Starthelfer, Chefkoch und Führungsspieler | OneFootball

Jens Stage ist einer der Dauerbrenner beim SV Werder (Foto: WERDER.DE).

Jens Stage über seine Aufgabe auf und neben dem Platz

Nachdem den Profis des SV Werder die Verärgerung am Samstag über die Niederlage gegen den FC Bayern deutlich anzumerken war, wirkt Jens Stage zum Trainingsauftakt am Mittwoch wieder gewohnt ausgeglichen und aufgeräumt. Er hat die freien Tage zur Regeneration in seiner Heimat Dänemark genutzt, die Partie vom vergangenen Wochenende dort gelassen. „Bayern war ein schwerer Gegner und kein gutes Spiel von uns“, fasst der 27-Jährige zusammen. „Aber wir sind eine starke Mannschaft und haben zum Start viele gute Leistungen gebracht. Wir müssen schauen, was wir aus den ersten Spielen mitbringen können.“

Die positiven Aspekte aus den ersten Spielen wollen die Grün-Weißen am Sonntag, 29.09.2024, 17.30 Uhr bei der TSG Hoffenheim wieder auf den Platz bringen. In der vergangenen Spielzeit ging der SVW in zwei umkämpften Partien leer aus. „Wir hatten mit Hoffenheim ein paar Schwierigkeiten“, so Stage, „wir schauen aber nicht auf die letzten Spiele. Wir sind bereit, mit den Fans dort drei Punkte zu holen.“ Worauf es sich allerdings noch einmal zurückzuschauen lohnt, ist der Treffer des Dänen im Hinspiel gegen die Kraichgauer. Nach einer Flanke von der rechten Seite hielt der Mittelfeldspieler direkt drauf und drosch das Leder in die Maschen. „Ein schönes Tor, das würde ich gerne wiederholen.“

Jens Stage würde gegen Hoffenheim gerne nochmal genauso jubeln (Foto: W.DE).

Für den Rechtsfuß wäre es der erste Treffer in dieser Saison, er müsse noch einen kühleren Kopf vor dem Tor bewahren, merkt er selbstkritisch an. In den vergangenen beiden Spielzeiten gelangen Stage jeweils drei Tore und drei Vorlagen – Marken, die der Mittelfeldspieler gerne verbessern würde. „Ich weiß, dass es kommt. Wenn ich das erste Mal treffe, kommt auch das zweite Tor“, sagt Werders Nummer 6. „Ich bin fokussiert auf dem Trainingsplatz, um dann im Spiel mein Bestes zu geben. Ich weiß, die Tore werden kommen.“ Dass der Einsatz stimmt, beweisen auch Stages Einsatzminuten. Seit seinem Wechsel an die Weser 2022 wurde er nur ein Mal nicht für den Spieltagskader berücksichtigt, weitere Partien verpasste er lediglich gesperrt. „Ich hoffe, dass ich so weitermachen kann. Ich will natürlich weiterhin in jedem Spiel auflaufen.“

Vorbild mit Verantwortung

Neben der Physioabteilung, die der Däne dafür verantwortlich macht, immer einsatzbereit zu sein, hilft ihm auch seine Variabilität auf den zentralen Mittelfeldpositionen. „Es fällt mir nicht schwer mich umzustellen. Egal, wo ich spiele, versuche ich mein Bestes zu geben.“ Mit einer hohen Intensität und Leidenschaft versucht er voran zu gehen und Verantwortung zu übernehmen. „Ich bin jetzt mehr als zwei Jahre hier und habe viel gespielt und gelernt. Jetzt kann ich den Anderen etwas beibringen.“ Das gilt sowohl auf und neben dem Platz. Dort versucht er besonders den Spielern zu helfen, die neu im Verein sind und noch kein Deutsch sprechen. „Ich weiß, was zu tun ist, wenn du als Ausländer herkommst und dich im Verein und in der Stadt integrieren musst. Ich habe das okay hinbekommen. Deshalb kann ich eine Hilfe sein für die Spieler aus anderen Ländern.“

Da gehört es für Stage, der seit dieser Saison auch Teil des Mannschaftsrats ist, auch dazu, seine Mitspieler ab und zu mal zum Essen einzuladen – was für Anerkennung unter seinen Kollegen sorgte, die ihn in einer Umfrage als besten Koch des Teams benannten. „Ich koche gerne, besonders italienisch“, so der 27-Jährige. „Wenn meine Familie nicht da ist, finde ich es schön, mit meinen Mitspielern zu essen.“ In der Küche hat er die Vorbildfunktion allerdings noch nicht einnehmen können. „Von den Jungs habe ich noch nicht so viele in der Küche gesehen“, erzählte er lachend. „Aber ich habe mir ein Video angeschaut, wo unser Mannschaftskoch einigen Spielern etwas zeigt. Das sah nicht so gut aus.“ Aber darauf kommt es auf dem Platz ja auch nicht an.