MillernTon
·11 de diciembre de 2024
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Spieler, die sowohl für den FC St. Pauli als auch für Werder Bremen aktiv waren oder sind? Gibt es ziemlich viele. Eine kleine Zeitreise.(Titelfoto: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images/via OneFootball)
Wenn der FC St. Pauli und der SV Werder Bremen am Samstagabend am Millerntor aufeinandertreffen, dann wird es jeweils genau einen Spieler bei beiden Teams geben, der auch schon das Trikot des Gegners trug. Johannes Eggestein und Marvin Ducksch waren auch für Werder bzw. St. Pauli mehr oder weniger erfolgreich.
Eggestein und Ducksch stehen damit in einer langen Reihe an Spielern, die sowohl für den FC St. Pauli als auch für Werder Bremen gespielt haben. Und weil diese Liste nicht nur lang, sondern auch voller besonderer Spieler ist, haben wir entschieden, einige der letzten 25 Jahre in einem Artikel eigenen genauer zu beleuchten. Wohlwissend, dass dabei Dieter Schlindwein und Hansi Bargfrede (schönes Interview) nicht aufgelistet werden.Fangen wir mit den beiden aktuellen Spielern an.
Der Name Marvin Ducksch dürfte in den Kreisen des SV Werder Bremen ganz andere Emotionen hervorrufen als beim FC St. Pauli. Denn zwischen Ducksch und dem FC St. Pauli passte es nicht. Der in Dortmund ausgebildete Stürmer wechselte 2016 mit ordentlich Vorschusslorbeeren ans Millerntor. Es wurde eine kurze und schwierige Beziehung. Ducksch blieb nur ein halbes Jahr (zwölf Spiele, zwei Treffer) und fand nie so richtig den Weg ins Team, hatte nach eigener Aussage „keine schöne Zeit“ beim FCSP. Sein damaliger Trainer Ewald Lienen erklärte Jahre später mit recht deutlichen Worten, warum es nicht klappte: Man habe zwar damals bereits gesehen, dass Marvin Ducksch ein überragender Fußballer sei, aber er war „körperlich noch nicht so weit, ist jedem Zweikampf aus dem Weg gegangen.“ Das führte der ehemalige FCSP-Trainer auch auf eine noch nicht vorhandene professionelle Ernährung zurück: „Er hat damals noch nie ein Salatblatt auf der Zunge gehabt.“ (MOPO, €)
Für Marvin Ducksch ging es bereits nach einem halben Jahr leihweise weiter in die 3. Liga zu Holstein Kiel, wo er tatkräftig beim Aufstieg mithalf und im Folgejahr mit 29 Scorerpunkten dazu beitrug, dass Kiel sensationell auf dem dritten Tabellenplatz der 2. Liga einlief. Für den FC St. Pauli lohnte sich dieser Durchbruch auch: Im Sommer 2018 wechselte Ducksch für eine Millionensumme zu Fortuna Düsseldorf in die Bundesliga, wo er sich nicht durchsetzen konnte. Dann folgten zwei erfolgreiche Jahre bei Hannover 96, ehe er im Sommer 2021 zu Werder Bremen wechselte. Dort ist er eine feste Größe und weist sein großes Talent seit Jahren in Form von Toren nach.
Den Weg in die andere Richtung ist Johannes Eggestein angetreten. Er wurde in Bremen ausgebildet und ist dort auch zum Profi gereift, erzielte seine ersten Bundesliga-Treffer für Werder. Eggestein war eine der großen Hoffnungen der Bremer, galt als eines der größten Talente, vielleicht sogar jemals. Der Hype um seine Person war riesig. Doch irgendwie konnte er das in Bremen immer weniger zeigen, was womöglich auch mit dem damaligen Bremer Niedergang zusammenhing. Eggestein sieht das vermutlich ähnlich, wenn man seine Worte aus der Medienrunde am Dienstag liest: „Es waren schwierige Zeiten, für junge Spieler wirklich Fuß zu fassen. Mein Bruder ist der einzige Nachwuchsspieler, der mir in Erinnerung kommt, der es wirklich zum Stammspieler geschafft hat.“ (Abendblatt, €)
Schau, der damals noch etwas schmächtigere Johannes Eggestein im Trikot von Werder Bremen.
