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·22 June 2025

Röhl mit der Erlösung: DFB-Team quält sich gegen neun Italiener ins Halbfinale!

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Das letzte Viertelfinale der U21-EM bestritten das im bisherigen Turnierverlauf hervorragend aufgelegte Deutschland und Italien. Über weite Strecken tat sich das DFB-Team enorm schwer, gab in doppelter Überzahl eine Führung aus der Hand, gewann aber letztlich mit 3:2 nach Verlängerung.

In den bisherigen Partien der Runde der letzten Acht setzte sich bislang stets der Zweitplatzierte durch. Die Niederlande rang trotz über 70-minütiger Portugal durch einen späten Treffer nieder. England schaltete in der Neuauflage des Endspiels von 2023 Spanien aus und Frankreich bog einen doppelten Rückstand gegen Dänemark um. Die Statistik sprach also für Italien, das trotz mäßiger Leistungen ungeschlagen das Viertelfinale erreichte. Deutschland hingegen überzeugte auf ganzer Linie und gewann alle drei Spiele.


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DFB-Team: Nebel vergibt die beste Chance

Beide Teams tauschten im letzten Gruppenspiel die gesamte Mannschaft durch. Während beim italienischen Coach Carmine Nunziata zwei Akteure in der Startformation blieben, kehrte bei Antonio Di Salvo die gesamte erste Elf aus den beiden Auftaktspielen zurück. Auf dem Spielfeld entwickelte sich eine muntere Partie. Den ersten eher harmlosen Abschluss hab Luca Koleosho ab (7.). Auf der Gegenseite wurde es durch ein Sololauf von Nick Woltemade schon brenzliger, er verpasste nur knapp das linke Eck (13.).

Ansonsten gab es kaum Torszenen in Dunajska Streda. Das DFB-Team tat sich schwer gegen sehr gut organisierte Italiener. Diese näherten sich nach einer knappen halben Stunde der Führung, als Noah Atubolu unsauber klärte, sodass Wilfried Gnonto zum Abschluss kam, aber nur das Außennetz traf. Die deutsche Mannschaft kreierte fünf Zeigerumdrehungen später eine Großchance: Brajan Gruda steckte für Paul Nebel durch, der aus halblinker Position per Flachschuss an Sebastiano Desplanches scheiterte.

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(Photo by Christian Hofer/Getty Images)

Die verbleibenden Minuten bis zum Pausenpfiff des nicht immer souveränen Schiedsrichters Manfredas Lukjanciukas lieferten keine weiteren Höhepunkte mehr. Insgesamt stellten die nach einer Viertelstunde höher anlaufenden Italiener die etwas aktivere Mannschaft im ersten Abschnitt.

Deutschland dreht Rückstand – Neun Italiener kommen durch Bilderbuch-Freistoß zurück

Auch nach dem Seitenwechsel fand das DFB-Team nicht zu seinem Spiel. Der Kontrahent setzte dagegen immer wieder in Umschaltsituationen Akzente. So auch in der 58. Minute, als Gruda am gegnerischen Strafraum den Ball vertändelte und Matteo Ruggeri sofort den am linken Flügel lauernden Koleosho bediente. Dieser nahm an Fahrt auf, dribbelte mit Tempo nach innen, zog aus rund 17 Metern ab und traf mithilfe des Innenpfostens zum 0:1.

Die deutsche Antwort wäre fast keine 240 Sekunden später erfolgt. Der unbedrängte Woltemade köpfte infolge einer Flanke von Rocco Reitz knapp am Tor vorbei. Anschließend reagierte Di Salvo mit einem Dreifachwechsel sowie der Umstellung auf Doppelspitze. Ansgar Knauf, Merlin Röhl und Nelson Weiper ersetzten Gruda, Nebel sowie Nicoló Tresoldi. Röhl besaß direkt die Ausgleichschance, köpfte aber infolge einer Reitz-Ecke direkt auf Desplanches, der mit den Fäusten klärte (67.)

Den daraus resultierenden Eckball beförderte Reitz auf den Kopf von Woltemade, der den Ball über die Linie wuchtete – 1:1. Danach beruhigte sich das Geschehen, ehe sich Wilfried Gnonto für ein vollkommen überflüssiges Einsteigen gegen Max Rosenfelder die Gelb-Rote Karte abholte (80.). Das DFB-Team agierte von nun an in Überzahl und wusste diese schnell zu nutzen. Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit verlängerte Woltemade eine Röhl-Flanke in den Lauf von Weiper, der per Volley in den linken Torwinkel zum 2:1-Siegtor vollendete.

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(Photo by Christian Hofer/Getty Images)

Wenig später handelte sich Mattia Zanotti nach zwei Unbeherrschtheiten in Richtung Schiedsrichterteam binnen weniger Sekunden die Ampelkarte ein. Deutschland absolvierte die Nachspielzeit mit gleich zwei Akteuren mehr, brachte den Vorsprung aber nicht ins Ziel. Denn die Squadra Azzurra bekam noch einen letzten Freistoß in Nähe des Sechszehners zugesprochen, den der eingewechselte Guiseppe Ambrosino höchst sehenswert in den rechten Torwinkel schlenzte.

Röhl erlöst uninspiriertes DFB-Team

Somit folgte die nicht mehr für möglich gehaltene Verlängerung. Logischerweise spielte sich die Begegnung fast ausschließlich in der italienischen Hälfte ab. Torgefahr strahlte das DFB-Team im ersten Durchgang aber nur selten aus. Den größten Gefahrenmoment verursachte Reitz aus der Distanz, Desplanches lenkte den Ball über den Querbalken (103.). Seine Vordermänner verteidigten mit größter Leidenschaft, warfen sich in jeden Schuss und bekamen immer wieder ein Körperteil dazwischen.

Deutschland schien auch im zweiten Abschnitt keine ausreichenden Lösungen zu finden. Spielerisch lief nur wenig zusammen. Daher probierte es Röhl von außerhalb des Strafraums, sein scharfer Versuch flog an Desplanches, dem die Sicht verdeckt war, vorbei ins kurze Eck zum 3:2 (117.). Diesmal ließ sich das DFB-Team die Führung nicht mehr entreißen und trifft damit am Mittwoch im Halbfinale auf Frankreich.

Deutschland – Italien 3:2 n. V.

Deutschland: Atubolu,-Collins (100. Baum), Rosenfelder (91. Oermann), Arrey-Mbi, Brown,-Martel (114. Wanner), Reitz,-Gruda (62. Knauff), Woltemade, Nebel (62. Röhl),-Tresoldi (62. Weiper)

Italien: Desplanches,-Ghilardi, Coppola, Pirola (102. Turicchia),-Zanotti, Prati (91. Kayode), Ndour (87. Pisilli), Ruggeri (87. Ambrosino),-Fabbian (102. Fazzini), Koleosho (70. Casadei),-Gnonto

Tore: 0:1 Koleosho (58.), 1:1 Woltemade (68.), 2:1 Weiper (87.), 2:2 Ambrosino (90+6.), 3:2 Röhl (117.)

Gelb-Rote Karten gegen Gnonto (Italien, 80.) und Zanotti (Italien, 90.)

(Photo by Christian Hofer/Getty Images)

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