90PLUS
·22 June 2025
DFB-U21 „will den Pott“ – Startelf-Puzzle gegen Italien

In partnership with
Yahoo sports90PLUS
·22 June 2025
Torjäger Nick Woltemade ist „wieder frisch“, Abwehrchef Max Rosenfelder hat seine Gelbsperre abgesessen, Torhüter Noah Atubolu seine Krankheit überstanden: Antonio Di Salvo kann im EM-Viertelfinale gegen Italien wieder auf den kompletten Kader zurückgreifen. Deutschlands U21-Trainer steht vor einem Luxusproblem.
„Es gibt nichts Schöneres als Trainer, wenn man weiß, dass man sich auf jeden verlassen kann“, sagte Di Salvo vor dem Klassiker am Sonntag (21.00 Uhr/Sat.1) in Dunajska Streda, „dass man keine Bedenken haben muss, jemanden reinzuschmeißen. Das gibt mir, aber auch der ganzen Mannschaft ein gutes Gefühl.“
Nach dem 3:0 beim Auftakt gegen Slowenien mit drei Treffern von Woltemade und dem eine Stunde lang mitreißenden 4:2 über Tschechien hatte es so ausgesehen, als habe er seine Formation für den weiteren Turnierverlauf gefunden. „Never change a winning team“ also? Denkste! Gegen England (2:1) tauschte Di Salvo kurzerhand die komplette Startelf. Und auch die „zweite Reihe“ überzeugte und holte den Gruppensieg.
Gibt es nun also die komplette Rolle rückwärts? Oder wird Di Salvo auf einzelnen Positionen nachjustieren?
Atubolu, Rosenfelder und auch Woltemade kehren definitiv zurück in die Startelf. Im Sturmzentrum dürfte der gebürtige Italiener Nicoló Tresoldi dieses für ihn besondere Spiel bestreiten, auch die Doppel-Sechs mit Kapitän Eric Martel und Rocco Reitz scheint gesetzt.
Auf den Außenpositionen könnte sich dagegen etwas tun. Ansgar Knauff überzeugte gegen England mit einem Tor und Assist und könnte Brajan Gruda oder Paul Nebel verdrängen. Lukas Ullrich ist eine Alternative für Nathaniel Brown, Tim Oermann könnte anstelle von Bright Arrey-Mbi in der Innenverteidigung starten.
„Ein K.o.-Spiel ist für uns alle etwas sehr Besonderes, das haben wir alle in der Form bei einer EM noch nicht gespielt“, sagte Woltemade, mit vier Treffern und zwei Assists bislang der überragende Spieler des Turniers. Wegen Fußproblemen wurde der Stuttgarter gegen England geschont, nun ist er zurück. „Ich fühle mich bereit, fühle mich frisch und habe unheimlich Bock auf das Spiel. Hoffentlich können wir die nächste Top-Nation aus dem Weg räumen.“
Als Favorit sieht sich die DFB-Auswahl trotz der starken Vorrunde, die man als einziges Team und erstmals überhaupt mit der Maximalausbeute von neun Punkten abschloss, aber nicht. „Es haben sich alle großen Nationen qualifiziert“, sagte Di Salvo. „Viele haben das Ziel, den Titel zu holen. Wir sind auch eine der Mannschaften, die den Pott in der Hand haben will. Aber Italien wird schwer genug.“
Es werde „auf Kleinigkeiten ankommen“, sagte Di Salvo. Die Azzurrini kassierten in der EM-Quali nur vier und im Turnierverlauf erst einen Gegentreffer. „Wir haben sehr viele Tore geschossen, sind schwer zu verteidigen“, entgegnete Woltemade. „Das wird eine Challenge für uns, aber auch für sie. Ein sehr cooles Spiel.“
Mit einem guten Omen für die DFB-Auswahl. Zweimal erst gab es das Duell bei einer U21-EM. Beide Male (2009, 2017) stand am Ende der Titel für Deutschland. „Das Omen kann gerne weiter so bleiben“, sagte Woltemade: „Das Finale ist in Bratislava. Da wollen wir hin – und wenn wir im Finale stehen, wollen wir gewinnen.“