Der Wille egalisiert die Unterzahl | OneFootball

Strahlende Gesichter: Werder feiert trotz Unterzahl den ersten Ligasieg (Foto: W.DE).

Ein Nachbericht zum Auswärtssieg bei Mainz 05

Normalerweise ist ein Platzverweis ein Nachteil für die Mannschaft, gegen die einer ausgesprochen wird. Nachdem der SV Werder aus einer Überzahlsituation gegen Borussia Dortmund (0:0) nicht den gewünschten Profit schlug, fuhren die Grün-Weißen beim 1. FSV Mainz 05 ihren ersten Saisonsieg in Unterzahl ein. Ein Nachbericht zum 2:1-Auswärtserfolg bei den Rheinhessen.

Obwohl der SVW in den ersten Minuten mit dem hohen Pressing der Mainzer ihre Probleme hatte, sicherte er sich den ersten Hochkaräter der Partie. Erst rettete FSV-Schlussmann Robin Zentner gegen Jens Stage, im Nachschuss von Senne Lynen musste sogar ein Feldspieler auf der Linie einspringen (5.). Als Marvin Ducksch nach einem Foulspiel an Justin Njinmah einen Strafstoß verwandelte (6.), zappelte die Kugel dann aber doch früh im Netz (8.). „Wir haben dann eine gute erste Halbzeit gespielt“, lobt Cheftrainer Ole Werner. „Insgesamt ist es in Mainz aber schwer gewesen, was auch mit ihrer langen Ungeschlagen-Serie zu tun hat.“

Denn die Hausherren arbeiteten sich zurück in die Partie und bestraften ein Missverständnis zwischen Niklas Stark und Michael Zetterer, durch das Jae-Sung Lee nur noch ins leere Tor einschob (27.). Zwar gelang es den Grün-Weißen bis zur Pause mindestens auf Augenhöhe zu agieren, nach dem Seitenwechsel brachten die Mainzer ihre Gäste aber ordentlich ins Schwimmen – bis die Rote Karte von Marco Friedl den Spielrhythmus brach (60.). „In so einem Spiel wie heute sieht man, wie schwer es ist, gegen einen tiefen Gegner zu spielen“, erklärt Coach Werner. „Das Spiel zeigt, wie schwer das für manche Mannschaften ist, die das so nicht gewöhnt sind.Dass wir dann auch noch den Lucky-Punch setzen konnten, spricht für den Willen der Mannschaft.“

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Nach der längeren VAR-Überprüfung und dem Doppelwechsel fand sich Werder mit der neuen Spielsituation wesentlich besser zurecht. Während die Werner-Elf die Bemühungen der 05er im eigenen Strafraum aufmerksam wegverteidigten, wurden sie über ihre Umschaltsituationen viel gefährlicher. Schließlich vollendete Debütant Derrick Köhn einen nahezu perfekt vorgetragenen Angriff, der seine Mannschaft zu drei Punkten führte. „Das erste Mal in der Bundesliga zu spielen und dann nach 125 Sekunden direkt zu treffen, das ist natürlich ein sehr schönes Gefühl“, sagt Joker Köhn. „Es war auch stark von Romano Schmid, der mich super gesehen hat in dem Moment – es ist wie im Bilderbuch und ich freue mich für das Team.“

Ole Werner

Die Grün-Weißen sind nun saisonübergreifend seit neun Pflichtspielen ungeschlagen. Das Selbstvertrauen vor dem Heimspiel gegen Rekordmeister Bayern München am kommenden Samstag, 21.09.2024, könnte daher kaum besser sein. „Jeder weiß über die Aufgabe und die Qualität des Gegners, wir haben in der Vergangenheit aber schon erlebt, wie du Spiele gegen Bayern eng gestalten oder sogar für dich entscheiden kannst“, sagt Werner auf der Pressekonferenz nach dem Sieg in Mainz. „Wir gehen immer auf den Platz, um den Gegner zu schlagen.“