Borussia Dortmund
·5 July 2025
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·5 July 2025
Das riesige Stadion vor den Toren New Yorks war der Beginn und auch das Ende der Geschichte, die Borussia Dortmund bei dieser FIFA Klub-WM schrieb. Hier hatte der BVB das Auftaktspiel gegen Fluminense (0:0) absolviert. Und hier schied er im Viertelfinale gegen Real Madrid aus. In der ersten Halbzeit hatten Gonzalo Garcia (10.) und Fran Garcia (20.) die Tore für Real Madrid geschossen. Die Schwarzgelben hielten im Mittelfeld dagegen, erspielten sich viel Ballbesitz, blieben aber im Vorwärtsgang zu ideenlos und in der Abwehr zu anfällig. Die Nachspielzeit hatte es in sich: Maximilian Beier brachte den BVB auf 1:2 (90.+2) heran, Kylian Mbappe (90.+4) stellte den Zwei-Tore-Abstand wieder her, Serhou Guirassy verkürzte per Strafstoß auf 2:3 (90.+8). Alles in sechs Minuten! Marcel Sabitzer hätte fast noch das 3:3 erzielt, aber Thibaut Courtois lenkte seinen Schuss ab. Der BVB darf sich rühmen, bei dieser Erstauflage des Turniermodus mit 32 Teams unter die besten Acht gekommen zu sein.
Ausgangslage:Zwei Gruppensieger trafen im Viertelfinale aufeinander, nachdem sie sich in ihren Achtelfinalspielen durchgesetzt hatten. Real besiegte Juventus Turin in Miami mit 1:0 durch das Tor des Tages von Gonzalo Garcia. Der BVB qualifizierte sich durch ein 2:1 gegen Monterrey für dieses Topspiel – beide Dortmunder Tore in Atlanta steuerte Serhou Guirassy bei.
Personalien:Neben den nicht mitgereisten Spielern Nico Schlotterbeck, Emre Can und Salih Özcan sowie dem zum FC Chelsea gewechselten Jamie Gittens fehlten im Spieltagskader der gesperrte Jobe Bellingham und Soumaila Coulibaly. Niko Kovac schickte im Vergleich zum Achtelfinale in Julian Brandt und Marcel Sabitzer zwei neue Spieler in die Startelf. Sie ersetzten Bellingham und Felix Nmecha. Real Madrid begann mit exakt derselben Aufstellung wie schon gegen Juve im Achtelfinale.
Taktik:Dementsprechend ging Borussia Dortmund mit der bekannten Dreierkette bestehend aus Niklas Süle, Waldemar Anton und Ramy Bensebaini ins Spiel. Vorne hatte Karim Adeyemi einen offenbar identischen Auftrag wie schon gegen Monterrey: mit seinen schnellen Läufen Lücken für Stoßstürmer Guirassy zu reißen und ihm Bälle zu servieren. Gestaffelt dahinter agierte Brandt vor dem Duo Sabitzer/Groß. Defensiv stellte sich der BVB damit in einem 5-3-2 auf, das sich im Ballbesitz in ein 3-4-3 oder 3-4-1-2 verwandelte.
Spielverlauf und Analyse:Die Rückkehr von Borussia Dortmund ins MetLife Stadium fand bei ähnlichen Temperaturen statt wie das BVB-Auftaktspiel der FIFA Klub-WM gegen Fluminense am 17. Juni (0:0) – Sonnenschein und 31 Grad. Allerdings war die Kulisse imposanter: 76.611 füllten das riesige Rund.
Der Beginn war vielversprechend: Die erste Großchance hatte der BVB in Person von Julian Brandt. Sein Kopfball (6.) flog knapp am Real-Tor vorbei. Der erste Treffer gelang dann den „Königlichen“ auf der Gegenseite nur vier Minuten später: Arda Güler konnte unbedrängt von der Strafraumkante flanken und fand den Mann, der schon im Achtelfinale getroffen hatte: Gonzalo Garcia.
