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·13 août 2025
Drei Bayern-Erkenntnisse: Karl ist der Gewinner der Vorbereitung

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·13 août 2025
Der FC Bayern gewinnt auch das letzte Vorbereitungsspiel vor der neuen Saison bei Grasshopper Zürich. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.
Die Münchner setzten sich in der Schweiz mit 2:1 durch. Das Spiel lieferte folgende Erkenntnisse:
Nach dem letzten Testspiel gegen Tottenham lautete eine Erkenntnis an dieser Stelle, dass Lennart Karl ein neuer Hoffnungsträger bei den Bayern ist. Sein Auftritt in Zürich hat das nochmal unterstrichen.
Karls Bilanz in der Schweiz: Ein Traumtor, eine Traumvorlage. Karl zuzuschauen macht einfach Spaß. Innerhalb weniger Wochen hat sich der 17-Jährige schon zu einem absoluten Fanliebling entwickelt, das merkte man auch an den Reaktionen der jungen Fans auf der Tribüne im Stadion Letzigrund, die immer wieder die Namen „Kane“, „Olise“ und eben „Karl“ schrien und sich auf Plakaten deren Trikots wünschten.
Karl wirkt schon nicht mehr wie ein Jugendspieler, der mal bei den Großen reinschnuppern darf, sondern wie ein vollwertiger Neuzugang, der die Mannschaft besser machen kann. Der 17-Jährige bringt auch schon das Selbstbewusstsein mit, dass er auch in den großen Spielen ran will. „Ich will auf jeden Fall als Jugendspieler vorangehen, meine Stärken zeigen, um auch bei Bundesligaspielen oder größeren Spielen aufzuspielen. Bei den Freundschaftsspielen hat es schon ganz gut geklappt, aber ich will jetzt zum Beispiel auch gegen Stuttgart im Supercup oder in der Bundesliga Spielzeit bekommen. Ich arbeite sehr hart daran“, sagte Karl nach dem Spiel.
Dass man Karl nach seinen Vorstellungen gegen Tottenham und in Zürich öfter sehen wird, ist alles andere als unrealistisch. Mit seiner Spritzigkeit und Torgefährlichkeit ist es sehr gut vorstellbar, dass Trainer Vincent Kompany ihn auch mal in der Schlussphase von der Bank bringt, um nochmal für neue Impulse zu sorgen. Selbst Einsätze in der Startelf wirken für Karl nicht mehr wie ein ferner Traum.
In Zürich setzte Kompany gleich auf mehrere Jugendspieler in der Anfangsformation, doch Karl sticht deutlich heraus. Fußballerisch ist er schon am weitesten. Karl ist der Gewinner der Vorbereitung bei den Bayern. Am Samstag steht mit dem Supercup in Stuttgart schon das erste Pflichtspiel der neuen Saison für die Bayern an. Jetzt wäre es fast schon eine Überraschung, sollte Karl dann keine Einsatzminuten im Star-Ensemble der Bayern bekommen.
Transferthema Nummer 1 beim FC Bayern ist weiterhin Nick Woltemade. Die Münchner schätzen die Qualitäten des Stuttgarter Stürmers: Er ist groß, dadurch körperlich präsent, trotzdem technisch stark und konsequent im Torabschluss. Genau diese Beschreibung passt aber auch auf Jonah Kusi-Asare.
Nach Karl ist der junge schwedische Stürmer der zweite Bayern-Youngster, der in der Vorbereitung einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Wie Karl traf Kusi-Asare ebenfalls gegen Tottenham und dann in Zürich. Er könnte zur echten Alternative für die Bayern werden – erst recht, wenn der Woltemade-Transfer scheitert.
Kusi-Asare könnte die Rolle als Kane-Backup einnehmen oder auch zusätzlich zum Engländer als Joker die Bayern-Offensive verstärken. Kusi-Asare ist torgefährlich und kann mit seiner körperlichen Präsenz Verteidiger binden. Gut möglich, dass die Bayern – gerade bei einem Abgang von Kingsley Coman – eher nochmal einen Flügelspieler verpflichten, wenn der Woltemade-Deal nicht zustande kommt. Schließlich haben die Stuttgarter den Bayern-Bossen ja eine Deadline bis zum Supercup gesetzt, viel Zeit ist also nicht mehr. In diesem Fall könnte Kusi-Asare in der neuen Saison eine wichtige Rolle einnehmen.
Jonas Urbig durfte nach längerer Zeit mal wieder im Bayern-Tor stehen. Der 22-Jährige machte seine Sache auch gut. Beim Gegentor hatte er keine Schuld, mit seiner Parade in der Nachspielzeit rettete er den Bayern sogar den Sieg.
Die Situation von Urbig in der neuen Saison ist aber unklar. Eigentlich soll es ja eine Absprache gegeben haben, wonach Urbig in der kommenden Spielzeit – vermeintlich der letzten von Manuel Neuer – mehr Einsätze bekommen soll. Das bestätigte Neuer sogar selbst. Nun ist aber schwer vorstellbar, wann der Routinier dem Youngster tatsächlich in einem Pflichtspiel den Vorrang überlassen wird. Bayerns Nummer 1 ist aktuell in starker Form, wegen der Verletzung von Marc-Andre ter Stegen ist jetzt sogar wieder die WM im nächsten Sommer ein Thema.
Bayern-Sportdirektor Christoph Freund hielt sich nach dem Spiel in Zürich eher bedeckt zu Urbig. „Was wir mit Jonas besprochen haben, als er zu uns kam, hat sich nicht geändert. Jonas hat bereits einige Spiele für den FC Bayern bestritten und sich dabei sehr gut geschlagen. Er ist auf dem richtigen Weg. Aber Manu ist in Topform, und darüber sind wir sehr glücklich“, sagte der Österreicher.
Wie eine harte Garantie von Einsatzminuten für Urbig klingt das aktuell nicht. Es wird spannend, in welchen Partien Urbig am Ende wirklich im Bayern-Tor stehen wird.