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·3 de junio de 2025
Neuer Rapid-Chef setzt auf radikalen Umbruch und Menschlichkeit

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Mit Peter Stöger an der Seitenlinie beginnt beim SK Rapid Wien eine neue Etappe, geprägt von klarem Pragmatismus und Betonung zwischenmenschlicher Nähe im Team. Der 59-Jährige, der ab Juni offiziell das Traineramt übernimmt, sieht die Herausforderungen bei Rapid durchaus nüchtern: „Ich weiß, was auf mich zukommt, und stelle mich dieser Herausforderung“, so Stöger, der als Spieler mit Rapid 1996 Meister wurde und ins Europacup-Finale einzog. Dass seitdem wenig an Titelsammlung dazugekommen ist, entgeht ihm nicht – ein Zustand, den er adressieren möchte.
Ein erstes Signal der Neuausrichtung ist die Verpflichtung von Jannes Horn, einem langjährigen Stöger-Vertrauten aus gemeinsamen Tagen beim 1. FC Köln. Der 28-jährige Deutsche soll nicht nur die vakante linke Abwehrseite stabilisieren, sondern im Bedarfsfall auch innen absichern. Bereits jetzt wird sichtbar, wie Stöger mit bewährten Kräften und gezieltem Teamausbau starten möchte.
Im Trainerstab setzt Stöger auf Erfahrung und Ergänzung: Stefan Kulovits bleibt an Bord, Thomas Sageder – zuvor Assistenzcoach unter Oliver Glasner und zuletzt beim ÖFB – bringt weitere taktische Schärfe ins Team. Trotz bekannter Fitness- und Verletzungsprobleme der Mannschaft vermeidet Stöger personalpolitische Schnellschüsse. Vielmehr will er das Thema strukturiert angehen und so nachhaltige Verbesserungen etablieren.
Markant ist Stögers Führungsstil: Die menschliche Komponente steht im Vordergrund. „Die Spieler sollen sich entwickeln, ihr Potenzial ausschöpfen und sich dabei wohlfühlen“, beschreibt er seine Philosophie. Entscheidende Einflüsse zieht er aus dem Bereich der Personalentwicklung – auch dank Freund und Mentor Werner Zöchling.
In Sachen Spielphilosophie kontert Stöger süffisant auf das Klischee des Defensivtrainers: „Danke für die Schublade! Ich will jetzt nicht beleidigt sein.“ Klar sei aber, dass Rapid unter ihm dominanten, erfolgreichen und aktiven Fußball zeigen werde. Gleichzeitig unterscheidet er sich von Vorgänger Klauß durch eine größere taktische Flexibilität – nicht das System steht im Vordergrund, sondern die bestmögliche Nutzung der Kader-Qualitäten. „Ich stülpe den Spielern nichts über, ich überfordere sie nicht“, betont Stöger.
Die Kaderplanung steht unterdessen ganz im Zeichen des Umbruchs: Zwei Stürmerstellen sind nach dem Abschied von Burgstaller vakant. Dion Beljo (Augsburg), Ercan Kara und Claudy M’Buyi zählen zu den Kandidaten für die Offensive. Stöger will die Entscheidungen noch vor dem Trainingsstart getroffen sehen, überzeugt: „Meine Stürmer funktionieren.“
Die Erwartungen sind klar definiert: Nach 17 titellosen Jahren fordert das Rapid-Umfeld Fortschritte und gefüllte Ränge im Allianz Stadion. Stöger gibt sich zuversichtlich: „Es wird schnell funktionieren. Wir wollen vorne dabei sein und das Stadion füllen. Wie in Köln oder Dortmund soll auch hier eines Tages jedes Heimspiel ausverkauft sein.“
Source: Kurier