(Cathrin Mueller/Bongarts/Getty Images/via Onefootball)
Über eine erfolgreiche Station in Österreich (Linzer ASK – 20 Treffer in der Saison 20/21) und eine weniger erfolgreiche in Belgien (Royal Antwerpen – kein Treffer) landete Johannes Eggestein im Sommer 2022 beim FC St. Pauli. Auf eine ordentliche erste Halbserie folgte ein ziemliches Tal, Eggestein war nahezu aussortiert, sammelte wenig bis gar keine Spielzeit. Erst im Herbst 2023 konnte er sich nachhaltig beim FC St. Pauli durchsetzen, war einer der Garanten des Bundesliga-Aufstiegs und ist auch aktuell unumstrittener Stammspieler.
Bei den Spielern, die in den letzten Jahren sowohl das Werder-Trikot als auch jenes des FC St. Pauli getragen haben, ist die Dichte an Offensivspielern ziemlich enorm. Einer der größten Namen in dieser Liste ist wohl Ivan Klasnic. Ausgebildet beim FC St. Pauli, schaffte er auch am Millerntor den Durchbruch. Und spätestens nachdem er am Ende der Saison 98/99 vier Tore im Spiel gegen die Stuttgarter Kickers erzielte, fragte ich mich in kindlicher Begeisterung, wie man diesen Weltklasse-Stürmer wohl beim FCSP halten kann. Er blieb noch zwei Jahre, legte erst den Last-Minute-Treffer von Marin zum Klassenerhalt auf und war mit zehn Treffern in der Saison darauf einer der Gründe, warum der FC St. Pauli 2001 in die Bundesliga aufstieg.
Das tat auch Ivan Klasnic, allerdings bei Werder Bremen. Zwei Saisons kam er dort über den Status eines Ergänzungsspielers nicht hinaus. Dann aber kam die Saison 03/04 – Werder Bremen feierte das Double, mit Klasnic als kongenialem Partner von Sturmkollege Ailton. Nach weiteren Jahren in Bremen folgten noch Stationen in Frankreich (FC Nantes) und England (Bolton Wanderers), sowie eine Stippvisite bei Mainz 05, ehe er seine Karriere beendete. Ivan Klasnic befand sich damals bereits in einem Rechtsstreit: Er warf den Ärzten von Werder Bremen vor, ihm trotz bekannter Nierenproblematik jahrelang Schmerzmittel verabreicht zu haben (welche die Probleme verstärkten) – Klasnic hat inzwischen bereits drei Nierentransplantationen durchgemacht. Im Jahr 2020 bekam er Recht und erhielt Schadenersatz.
Weiter geht es mit Offensivspielern: Am 28. November 2010 stand ein Bremer Jugendspieler erstmals im Kader bei einem Bundesligaspiel – es war die Partie gegen den FC St. Pauli. Lennart Thy wurde nicht eingewechselt, feierte sein Bundesligadebüt dann wenige Wochen später, heute vor genau 14 Jahren. Durchsetzen konnte er sich in Bremen aber nicht, sodass er im Sommer 2012 zum FC St. Pauli wechselte. Dort machte er sich in vier Saisons einen Namen als extrem laufbereiter Angreifer – und wechselte 2016 zurück nach Bremen. Thy Amo!
Doch irgendwie wollte es dort wieder nicht so richtig klappen. Auf eine Leihe zurück zum FCSP folgte 2017 der Wechsel in die Niederlande zu VVV Venlo – erst dort sollte Lennart Thy dann so richtig durchstarten. Unterbrochen von einem einjährigen Intermezzo in der Türkei (bei Erzurumspor) erzielte Thy über 50 Treffer in der Eredivise für PEC Zwolle und Sparta Rotterdam. Seit dieser Saison spielt er in Singapur für die Lion City Sailors. Das Toreschießen klappt auch dort ganz gut (elf Treffer in 14 Ligaspielen).
Ein enormes Arbeitspensum hatte Lennart thy beim FC St. Pauli an den Tag gelegt. In den Niederlanden wurde er dann zum Torjäger.
(Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images/via OneFootball)
Ebenfalls vom SV Werder Bremen zum FC St. Pauli ging es für Max Kruse. Der in Reinbek geborene und beim SC Vier- und Marschlande großgewordene Offensivspieler wechselte früh in die Jugend der Bremer. Nachdem er zwei Jahre vor allem in der zweiten Mannschaft des SVW spielte, folgte zur Saison 09/10 der Wechsel zum FC St. Pauli – er stieg direkt in die Bundesliga auf (und steuerte dazu unter anderem sieben Treffer und vier Vorlagen bei).
