Miasanrot
·16 de diciembre de 2024
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·16 de diciembre de 2024
Harry Kane mag zwar der teuerste Transfer der Münchner Vereinsgeschichte sein, doch vor ihm trugen viel größere Namen die rot-weißen Farben. Vor allem ein unerwartetes Duo konnte die Medienwelt nachhaltig überzeugen. Doch lest am besten selbst…
Im Adventskalender schauen wir im Jahr 2024 auf die vergangenen 24 Jahre. Dabei entscheiden sich unsere Autor*innen für einen Moment, der aus ihrer Sicht besonders war. Das muss nicht immer zwangsläufig der größte und wichtigste, sondern kann und darf auch einfach mal ein sehr persönlicher Moment sein.
Als besonders majestätisch würden ihn die meisten Leute beschreiben. So gut wie immer ist er seinen Gegnern einen Schritt voraus. Kein Wunder, schließlich ist er mit Augen gesegnet, deren Sehschärfe und Antizipation seinesgleichen sucht.
Dank dieser Superaugen erspäht er problemlos und über weite Distanzen Dinge, die anderen meistens entgehen. Somit überrascht es auch nicht, dass eine nach ihm benannte Redewendung aus unserem Wortschatz nicht mehr wegzudenken ist: das Adlerauge.
Nun gut, ich gebe zu, dass der Exkurs ins Tierreich kein besonders weihnachtlicher Einstieg ist. Und doch könnte ich mir keinen besseren Vergleich vorstellen, um die Fähigkeiten von Thiago Alcántara zu beschreiben.
Wie ein Adler verarbeitete der Spanier, der sich über die Jahre hinweg in die Herzen der Münchner Fans spielte, in Sekundenschnelle visuelle Reize, erkannte freie Räume und daraus resultierende Laufwege seiner Mitspieler. Na ja, jedenfalls im Normalfall.
Es ist der 21. Dezember 2016. In wenigen Tagen steht der Heiligabend vor der Tür, doch bevor fein säuberlich verpackte Geschenke im Kerzenglanz geöffnet werden, strömen 75.000 Zuschauer ein letztes Mal in die Allianz Arena, bevor die Bundesliga-Saison 2016/17 in die Winterpause geht.
Spannung liegt in der Luft, schließlich ist die Herbstmeisterschaft noch nicht entschieden. Nach dem 15. Spieltag finden sich nämlich zwei Vereine punktgleich an der Tabellenspitze wieder. Nur die Tordifferenz trennt den FC Bayern vom Aufsteiger RB Leipzig. Und wie soll es auch anders sein, beide Mannschaften treffen an diesem kalten Dezemberabend aufeinander.
Das Stadion erstrahlt in leuchtendem Rot, während im Innenraum ein makellos gepflegter Rasen unter Flutlicht auf die Akteure wartet. Die Bühne für Thiago ist angerichtet. Der Mittelfeldregisseur ist an so gut wie jeder gefährlichen Aktion des FC Bayern beteiligt.
Mit viel Drang nach vorne agiert Thiago auffällig stark und belohnt sich schon früh im Spiel, als er nach einem Pfostentreffer von Robert Lewandowski genau richtig steht und den Ball über die Linie drückt. 1:0 in der 17. Minute! In seiner Rolle als überragender Ballverteiler findet Thiago, der blitzschnell im Umschaltspiel reagiert, den Routinier Xabi Alonso, der zum 2:0 für die Münchner einnetzt. Nachdem der Leipziger Emil Forsberg für sein unsanftes Einsteigen gegen Philipp Lahm die verdiente rote Karte erhält, scheint das Spiel schon in der 30. Minute entschieden. Das 3:0 durch Robert Lewandowski (45. Minute, Foulelfmeter) ist letztendlich nur eine Formsache.
Auch in der zweiten Hälfte geben die Münchner das Spiel nicht aus der Hand und agieren in Überzahl äußerst souverän. Kein Wunder, schließlich haben die rot-weißen zwei Akteure mehr auf dem Platz. „Zwei Spieler mehr?“, wirst du dir jetzt denken, wenn du den Artikel bis hierher aufmerksam verfolgt hast.
Dank den allsehenden Augen von Thiago, konnte der FC Bayern im Spielverlauf die überraschende Verpflichtung eines weiteren Akteurs klarmachen, der auch sofort zum Einsatz kam: Santa Claus! Auf der Werbebande entlang des Spielfeldes wurde im Verlauf der Partie ein kurzer Clip des Sponsors Allianz eingespielt.
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Darin bewegt sich niemand Geringes als der traditionell in rot gekleidete Santa Claus schnellen Schrittes der Bande entlang und befreit die Botschaft „Frohe Weihnachten“ vom digitalen Schnee. Thiago, der im Moment ballführend war, erkannte im Augenwinkel einen startenden Mitspieler auf dem linken Flügel und spielte einen punktgenauen Pass mit einer Leichtigkeit, die man als Zuschauer nur bewundern kann.
Jedenfalls, wenn dort ein Mitspieler gewesen wäre. Stattdessen erkannte Juan Bernat die Situation sofort und machte den Weg zurück, um den Pass in Richtung Santa zu unterbinden, während die kurze Videosequenz sich in Windeseile verbreitete und auf diversen Plattformen viral ging.
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Selbst Carlo Ancelotti, zur damaligen Zeit Cheftrainer des FC Bayern, verkündete kurzerhand auf einer Pressekonferenz die Verpflichtung von Santa Claus und begründete diese wie folgt: „Er ist täuschend schnell und kann auf dem Flügel rasante Läufe machen. Seine Beziehung zu Thiago ist bereits etabliert.“
Langfristig konnte Santa Claus sich jedoch nicht beim FC Bayern etablieren. Schon am nächsten Spieltag war er nicht mehr im Kader zu finden. Thiago hingegen kann heute auf sieben erfolgreiche Jahre in München zurückblicken, in denen er unter anderem 2020 das – aus vielen Gründen historische – Triple gewann.
Im Anschluss wechselte der Edeltechniker mit dem feinen Fuß auf der Suche nach einer neuen Herausforderung zum FC Liverpool, doch Verletzungen bremsten ihn immer wieder aus. Nach Vertragsende hing Thiago am 8. Juli 2024 seine Schuhe an den Nagel und beendete seine aktive Karriere, was er in einem emotionalen Instagram-Post bekannt gab. Zuletzt war Thiago während der Saisonvorbereitung in Barcelona tätig, als er den Trainerstab von Hansi Flick ergänzte.