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·15 December 2024
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Trotz fast 80-minütiger Unterzahl konnte der VfL Bochum am Samstag endlich den dritten Saisonpunkt holen. Auswärts beim 1. FC Union Berlin erkämpfte sich die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking mit einem leidenschaftlichen Auftritt ein 1:1-Unentschieden und beendete damit eine Serie von drei Niederlagen in Folge, bei denen der VfL jeweils ohne eigenes Tor geblieben war.
Grund zur Freude gab es am Samstagabend dennoch nicht, denn das Spiel wurde von einem Eklat überschattet. Wenige Minuten vor Schluss war ein Feuerzeug aus dem Fanblock der Unioner auf das Spielfeld geschmissen worden. VfL-Keeper Patrick Drewes, der gerade einen Abstoß ausführen wollen und sich dabei bewusst etwas Zeit gelassen hatte, wurde am Kopf getroffen und anschließend minutenlang behandelt.
Das Spiel wurde daraufhin unterbrochen, beide Mannschaftenn verschwanden in die Kabine. Erst nach fast 30 Minuten Unterbrechung und langen Gesprächen mit dem Schiedsrichterteam um Martin Petersen wurde das Spiel nochmal fortgesetzt - allerdings ohne Drewes und dafür mit einem Nichtangriffspakt.
"Wir haben uns darauf geeinigt, den Ball nur noch hin und her zu spielen", erklärte Stürmer Philipp Hofmann, der beim VfL für die letzten Minuten ins Tor gestanden war, da das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft war, hinterher am Sky-Mikrofon. Den Feuerzeugwurf kommentierte er deutlich: "Das geht natürlich gar nicht."
"Ein Einzelner hat diese unschöne Szene verursacht", meinte auch Union-Geschäftsführer Horst Heldt, der sich anschließend allerdings gegen eine allgemeine Verurteilung der Berliner Fanszene aussprach: "Es ist jetzt, leider Gottes, passiert, da können wir uns nur entschuldigen. Aber es waren ganz viele Menschen im Stadion, die die Mannschaft unterstützt haben, und Einzelne, die diese Tat begangen haben. Dass uns das nicht gefällt, steht außer Frage. Aber wir dürfen nicht anfangen, dass wir die ganze Tribüne verurteilen."
Ohnehin habe Union den Täter laut Heldt bereits kurze Zeit später ermittelt und der Polizei übergeben. Diesem droht nun ein hartes Nachspiel - allerdings auch Union Berlin. Denn der VfL Bochum will nun Protest gegen die Spielwertung einlegen. "Die Bochumer wollten das Spiel zunächst nicht zu Ende führen. Wir haben uns beraten und dann die gemeinsame Entscheidung mit dem Schiedsrichtergespann getroffen, dass wir das Spiel zu Ende spielen. Es hat ein Nichtangriffspakt stattgefunden, damit das Spiel offiziell beendet werden konnte. Die Bochumer werden Einspruch einlegen, das ist unsere Kenntnis", verriet Heldt.
Der VfL bestätigte dies wenig später offiziell, am Montag (16.12.) werde Einspruch eingelegt. "Aus unserer Sicht hätte der Schiedsrichter das Spiel abbrechen müssen, das ist nicht geschehen", begründete Geschäftsführer Ilja Kaenzig und führte aus, dass "von einer Umwertung in einen VfL-Sieg auszugehen" ist, wenn man das Regelwerk auslege. Es wären tatsächlich die ersten drei Punkte der laufenden Bundesliga-Saison für den derzeitigen Tabellenletzten, der Platz 18 dadurch an Holstein Kiel abgeben und auf fünf Punkte an den Relegationsrang heranrücken könnte.
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