Ein Jahr später ging es mit Kruse und dem FC St. Pauli wieder runter und nachdem Kruse in der Saison 11/12 mit 13 Treffern in der 2. Liga endgültig aufhorchen ließ, startete er eine bunte Bundesliga-Karriere. Freiburg, Mönchengladbach, Wolfsburg, dann wieder Bremen, Abstecher in die Türkei zu Fenerbahce, Union Berlin, wieder Wolfsburg. Auf insgesamt 97 Bundesliga-Treffer und 14 Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft brachte es Kruse, ehe eine von einigen kleineren Skandalen geprägte Profikarriere in Paderborn ein eher unrühmliches Ende fand.
Nicht ganz so hoch hinaus ging es für Fin Bartels, zumindest wenn man hierbei eher auf Tore denn auf zufliegende Herzen achtet. Bartels startete bei Holstein Kiel, machte sich dann einen Namen im Trikot von Hansa Rostock, ehe er 2010 lieber mit dem FC St. Pauli in die Bundesliga ging, als mit Rostock in die 3. Liga (was aus sämtlichen Blickwinkeln verständlich ist). Es folgten vier erfolgreiche Jahre und als dann 2014 Werder Bremen anklopfte war man auf Seiten des FC St. Pauli sehr traurig, gönnte Bartels aber auch diesen Schritt in die Bundesliga.
In Bremen wurde er Stammspieler und mit dem Alter immer besser, wurde dann aber in der Saison 17/18 von einem Achillessehnenriss gestoppt. So richtig anknüpfen konnte er anschließend nicht mehr an seine Leistungen. Es ging zurück nach Kiel, wo er noch drei Saisons durchaus erfolgreichen Zweitligafußball spielte. Fin Bartels dürfte sowohl beim FCSP, als auch in Bremen und in Kiel einer der beliebtesten Spieler ever sein. Warum das so ist und wie er seine Karriere wahrgenommen hat, könnt ihr in gebotener Ausführlichkeit mit einem extra dicken FCSP-Fokus in unserem Podcast hören.
Haha, da würde ich jetzt mal tippen, dass nicht ganz so viele direkt mit dem Namen Wehlage etwas anfangen können. All jenen, die es bereits in der Saison 00/01 mit dem FC St. Pauli hielten, wird der Name Holger Wehlage aber etwas sagen. Wehlage war bereits in der Vorsaison zum FCSP gekommen und Teil des Aufstiegskaders der Saison 00/01. Den Aufstieg feierte er allerdings vermutlich auf Krücken, Wehlage hatte sich im Frühjahr einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. So fehlte er auch zu Beginn der Saison 01/02 in der Bundesliga, die er aber bereits in Diensten von Werder Bremen stand. Durchsetzen konnte er sich in Bremen jedoch nicht. Es folgten Union Berlin, der MSV Duisburg, RW Essen und Eintracht Braunschweig, ehe Holger Wehlage 2010 seine Karriere beendete.
Auch den Namen Stefan Blank dürften nur wenige auf dem Zettel haben. Der in Gelsenkirchen geborene Linksverteidiger kam vom SVW zum FC St. Pauli, als es eigentlich schon zu spät war, im Januar 2003. Blank hatte vorher bereits für Wattenscheid und Hannover in der 2. Bundesliga gespielt, kam mit dem VfB Stuttgart sogar auf acht Einsätze im Europapokal, ehe es ihn zur Saison 01/02 nach Bremen zog. Dort spielte er in rund 18 Monaten nicht einmal zehn Minuten Bundesligafußball, der Wechsel war nur logisch. Trotz seiner fünf Torbeteiligungen in der Rückrunde 02/03 konnte der FC St. Pauli den Abstieg aus der zweiten Liga nicht verhindern. Für Blank ging es im Anschluss zu Alemannia Aachen (wo er das Tor des Monats Februar 2004 erzielte), mit Kaiserslautern nochmal in die Bundesliga, ehe er beim MSV Duisburg aufgrund einer Knieverletzung nicht mehr richtig zum Zug kam.
