TSG Hoffenheim
·7 novembre 2024
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·7 novembre 2024
Die erste Hürde ist genommen. Durch ein 7:1 in Hin- und Rückspiel gegen den schwedischen Meister IFK Göteborg hat die TSG Hoffenheim die dritte Runde des Meisterwegs der UEFA Youth League erreicht – und blickt bereits mit Vorfreude auf die nächste Aufgabe in drei Wochen. Stimmen und Eindrücke rund um den ersten internationalen Auftritt im Dietmar-Hopp-Stadion seit fünfeinhalb Jahren.
Als sich die Zuschauerränge auf der Haupttribüne nach und nach leerten, stand Tobias Nubbemeyer noch auf der anderen Seite des Spielfelds. Er wollte gerade den Stuhl des Videoanalysten in die Katakomben tragen, als ihn zwei Journalisten aufhielten. Dass der U19-Trainer der TSG nach Spiel-Ende direkt auf dem Platz Interviews geben muss, passiert nur bei außergewöhnlichen Begegnungen. Wie etwa die in der UEFA Youth League.
„Natürlich sind das besondere Partien“, sagte der 31-Jährige nach dem ungefährdeten 4:1 (2:0)-Rückspiel-Erfolg vor 1.050 Zuschauern. „Wie ein Profi-Team zu Auswärtsspielen zu fliegen oder zu Hause vor größerer Kulisse dem Druck des internationalen Interesses standzuhalten, das macht einfach Spaß.“ Nach dem frühen 1:0 durch Zidan Tairi (3.) standen die Weichen schon früh auf „Sieg“, Jamie Wähling kurz vor und Hennes Behrens kurz nach der Pause sowie U17-Spieler Kryštof Čížek erzielten die weiteren Hoffenheimer Tore.
Für Diren Dağdeviren war – wie für die beiden anderen U20-Jungs Lars Strobl und Hennes Behrens auch – nach einer Stunde Schluss, um Kräfte für die Regionalliga (U23) zu schonen. Der defensive Mittelfeldspieler dampfte in der Kraichgau-Kälte vor sich hin, als er in eine Winterjacke eingehüllt in die Handys sprach. „Wir hatten wie schon in Göteborg etwas Probleme, ins Spiel zu finden, was aber völlig normal ist, weil mehrere Jahrgänge hier zusammenkommen. Wir haben es gut gemacht, wissen aber, dass wir uns in der nächsten Runde steigern müssen.“
Marlon Faß durfte am Mittwochabend über die volle Distanz ran. In der DFB-Nachwuchsliga führt der Stürmer mit 15 Treffern die Schützenliste an, gegen Göteborg wollte es mit dem eigenen Tor nicht klappen. „Chancen waren auf jeden Fall da, aber wir haben trotzdem gewonnen, von daher passt das“, so der 18-Jährige. „Natürlich muss das einen Stürmer ärgern, wenn er nicht trifft, und es ärgert mich auch. Heute war es wie gesagt nicht so schlimm, und zum Glück haben wir ja noch mindestens eine Spielrunde.“
Hier wartet dann der französische Vertreter AJ Auxerre, der als Vizemeister an den Start geht, weil der eigentliche Champion Paris St.-Germain sich ohnehin über die eigenen Profis qualifiziert hatte. Auxerre setzte sich problemlos gegen den FC Valetta aus Malta mit 7:0 in der Addition durch.
„Wir wissen noch nichts über Auxerre, weil wir uns ausschließlich mit Göteborg befasst haben“, sagt Dağdeviren. „Es ist aber jedem bekannt, dass Franzosen ganz gut kicken können. Unser Trainerteam wird uns gut vorbereiten.“ Die Vorfreude ist beim Mannheimer groß: „Ich wusste sofort, dass ich Youth League spielen will, nachdem wir die Meisterschaft gewonnen hatten. Ich kenne die Mannschaft, kenne die Taktik und ich habe großen Spaß daran, als älterer Spieler voranzugehen und Verantwortung zu übernehmen. Mich auf der internationalen Bühne in der ‚Jugend-Champions-League‘ präsentieren zu dürfen, empfinde ich als Privileg.“
U23-Kollege Behrens, dessen vermeintlich zweiter Treffer wegen weniger Zentimeter Abseits keine Anerkennung fand, sieht es ähnlich. „Wir haben heute wieder unseren Spielspaß gezeigt und freuen uns darauf, auch gegen Auxerre zeigen zu dürfen, was wir können.“ Faß fasst es so zusammen: „Youth League spielt man nicht oft in seinem Leben. Jeder, der hier ran darf, ist hochmotiviert und will 100 Prozent geben.“
Die Vorbereitungen auf den nächsten Gegner, diesmal wird die Reise nur fünfeinhalb Autostunden betragen, laufen. „Wir werden uns jetzt zeitnah mit Auxerre beschäftigen, aber zuvor steht noch ein Nachwuchsliga-Spiel gegen den SC Freiburg an.“ Dann wird wieder die „normale“ U19 ohne die U20-Verstärkungen ins Dietmar-Hopp-Stadion einlaufen.
Das Hinspiel im Stade Abbé Deschamps ist für den 27. November, 18 Uhr, terminiert. Das Rückspiel steigt am 11. Dezember um dieselbe Uhrzeit. Der Sieger qualifiziert sich für das Sechzehntelfinale, das im neuen Jahr Meisterweg und Champions-League-Weg zusammenführt. Ab dann wird es keine Rückspiele mehr geben, das Los entscheidet über das Heimrecht.
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