Nur die Raute
·19 juin 2025
HSV-Boss über die Bundesliga-Ziele: „Keine Luftschlösser bauen“

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·19 juin 2025
Nach sieben Jahren in der 2. Bundesliga fordert HSV-Boss Stefan Kuntz das Vereinsumfeld zur nötigen Demut auf. Von markigen Tönen will der 62-Jährige nicht wissen.
Während viele Fans noch immer im Partyrausch schwelgen, mahnt HSV-Vorstandsboss Stefan Kuntz im Gespräch mit ran zur Bodenständigkeit. Der Aufstiegsmacher hat der teils überzogenen Anspruchshaltung vergangener Tage eine klare Absage erteilt.
„Unser Ziel ist klar: in der Bundesliga ankommen und drinbleiben“, betont Kuntz. Wer denke, der HSV gehöre direkt in die obere Tabellenregion, der irre gewaltig. „Teams wie Augsburg, Mainz oder Freiburg haben uns zehn Jahre Bundesliga voraus. Das gilt es jetzt erstmal aufzuholen.“ Der Rückstand sei nicht nur sportlich spürbar, sondern auch finanziell: „Ein Blick auf die TV-Geld-Tabelle reicht da schon.“
Für Kuntz steht fest: Der Schlüssel zum Klassenerhalt liegt in einer demütigen Haltung. „Mit Bescheidenheit und indem wir hart arbeiten“, beschreibt er die Marschroute. Die Rothosen wollen nicht wie früher durch markige Worte auffallen, sondern durch Taten. Entscheidend werde sein, „dass wir eine Mannschaft haben, die so heiß ist auf die Bundesliga, dass wir den Klassenerhalt schaffen können.“
Gleichzeitig will der Nord-Klub die Lehren aus der Vergangenheit ziehen. „Wir müssen Ruhe bewahren, vor allem bei der ersten Krise nicht gleich durchdrehen und nicht wieder anfangen, irgendwelche Luftschlösser zu bauen.“
Auch bei Transfers setzt Kuntz auf Maß und Verstand. Wunsch und Wirklichkeit würden gerade bei einem Aufsteiger oft auseinander klaffen. Umso wichtiger sei ein klarer Plan: punktuelle Verstärkungen, gepaart mit Spielern, „die auch charakterlich zur Mannschaft passen“.
Ähnliche Töne hatte Cheftrainer Merlin Polzin bereits während seiner Aufstiegsrede im Hamburger Rathaus angestimmt. „Die Bundesliga soll einen neuen HSV erleben, einen anderen als den, den sie vor sieben Jahren verabschiedet hat“, stellte der 34-Jährige vor wenigen Wochen klar. Großspurige Ansagen aus der Hansestadt wird es dieser Tage also nicht geben!