Einen weiteren Spieler gibt es noch in diesem Artikel, der den Weg vom FC St. Pauli zum SV Werder Bremen antrat und nicht andersherum. Und weil es sich um einen Wechsel zur zweiten Mannschaft der Bremer handelte, ist das vielleicht ein wenig geschummelt, aber trotzdem möchte ich Florian Bruns nicht unerwähnt lassen. In Oldenburg geboren und fußballerisch gestartet, ging es für Bruns weit in den Süden zum SC Freiburg, dann zu Union Berlin und Alemannia Aachen, ehe der damals 27-jährige beim FC St. Pauli landete und den Weg aus der dritten Liga bis ins Oberhaus mitmachte. Nach dem Abstieg folgten noch zwei weitere Saisons am Millerntor, dann ging es nach Bremen, obwohl man ihn gerne beim FCSP gehalten hätte. Bruns ist inzwischen im achten Jahr Co-Trainer beim SC Freiburg.
Nicht glücklich beim FC St. Pauli wurde Tom Trybull. Der zentrale Mittelfeldspieler wechselte im Januar 2014 zum FCSP. Ein Wechsel, den er inzwischen bereut („Bremen zu verlassen, war ein Fehler.“). Das Zitat stammt aus einem Artikel der Deichstube, in dem Trybull auch ein wenig Einblick in seine Zeit beim FC St. Pauli gibt:
„Beim Zweitligisten FC St. Pauli gibt es schon kurz nach dem Wechsel Differenzen mit Coach Roland Vrabec. „Obwohl mir alle gesagt haben, dass ich gut trainiere, durfte ich nicht mehr spielen“, erinnert sich Trybull, der unter Vrabec-Nachfolger Thomas Meggle endgültig in Ungnade fällt. Das Auto, der Kleidungsstil, Art und Weise des Auftretens – „es ging plötzlich um viele Dinge, aber nicht mehr um Fußball“, sagt Trybull, dem damals offen Arroganz vorgeworfen wird.“ Tom Trybull-Interview in der Deichstube
Nun, Probleme schien es in Trybulls bisheriger Karriere nicht exklusiv mit dem FC St. Pauli gegeben zu haben. In Norwich und Blackpool wurde der Vertrag jeweils vorzeitig aufgelöst. In Fürth, Sandhausen und Hannover wurde er jeweils freigestellt. Sehr schade, um einen Spieler, bei dem ich bis heute nicht verstehe, warum seine letzten Clubs Sandhausen, Blackpool und Odense und nicht Real, Juve und ManCity heißen.
Tom Trybull kam mit vielen Vorschusslorbeeren aus Bremen zum FC St. Pauli. Doch es wurde ein großes Missverständnis.
(Thomas Starke/Bongarts/Getty Images/via OneFootball)
Zwei Spieler kamen mit ebenfalls vielen Erwartungen ans Millerntor. Der in der Nähe von Bremen geborene Luca Zander feierte zunächst bei Werder in der Saison 15/16 sein Bundesligadebüt. Nachdem er in der Folgesaison einzig in der zweiten Mannschaft der Bremer zum Einsatz kam, ging es im Sommer 2017 zum FC St. Pauli. Erst leihweise, 2019 wurde er dann fest verpflichtet. Auch stetige Verletzungsprobleme sorgten dafür, dass Luca Zander zwar eigentlich ein Stammspieler war, sich aber nie so richtig zu einer festen Säule beim FCSP entwickeln konnte. Im Sommer 2023 folgte der Wechsel nach Sandhausen. Aktuell laboriert Zander an einer langwierigen Sprunggelenksverletzung.
Ebenfalls in der Nähe von Bremen geboren ist Kevin Schindler, der 2011 zum FC St. Pauli wechselte. Schindler hatte auch schon Bundesligaminuten bei Werder Bremen gesammelt, ging dann aber erst leihweise nach Rostock (starke Saison mit 18 Torbeteiligungen) und verbrachte zwei weniger erfolgreiche Leihen bei Augsburg und Duisburg, ehe er drei Jahre das Trikot des FCSP trug. Wirklich erfolgreich war die Zeit nicht, Kevin Schindler ging danach weite Wege: Erst nach Wiesbaden runter in die Hessenliga, dann nach Cincinatti in die USA und zum SC Cambuur Leeuwarden in die Niederlande. Anschließend wurde er Spieler der 2. Mannschaft des HB Tórshavn, einem Club auf den Färöer-Inseln. Dort war er auch als Co-Trainer aktiv (hier ein längeres Interview dazu). Kevin Schindler ist inzwischen in seine Heimat zurückgekehrt, ist Co-Trainer der zweiten Mannschaft des SV Werder Bremen.
