Spiel gegen den italienischen Klub. Die Rossoblu drehten das Spiel per Doppelschlag, nachdem Serhou Guirassy mit einem wenig souveränen Panenka-Elfmeter gerade so zur Führung für den BVB traf. Es war nicht nur die vierte Niederlage in Serie, sondern auch ein klarer Rückschlag im Kampf um die Top-8. Einen Tag später wurde Nuri Sahin offiziell von seinen Aufgaben als Trainer der Dortmunder entbunden. Jetzt stellen sich einige Fragen.
Nun, das liegt auf der Hand. Borussia Dortmund spielte schon vor der Winterpause nur selten guten Fußball, auch wenn es vereinzelte Ausnahmen gab. Die Spiele gegen Leipzig zuhause oder in Wolfsburg dienten als solche. Es gab durchaus die Hoffnung, dass der BVB die Kurve noch irgendwie wird kriegen können. Auch wenn es einige Zweifler gab, die Nuri Sahin im Jahr 2024 schon häufig kritisierten. Was der BVB im neuen Jahr nach einer Vorbereitung auf den Platz brachte, war – trotz einiger Ausfälle – inakzeptabel.
(Photo by Alessandro Sabattini/Getty Images)
Der Grund für die Entlassung liegt letztlich auf der Hand: Weder die Resultate noch die Leistungen passten. Vier Spiele gab es nach der Winterpause, alle wurden verloren. Dabei kassierte der BVB immer mindestens zwei Gegentore. Vor allem in Kiel, wo man 2:4 unterlag, war die Leistung indiskutabel, die erste Halbzeit eine Arbeitsverweigerung. Schlussendlich war die Trennung vom Trainer das letzte Mittel.
Schon nach dem Spiel in Bologna gab es die ersten Anzeichen. Die Verantwortlichen konnten in den Interviews keine Garantie geben, dass Sahin auch gegen Bremen noch an der Seitenlinie stehen wird. Matthias Sammer wurde in seiner Kritik sehr deutlich. Auch der Trainer selbst wusste, was ihm nach diesem erneuten Dämpfer blüht. Noch am Abend setzten sich die Verantwortlichen zusammen, besprachen die Möglichkeiten. Nicht lange, denn noch in der Nacht wurden Trainerteam und Mannschaft informiert.
Diese Frage kann schon sicher beantwortet werden. Denn der BVB gab am Mittwoch offiziell bekannt, dass Mike Tullberg die Mannschaft gegen Bremen betreuen wird. Der 39-Jährige ist seit 2020 als U19-Trainer des BVB tätig und coachte zuvor ein Jahr die U23 der Schwarzgelben. Ob er auch kommende Woche in der Königsklasse an der Seitenlinie stehen wird, hängt vom Prozess der Trainersuche ab.
Klar ist: Nuri Sahin ist sicher nicht alleine der Schuldige, kann nicht alleine für die Misere verantwortlich gemacht werden. Intern gab und gibt es Meinungsverschiedenheiten – was Berater Sammer macht, weiß niemand so richtig. Hans-Joachim Watzke hat die Hand drauf, aber auch ein wenig den Bezug zur sportlichen Realität verloren. Und dass man mit Sebastian Kehl, der mitverantwortlich für diesen unausgeglichenen Kader ist, kürzlich verlängerte, ist auch ein Sinnbild der aktuellen Situation. Trotzdem: Keiner der genannten, auch aktuell nicht Sven Mislintat oder Lars Ricken, steht zum jetzigen Zeitpunkt ernsthaft vor dem Aus.
Das ist eine spannende Frage, die davon abhängig sein wird, welche Lösung man intern bevorzugt. Soll sofort ein Trainer kommen, der langfristig eingeplant ist? Dann wird es schwer, denn der Markt an aktuell vereinslosen Coaches gibt nicht viel her. Ein paar Beispiele gefällig? Niko Kovac, Lucien Favre, Mark van Bommel, Nenad Bjelica, Joachim Löw, Erik ten Hag, Massimiliano Allegri, Paulo Fonseca, Roger Schmidt. Manch einer war schon in Dortmund, manch einer bevorzugt eher einen Einstieg im kommenden Sommer, manch einer würde überhaupt nicht zum BVB passen.
Aktuell gibt es keine klaren Informationen, ob der BVB darüber nachdenkt, jemanden bis zum Sommer zur Stabilisierung zu installieren, um dann ein neues Projekt zu starten. Mit neuen Transfers, mit neuen Ideen und mit einer Vorbereitung. Wenn sich Dortmund für dieses Szenario entscheidet, dann dürfte es für den Sommer einige andere, interessante Namen geben, die eine Rolle in den Planungen spielen können. Bleibt abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln.
(Photo by Alessandro Sabattini/Getty Images)
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