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·8 de agosto de 2025
Steffen Tigges: Deshalb ist der Abschied nicht nur für den 1. FC Köln folgerichtig

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Hendrik Broschart
08. August 2025
Nach drei Jahren am Geißbockheim zieht es Steffen Tigges in die zweite Bundesliga zum SC Paderborn. Dabei macht sein Abgang gleich aus vielfacher Hinsicht Sinn für den 1. FC Köln: Diese Chancen hält der Tigges-Abgang bereit.
Steffen Tigges wird in Zukunft nicht mehr das FC-Trikot tragen. Foto: Herbert Bucco
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Vor drei Jahren kam Steffen Tigges für 1,5 Millionen Euro von Borussia Dortmund zum 1. FC Köln. Und dort wartete eine große Aufgabe. Denn nach dem Abgang von Anthony Modeste war die Hoffnung in den Angreifer besonders große. Die Erwartungen waren jedoch deutlich zu groß. Darum stand der 27-Jährige auch schon mehrmals auf der Liste für mögliche Abgänge der Geißböcke, war jedoch immer geblieben – bis jetzt.
Der Wechsel nach Paderborn ist angesichts der Leistungen Tigges (10 Tore aus 81 Spielen für den FC) folgerichtig, aber keinesfalls im Groll. Im Gegenteil. Tigges verabschiedete sich mit offenen und dankbaren Worten aus der Domstadt: „Ich möchte mich für die Zeit beim 1. FC Köln bedanken. Wir haben schöne Momente erlebt, mussten aber auch schwierige Zeiten durchstehen. Diese Zeit hat mich geprägt. Der FC ist ein besonderer Club für mich und ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute. Jetzt habe ich mich bewusst für diesen Schritt entschieden und freue mich auf meine neue Herausforderung beim SC Paderborn.“
Besonders in Erinnerung bleibt vor allem ein denkwürdiges Tor im 7:1-Rekordspiel gegen Werder Bremen in der Saison 2022/2023. Bereits nach 21 Minuten hatte der FC die Bremer regelrecht überrollt. Eine Szene blieb jedoch besonders haften: Bremens damaliger Keeper Jiri Pavlenka konnte nach Gegendruck durch Linton Maina das Leder nur unkontrolliert zur Mittellinie klären.
Dort stand Tigges goldrichtig. Der Angreifer nahm den Ball auf, ging noch einige Schritte und chippte dann die Kugel gefühlvoll aus rund 40 Metern über die verdutzten Bremer Abwehrspieler hinweg ins Tor zum 3:0 nach 21 Minuten. Am Ende des Tages stand Tigges mit zwei Treffern auf dem Spielberichtsbogen. Trotzdem wollte der Matchwinner im Anschluss gegenüber Sky dennoch nur die Teamleistung würdigen: „Natürlich sind zwei Tore in so einem Spiel schon extrem besonders. Wir haben eine richtige Teamleistung gesehen und alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Das war ein perfekter Tag.“
In der abgelaufenen Spielzeit wollte für Steffen Tigges dann allerdings einfach nichts zusammenlaufen. In 16 Einsätzen für den 1. FC Köln blieb ihm eine Torbeteiligung verwehrt. Nach der Übernahme des Trainerpostens durch Friedhelm Funkel wurde der Hüne schließlich sogar komplett aus dem Kader gestrichen. Auch nach dem geglückten Wiederaufstieg des FC zeichnete sich dann rasch ab, dass sich an Tigges’ sportlicher Perspektive nichts zum Positiven wenden würde: „Wir haben vor der Saison sehr offen mit Steffen über seine sportliche Perspektive gesprochen. Dabei war allen Beteiligten klar, dass sich seine Chancen auf regelmäßige Einsatzzeiten in der Bundesliga deutlich verringern würden“, erläuterte Sportdirektor Thomas Kessler.
Doch selbst in dieser schwierigen Situation blieb Tigges ein Musterprofi. Dass das im Fall von Tigges mehr als bloße Sonntagsreden sind, zeigt seine Bereitschaft, in den vergangenen Testspielen sogar die vakante Linksverteidigerposition zu übernehmen: „Tiggi hat in der Vorbereitung vorbildlich gearbeitet und sich auch in einer für ihn ungewohnten Rolle voll eingebracht“, so Kessler. Mit der Verpflichtung von Kristoffer Lund für die linke Abwehrseite war Tigges’ Zeit beim 1. FC Köln dann aber endgültig abgelaufen. Umso größer ist der Respekt, den der Club dem Stürmer zollt: „Er hat sich in seiner gesamten Zeit beim FC stets in den Dienst der Mannschaft gestellt und war durch seine Art ein wichtiger Bestandteil unseres Teams – auf und neben dem Platz. Dafür gebührt ihm großer Respekt und ein herzliches Dankeschön“, hält Kessler fest.
Der Wechsel von Steffen Tigges zum SC Paderborn markiert für alle Beteiligten einen logischen und sauberen Schnitt. Medienberichten zufolge kassiert der 1. FC Köln eine Ablösesumme von rund 300.000 Euro und kann den Angreifer, dessen Vertrag eigentlich noch bis 2026 lief, von der Gehaltsliste streichen. Tigges soll nach wie vor zu den Besserverdienern gezählt haben. Damit wird allerdings nicht nur kurzfristig das Budget entlastet. Auch ein dringend benötigter Kaderplatz für eine mögliche Verstärkung im Sturm geschaffen. Für Tigges selbst eröffnet sich nach einer für ihn schwierigen Spielzeit in Köln die Chance auf einen sportlichen Neustart in einem neuen Umfeld.
Doch von einer Flucht kann keine Rede sein. Vielmehr handelt es sich um eine nachvollziehbare Konsequenz, die im Sinne aller Parteien getroffen wurde. Der SC Paderborn erhält mit Steffen Tigges einen Stürmer im besten Fußballeralter, der mit seiner Physis und Bundesliga-Erfahrung der Offensive sofort neue Impulse verleihen soll. Tigges hat in einigen Ansätzen bewiesen, dass er auf hohem Niveau Leistung bringen kann und möchte diese Qualitäten nun in Ostwestfalen konstanter unter Beweis stellen. Am Ende steht ein Transfer, wie ihn sich Fußballverantwortliche wünschen: Der FC Köln schafft Platz und finanziellen und personellen Spielraum, Tigges erhält eine echte Chance auf einen Neustart, und Paderborn darf sich auf einen hochmotivierten Mittelstürmer freuen, der seine Karriere noch einmal ankurbeln will.