Auch Timo Schultz hat eine Trainerkarriere angetreten. Zwar passt er in diese Liste ähnlich halbgar rein, wie Florian Bruns, weil Schultz „nur“ für die zweite Mannschaft der Bremer spielte, doch ihn hier nicht aufzuführen, fühlt sich falsch an. Wäre es auch, weil Timo Schultz sowohl zum SV Werder Bremen als auch zum FC St. Pauli starke Verbindungen hat. Also: Angefangen beim TuS Esens wechselte Schultz 1995 nach Bremen, wo er bis 2000 kickte. Es folgten die Stationen VfB Lübeck, Harburger TB und Holstein Kiel, ehe Schultz im Sommer 2005 zum FC St. Pauli wechselte. Der Rest ist Geschichte, die so bekannt ist, dass sie nicht erzählt werden muss.
Im Sommer bevor es Timo Schultz zur Saison 05/06 von Holstein Kiel zum FC St. Pauli zog, wechselten zwei andere Spieler aus Kiel ans Millerntor: Andre Trulsen und Sebastian Wojcik. Angreifer Wojcik, bei Werder Bremen ausgebildet, dürfte die Regionalliga Nord so gut gekannt haben, wie sonst niemand. Für Werder II erzielte er dort in drei Saisons 22 Treffer, ehe er bei Wilhelmshaven (zusammen mit Valdas Ivanauskas!) erfolgreich auf Torejagd ging. Von dort ging es 2001 zu RW Essen, die damals ebenfalls in der Regionalliga Nord spielten, und dann weiter zu Holstein Kiel, wo er in der Saison 03/04 (elf Treffer) auch gegen den FC St. Pauli spielte. Es folgte der Wechsel ans Millerntor im Sommer 2004. Wojcik sollte vor allem im ersten Jahr wichtig sein (zehn Treffer). Die Bokal-Serie machte der Stürmer noch mit, als der FCSP gen 2. Bundesliga weiterzog, blieb er der Regionalliga Nord aber erhalten, spielte wieder für Wilhelmshaven. Erst zum Ende seiner Karriere verließ er den Norden und die Liga – für Hessen Kassel spielte er zwar auch in der Regionalliga, allerdings in der Süd-Stafffel.
Während Schultz und Wojcik beim FC St. Pauli spielten, haben sie mit einem Rechtsverteidiger von Werder Bremen Bekanntschaft gemacht, den zumindest Schultz auch noch im Trikot des FC St. Pauli erleben sollte: Sebastian Schachten schaffte beim SC Paderborn den Sprung zum Profi, stieg mit dem Team 2005 in die zweite Liga auf, blieb der Regionalliga Nord aber erhalten, weil es ihn zur zweiten Mannschaft von Werder Bremen zog. Dort spielte er zwei Saisons, dann ging es weiter zu Mönchengladbach, wo er erst sein Zweitliga- und eine Saison später sein Bundesligadebüt feierte. Nach einer Leihe nach Paderborn kam Schachten in der Saison 10/11 auf 13 Ligaeinsätze für Mönchengladbach. In der Folgesaison (11/12) wechselte er zum FC St. Pauli und erarbeitete sich den Ruf des „Fighting Schachten“. Nach seiner Zeit am Millerntor ging es in der Schweiz beim FC Luzern weiter, ehe er nach einem Engagement beim FSV Frankfurt seine Karriere beendete. Heute ist Schachten sportlicher Leiter beim VfB Oldenburg.
Es gibt ganz sicher noch eine ganze Menge von Spielern, die Trikots beider Clubs in ihrer Karriere trugen, vielleicht sogar tragen (in die NLZs habe ich nicht geschaut). Spielerwechsel zwischen dem FC St. Pauli und dem SV Werder Bremen haben also eine gewisse Tradition und fanden in den letzten 25 Jahren häufiger statt, als es Spiele beider Clubs gegeneinander gab. Das darf sich zukünftig gerne ändern, also nicht die Anzahl an Wechseln, sondern eher die Häufigkeit der Aufeinandertreffen – weil beide dauerhaft in der Bundesliga spielen.
// Tim
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