Miasanrot
·12 de diciembre de 2024
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Für viele Bayern-Fans gilt das Jahr 2012 als das schlimmste überhaupt. Finale Dahoam verloren, Pokalfinale verloren und nur Vizemeister geworden. Doch halt, 2012 gab es auch Grund zum Feiern: Die Frauen holen völlig überraschend, und zum bisher einzigen Mal, den DFB-Pokal nach München.
Im Adventskalender schauen wir im Jahr 2024 auf die vergangenen 24 Jahre. Dabei entscheiden sich unsere Autor*innen für einen Moment, der aus ihrer Sicht besonders war. Das muss nicht immer zwangsläufig der größte und wichtigste, sondern kann und darf auch einfach mal ein sehr persönlicher Moment sein.
Es gibt nicht viele Spiele, vor denen der FC Bayern als krasser Underdog gesehen wird. Vielleicht war das bei den Männern in den 2000ern mal der Fall, wenn das weiße Ballett aus Madrid in München aufschlug (und baden ging). Aber sonst?
Auf die FC Bayern Frauen hat 2012 jedoch vermutlich keiner der neutralen Zuschauer einen Pfifferling gesetzt. Die Wörle-Elf stand am 12. Mai 2012, und damit genau eine Woche vor dem „Finale dahoam“ im DFB-Pokal-Finale. Gegner war der übermächtige 1. FFC Frankfurt.
Saskia Bartusiak, Gina Lewandowski (später beim FC Bayern), Sandra Smisek, Melanie Behringer (später beim FC Bayern), Kerstin Garefrekes, Svenja Huth, Fatmire Alushi, Dzsenifer Marozsan. Auf der Bank Ana-Maria Crnogorcevic und Saki Kumagai (ebenfalls später beim FC Bayern unter Vertrag): Der Kader der Frankfurtinnern laß sich wie das Who-is-Who im internationalen Frauenfußball.
Und die Bayern? Bei denen standen u.a. die langjährigen Spielerinnen Viktoria Schnaderbeck, Carina Wenninger und Laura Feiersinger dem Platz. Die heutige Co-Trainerin Clara Schöne wurde ebenso eingewechselt wie Lena Lotzen oder Ivana Rudelic. Man sieht: Talentierte Spielerinnen, aber keine Stars.
Und dennoch: die FC Bayern Frauen machten dem 1. FFC das Leben schwer. Der siebenmalige Meister und Champions League-Finalist 2012 biss sich an der FCB-Defensive die Zähne aus. Und der FC Bayern wurde immer wieder gefährlich, vorallem durch Standards.
So viel auch nach einer Baunach-Ecke das 1:0 für die Münchnerinnen. Sarah Hagen, erst im Januar aus den USA verpflichtet, konnte aus kurzer Distanz zur Führung einköpfen. „Wir haben versucht über die Zweikämpfe den Frankfurterinnen die Spielfreude zu nehmen“ gab Lena Lotzen nach dem Spiel zu Protokoll.
Und von Spielfreude war in der Tat nicht mehr viel zu sehen. Die hochgelobte Frankfurter Offensive konnten kaum Durchschlagskraft erzeugen. Die in der 40. Minute verletzt ausgewechselte Fatmire Alushi bemängelte im Interview nach dem Spiel gar die fehlende Einstellung.
Hatten die Frankfurterinnen vielleicht schon das Finale der UEFA Women’s Champions League im Kopf, das am 17. Mai im Münchner Olympiastadion über die Bühne ging? Durchaus möglich. Auf jeden Fall konnten sie über 90 Minuten nicht ihr Spiel aufziehen.
Denn FC Bayern-Frauen war herzlich egal, warum und wieso dies der Fall war. Ivana Rudelic traf in der Nachspielzeit, nur wenige Minuten nach ihrer Einwechslung, zum vielumjubelten 2:0. Von Sarah Hagen mit einer Kopfball-Verlängerung auf die Reise geschickt, blieb die heutige Angreiferin des FC Basel cool und verwandelte eiskalt.
Danach war Schluss. Die Bayern feierten ihren ersten und bisher einzigen DFB-Pokal-Sieg und hofften insgeheim, ein gutes Omen für die Männer gesetzt zu haben. Doch im Berliner Olympiastadion feierten am Abend die Schwarz-Gelben.
Und wie der FC Bayern mussten sich auch die Frankfurterinnen im „größten Spiel des Jahres“ eine Woche später geschlagen geben. Mit 2:0 unterlagen Behringer und Co. dem Top-Team aus Lyon. Das Spiel vor 50.000 Zuschauern war bereits nach 28 Minuten entschieden. Immerhin ein kleiner Trost.