Und Real blieb effizient: Als ein langer Pass von Bensebaini bei Aurelien Tchouameni landete, kam der Ball zu Trent Alexander-Arnold, der fast von der Grundlinie aus den aufgerückten Fran Garcia im Rückraum fand: 2:0 (20.). Die Real-Fans feierten die schnelle Zwei-Tore-Führung mit einer „La Ola“ auf den Rängen. Jude Bellingham hätte nach 27 Minuten gar das 3:0 erzielen können, setzte seinen Flachschuss aber knapp neben das Tor.
Die Trinkpause nach einer halben Stunde nutzte Niko Kovac, um noch mal intensiv seine Spieler einzuschwören, die seit der sechsten Minute keine echte Torchance mehr erspielt hatten, aber immerhin zu diesem Zeitpunkt mit 51 Prozent etwas häufiger als Madrid in Ballbesitz waren und auch 53 Prozent der Zweikämpfe gewonnen hatten.
Nach 40 Minuten wurde aus der zweiten Dortmunder Ecke ein Konter für die Madrilenen, den Vinicius Junior aber mit einem Lupfer abschloss, der über das Tor von Gregor Kobel flog. Der BVB ging mit der Gewissheit in die Pause, dass man den Real-Abwehrblock zwar beschäftigt, aber zu selten überwunden hatte und selbst in der Abwehr zu anfällig war. Aber noch waren ja 45 Minuten zu spielen.
Und die ging der BVB mit neuem Personal an: Felix Nmecha, Yan Couto und Maximilian Beier kamen für Pascal Groß, Karim Adeyemi und Niklas Süle ins Spiel. Couto ordnete sich rechts als „Schienenspieler“ ein, Beier spielte zentral offensiv neben Guirassy und Nmecha etwas defensiver im Mittelfeld. Ryersons Rolle war jetzt deutlich defensiver – als Teil der Abwehrkette.
Der BVB spielte jetzt gefälliger, allerdings ohne dabei gefährlich zu werden. Maximilian Beier scheiterte nach einer Stunde an Thibaut Courtois. Im direkten Gegenzug traf Tchouameni die Latte – vorher hatte aber Vinicius Junior im Abseits gestanden. Kovac schickte Julien Duranville für Julian Brandt ins Spiel – ein positionsgetreuer Wechsel. Im Stadion wurde es laut, weil unter anderem Reals Stürmerstar Kylian Mbappe eingewechselt wurde.
Nach 80 Minuten krümmte sich Julien Duranville vor Schmerzen. Der flinke Belgier hatte nur 17 Minuten gespielt, da musste er wegen einer Schulterverletzung wieder ausgewechselt werden. Für ihn kam Carney Chukwuemeka rein. Der zog in der 89. Minute noch mal von der Strafraumkante ab. Sein Schuss rollte aber am langen Pfosten vorbei. In der Nachspielzeit war der Bann dann gebrochen: Weil Real den Ball zu kurz klärte, kam Maximilian Beier frei zum Abschluss. Sein Schuss schlug neben dem langen Pfosten ein – nur noch 1:2. Und als alle Borussen im Stadion auf einen Ausgleich in letzter Sekunde hofften, antwortete Real postwendend: Kylian Mbappe traf per Seitfallzieher zum 1:3-Endstand aus Sicht der Dortmunder. Damit war der Spielfilm aber noch nicht auserzählt: Dean Huijsen zog Guirassy zu Boden. Strafstoß für den BVB und Rot für den Real-Verteidiger. Dortmunds Nummer 9 verwandelte sicher. Und mit der allerletzten Chance wäre fast noch der 3:3-Ausgleich gefallen. Marcel Sabitzer nahm sich aus etwa 16 Metern ein Herz. Thibaut Courtois konnte den Schuss des Österreichers noch gerade eben so parieren. Dann war Schluss.