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·27 de junio de 2024

Vorbereitungen auf die Frauen-EM 2025 beginnen: Das sind die Pläne der Schweiz

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Wer heute in Basel, Zürich oder Bern einen Spaziergang unternimmt und Leute auf der Straße nach der EM im nächsten Jahr fragt, der blickt wohl in einige verwirrte Gesichter. EM? Die ist doch gerade in Deutschland? Bei aller Freude darüber, dass die Schweiz die Frauen-EM 2025 ausrichten darf - und sich dafür gegen Polen und eine nordische Koalition durchgesetzt hat - ist die EM bisher kaum präsent.

Kein Wunder, aber jetzt, ein Jahr vor dem ersten Anpfiff, starten die Vorbereitungen so richtig. Am 2. Juli wird im Basler St. Jakob-Park die erste Partie angepfiffen. Bis dahin soll die EM auch im Stadtbild der Spielorte sichtbarer werden: Genau ein Jahr vor Anpfiff wird in Basel etwa eine Countdown-Uhr an der Mittleren Brücke aktiviert, und eine Frauenfußball-Tram getauft. Am Centralbahnplatz in Basel, wo die wichtigsten Spiele stattfinden, flattert schon eine Flagge mit EM-Logo.


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Hohe Ziele: EM 2022 soll bei Tickets und Quoten übertroffen werden

Die Schweiz ist ambitioniert: 700.000 Tickets sollen verkauft werden - damit würde die EM 2022 in England, die bereits neue Maßstäbe setzte, nochmal überboten. Im "Heimatland des Fußballs" strömten rund 575.000 Fans in die Stadien. Besonders interessant ist die Schweizer Prognose, wie sich diese Fans zusammensetzen sollen: 80% der 700.000 werden aus der Schweiz kommen, so die Vorhersage.

Dafür muss noch ein wahres Fußballfieber entfacht werden - das Marketing in den Städten spielt dann nochmal eine ungleich größere Rolle. Auch die TV-Quoten sollen nochmal stärker werden, betonte etwa Sabine Horvath, Projektverantwortliche für die Euro in Basel, vor den Medien. 2022 schalteten 375 Millionen ein. Ambitionierte Ziele, auf die auch ambitionierte Maßnahmen folgen müssen. Die Kantone und Städte müssen dafür besonders tief in die Tasche greifen, denn der Bundesrat hat die Finanzierung für die EM im Februar schon deutlich gekürzt.

Allein die gesamten Fans unterzubringen, wird eine Herausforderung. Dabei stellt sich die Schweiz auf ein anderes Profil Fan ein als noch bei der Männer-EM 2008, die auch bei den Eidgenossen stattfand. Mehr Familien, mehr Kinder - weniger Umsatz: Die klassischen Fußballfans konsumieren doch etwas mehr, wie es sich gerade in Deutschland am Beispiel der trinkfesten Schotten oder Engländer hervorragend sehen lässt.

Hoffnung auf EM-Effekt: Liga soll professioneller werden, mehr Spielerinnen begeistern

Aber auch über das Turnier heraus hat die Schweiz große Pläne im Frauenfußball: Die EM soll helfen, den Sport insgesamt populärer zu machen. Aktuell ist die Lage eher finster. Nationalspielerinnen wie Lia Wälti und Ana-Maria Crnogorcevic beklagen oft den Zustand der heimischen Liga. Die "Women's Super League" reicht vom Niveau längst nicht an die europäischen Top-Ligen heran.

Die Infrastruktur? Kaum professionell. Die besten Spielerinnen verlassen daher schon jung die Schweiz, da die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung in der heimischen Liga begrenzt sind. Jüngstes Beispiel ist die 17-Jährige Sydney Schertenleib, die sich gerade Barcelonas B-Team angeschlossen hat. Die Liga soll von dem Turnier profitieren. Mehr Medieninteresse, mehr Zuschauer, mehr Sponsoren - so die Hoffnung.

In der Spitze, aber auch der Breite, will die Schweiz konkurrenzfähiger werden. Die "Legacy", also das Vermächtnis des Turniers, ist ein klassisches UEFA-Wort, um den Effekt von sportlichen Turnieren zu beschreiben. Die Schweiz hat diesen Sprech bereits sehr gut übernommen: "Es soll ein Benchmark für Frauensportanlässe mit innovativer, inklusiver, lokaler und internationaler Strahlkraft geschaffen werden", so wirbt der Verband für das Turnier.

Im Schweizer Fall soll diese Legacy besonders darin bestehen, mehr Spielerinnen an den Ball zu bringen: In Basel etwa soll sich die Anzahl der lizensierten Spielerinnen nach der EM verdoppeln. Der Schweizer Verband SFV will seine Strategie 2021-2025 ausweiten und Fußball schon 2025 zum beliebtesten Sport für Frauen und Mädchen machen. Ehrenamt, Infrastruktur, neue Frauensparten: Die Liste der Ziele ist groß. Ein Jahr haben die Veranstalter, um einen "EM-Spirit" herbeizuführen. Die ersten Teams sind bereits qualifiziert, die Uhr tickt - bald dann auch tatsächlich in Basel.

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