
Löwenmagazin
·6 juillet 2025
Chance auf historische Wende – Folgt nun die „Abrüstung der Gesinnung“?

In partnership with
Yahoo sportsLöwenmagazin
·6 juillet 2025
Hasan Ismaik hat seine Anteile verkauft. Das ist eine Chance für einen Neuanfang. Die Löwen sollten nun ihre Seelen entgiften. Es muss sich nicht nur bei der Gesellschafterform etwas tun, sondern auch bei einzelnen Individuen und Gruppen im Löwenkosmos. Ein Kommentar der Redaktion.
Am heutigen Tag ist die Mitgliederversammlung des TSV München von 1860 e.V.. Wir möchten euch als Redaktion kurz vor dem Start einen Gedankenansatz näherbringen. Am gestrigen Samstag wurde bekannt, dass Hasan Ismaik seine Anteile an eine Schweizer Familienholding verkauft. Es gibt viel zu tun – der neue Gesellschafter bringt neue Chancen. Die sind mit Arbeit verbunden.
Werden die zukünftigen Gesellschafter, die Schweizer Familienholding und der TSV München von 1860 e.V. einen gemeinsamen Weg gehen? Zumindest ist diese Chance gegeben. Und das klare Bekenntnis zum Grünwalder Stadion sowie zum Turnhallenbau sind schon mal wichtige gemeinsame Schritte. Ein „Gemeinsam“ der Gesellschafter würde die Feindbild-Denkweise vieler Löwen überflüssig machen. Ein „Gemeinsam“ ohne erzwungener Hashtag, sondern an einem Tisch und mit einer Stimme nach außen.
Doch dieser Weg ist nicht einfach. Es wird viele Löwen geben, die unruhig werden, wenn sich Feindbilder auflösen. Es werden neue Ängste auftauchen, für die man einerseits Verständnis aufbringen, andererseits auch mit ihnen umgehen muss. Das klare gemeinsame Bekenntnis zum Grünwalder Stadion zum Beispiel, wird die Ängste schüren, dass man niemals wieder in der 1. Bundesliga spielen wird. Eine Angst, die wir immer und immer wieder versucht haben zu nehmen. Gelungen ist es deshalb nicht, weil das klare Bekenntnis für den Standort Teil des Feinbildes war. Verschwindet dieser Gedanke eines Feindbildes, muss mit Transparenz und bodenständigen Argumenten Überzeugungsarbeit geleistet werden.
Feindbilder sind eine praktische Sache. Wer ein Feindbild hat, kann sich um die Wahrheit (und die Sachlichkeit) herumdrücken. Man kann Gegenargumente einfach ausblenden. Begründen kann man dies stets mit den negativen und bösen Aspekten des Gegenübers. Politiker erstellen gerne Feindbilder um damit die Bevölkerung zu manipulieren, mit Feindbildern lässt es sich viel einfacher regieren. Die Dämonisierung des Gegenüber funktioniert hervorragend um die Menschen zu steuern.
Fällt das Feindbild weg, muss man sich mit Argumenten auch tatsächlich auseinandersetzen, muss in die Diskussion eintreten. Also Pro und Contra abwägen, statt einfach nur dagegen zu sein. Hier ist jeder gefragt, der Teil der Löwenfamilie ist. Wir werden unser Löwenmagazin intensiv dafür nutzen, Feindbilder abzuschaffen und auf sachlicher Ebene zu argumentieren und Diskussionen zu ermöglichen. Wir haben auf diese Chance lange gewartet. Nun ist sie da. Lasst uns gemeinsam diese Chance nutzen.
Gelingt die „Abrüstung der Gesinnung“, besteht die Möglichkeit sich auf einen neuen „Gegner“ zu konzentrieren. Einen Gegner, der auch tatsächlich als Gegner auftreten möchte – nämlich die Konkurrenz in der 3. Liga.