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·2 de septiembre de 2025
Kommentar: Mahnende Worte sind nach dem Auftakt angebracht, Freude und Euphorie aber auch

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Simon Bartsch
2 September, 2025
Nach dem 4:1-Erfolg über Freiburg stimmten die ersten Fans bereits die Meisterschafts-Gesänge an. Der Tritt auf die Euphoriebremse ist angebracht, die Hoffnung der Fans aber mindestens genauso. Ein Kommentar zum guten Saisonauftakt des 1. FC Köln
Die Spieler des 1. FC Köln jubeln nach der Kölner Führung
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Marius Bülter wirkte sichtbar überrascht, als er nach dem Spiel gegen Freiburg nach möglichen Saisonzielen gefragt wurde, die über den Klassenerhalt hinausgehen. So ein bisschen ungläubig dürfte auch der ein oder andere FC-Fan dann doch auf den Rasen des Kölner Stadions geblickt haben. Zumindest war nach den ersten Auftritten gegen Regensburg und Mainz mit dieser Leistung der Geißböcke und dem Ergebnis gegen den Europa-League-Teilnehmer Freiburg nicht unbedingt zu rechnen gewesen. Zwar standen da schon zwei Pflichtspielsiege auf dem Konto, die resultierten aber sicher nicht aus einer spielerischen oder sportlichen Dominanz. Gegen das Team aus dem Breisgau hat der FC auf vielen Ebenen überzeugt, den Gegner dominiert und verdient geschlagen. Dass die Kölner Fans nach dem 4:1-Erfolg die Deutsche Meisterschaft, mindestens aber die Reise nach Europa besingen, ist absolut verständlich und ganz sicher nicht bierernst zu nehmen.
Wie bewertet ihr den FC gegen Freiburg
Im Gegenteil: Die Kölner Anhänger haben nach einer sehr schweren Zeit, vermutlich der dunkelsten der Vereinsgeschichte, wieder viel Grund zur Freude. Lukas Kwasniok hat recht, wenn er sagt, man solle die Feste feiern, wie sie fallen. Denn abgesehen von der Aufstiegssause war es mit den Festen in Köln zuletzt so eine Sache. Nun aber haben die Kölner Verantwortlichen da etwas Beachtliches auf die Beine gestellt. Drei Pflichtspielsiege zum Saisonauftakt hat es seit Mitte der 90er in Köln nicht mehr gegeben, zwei Bundesliga-Erfolge zum Saisonstart seit 20 Jahren nicht mehr. Das hat Gründe. Unter anderem ganz sicher die Einkaufspolitik. Thomas Kessler hat nach dem Sparkurs seines Vorgängers viel Geld in die Hand genommen. Und das zahlt sich aus: Bülter etwa hat bereits vier Scorerpunkte gesammelt, Rav van den Berg überzeugte bei seiner Premiere mit einem beeindruckenden Stellungsspiel und Jakub Kaminski, der es mit seinen Dribblings selbst einem Linton Maina schwer machen wird.
Alle Neuzugänge haben das Potenzial, Leistungsträger zu werden. Nach den bisherigen Eindrücken ist jedenfalls kein Bankdrücker dabei, der sich nicht in die erste Elf spielen kann. Vielmehr sind die Neuverpflichtungen so stark, dass der Trainer wohl an jedem Spieltag vor der Qual der Wahl steht, harte Entscheidungen wie an diesem Wochenende beispielsweise mit Luca Waldschmidt treffen muss. Gleich mehrere Leistungsträger der Vorsaison werden es schwer haben, können sich eben nicht mehr auf die Vergangenheit, die für Kwasniok ohnehin nicht zählt, berufen. Spieler wie Leart Pacarada wurden einfach ausgemustert. Kessler ist aus dem Schatten seines Vorgängers getreten, hat den FC von einigen Altlasten endlich befreit. Zur Wahrheit gehört vermutlich auch, dass einige Investitionen in diesem Ausmaß ohne den Sparkurs unter Christian Keller nicht möglich gewesen wäre.
Das neue Gesicht macht sich auf dem Platz bemerkbar. Die sichere Defensive beeindruckt. Der Sportclub schaffte es trotz technisch starker und schneller Spieler nicht, hinter die letzte Reihe der Kölner zu kommen. Auch Mainz kam zuvor nicht zu den ganz großen Möglichkeiten gegen die Geißböcke. Gegen Freiburg entwickelten die Kölner ein munteres Offensiv-, ein gefährliches Umschaltspiel. Und die Spieler waren vor dem Tor beeindruckend effizient. Zumindest sprechen vier Treffer bei einem xGoals-Wert von 1,6 für eine gewisse Kaltschnäuzigkeit. Und dann ist da noch der Faktor Trainer: Lukas Kwasniok beweist bislang eine zuletzt in Vergessenheit geratene Flexibilität. Der Trainer stellt den Matchplan über das Personal. Ein Profi in Topform spielt offenbar nur dann, wenn er ins vorgesehene System passt. Ein System, das ganz offensichtlich ebenfalls äußerst flexibel ist.
Das, was der FC bislang auf den Platz bringt, kann sich absolut sehen lassen. Es weckt Hoffnung, es euphorisiert. Allerdings ist die Spielzeit eben erst drei Pflichtspiele alt. Insofern sind die mahnenden Worte der FC-Verantwortlichen durchaus angebracht. Die Kölner haben sechs Punkte in zwei Spielen geholt. Nicht mehr und nicht weniger. Als die Geißböcke das letzte Mal nach einem Aufstieg mit zwei Siegen in die Saison gestartet sind, folgte am Ende der Abstieg. Bei aller Euphorie liegt der Fokus also weiterhin nur auf dem Klassenerhalt – der muss das Saisonziel bleiben. Sollten die Kölner aber die Euphorie mitnehmen, weiter bei sich bleiben, die Spieler bei Laune gehalten werden und frisch drauf losspielen, werden auch andere Mannschaften ihre Probleme in und mit Köln haben. Dann hat der FC nach den bisherigen Eindrücken die Chance, das Überraschungsteam der Saison zu werden.