SV Werder Bremen
·7 August 2025
„Dir wird erst später klar, wie großartig die Zeit war“

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·7 August 2025
Niemeyer wurde im UEFA-Cup-Viertelfinale in beiden Partien eingewechselt (Foto: WERDER.DE).
Wenn Peter Niemeyer an Udinese Calcio denkt, sieht er nicht nur einen beliebigen Testspiel-Gegner aus Italien an den Osterdeich kommen. Als Werder-Spieler führte der Weg über Udine (3:1, 3:3) den heutigen Leiter Profifußball bis ins UEFA-Cup-Endspiel 2009. Bevor die Bianconeri am Samstag, 09.08.2025, um 15.30 Uhr zur Saisoneröffnung ins Weserstadion (hier gibt es Tickets) zurückkehren, hat WERDER.DE mit Niemeyer einen nostalgischen Rückblick in eine besondere Zeit gewagt.
WERDER.DE: Moin Peter, du hast eben schon den Wimpel vom Udinese-Spiel angeschaut und gesagt: „Geile Zeit“. Waren der Frühling und der Frühsommer 2009 der Höhepunkt deiner Karriere?
Peter Niemeyer: Es ist auf jeden Fall so, dass ich mich sehr gerne zurückerinnere. Wenn ich daran denke, kommen bei mir sofort die Hamburg-Wochen und die ganze Reise bis ins UEFA-Cup Finale hoch. Das war schon besonders, es fällt mir aber schwer zu sagen, dass das die beste Zeit war, weil jeder Abschnitt seine eigenen Höhen und Tiefen hatte.
Im UEFA-Cup-Finale stand Niemeyer in der Startelf (Foto: W.DE).
WERDER.DE: Am Ende habt ihr nach dem verlorenen UEFA-Cup-Endspiel den DFB-Pokal gewonnen.
Peter Niemeyer: Den Pokal in die Höhe zu halten und ein Teil davon gewesen zu sein, war etwas ganz Besonderes. Ich bin für Frank Baumann in seinem letzten Pflichtspiel eingewechselt worden. Jede einzelne Runde bis zum UEFA-Cup-Finale mitzuerleben, war aber schon das Größte.
WERDER.DE: Diese Reise hat auch über Udinese Calcio geführt, gegen die die heutige Profimannschaft am Samstag zur Saisoneröffnung testet. Wie nostalgisch wirst du bei der Erinnerung an das damalige Spiel?
Peter Niemeyer: Genau, Udine war auch eine Station. Ich bin eben nochmal die Kader durchgegangen und das war schon eine unfassbar gute Zeit von Werder. Ich bin unfassbar stolz, Teil dessen gewesen zu sein. Das waren tolle Spiele gegen gute Gegner, die im Finale gemündet sind, das wir leider verloren haben.
WERDER.DE: Du hast damals zum Duell mit Udinese Calcio gesagt: „Für die Fans ist es ein schönes Los. Italien ist ein schönes Land und für unsere Anhänger gut zu erreichen." Wie war die Atmosphäre im Stadio Friuli?
Peter Niemeyer: Ich erinnere mich an ein offenes Stadion, mittlerweile ist es umgebaut worden. Insgesamt war die Reise durch Europa aber immer besonders. Egal an welchem Ort, egal in welchem Jahr – unsere Fans waren immer da. Das war schon was Besonderes und das war es auch in Udine.
Du hast immer nur von Donnerstag bis Sonntag und wieder Donnerstag gedacht und im Hotel gelebt.
WERDER.DE: Dein ehemaliger Mitspieler Diego hat erst kürzlich bei uns im Podcast gesagt, sein persönliches Lieblings-Werder-Tor war sein erstes gegen Udinese Calcio. Was sagt das über den damaligen Stellenwert der Begegnung aus?
Peter Niemeyer: Das ist natürlich schön zu hören, welche Bedeutung das Spiel damals hatte. Wenn du im Hamsterrad bist, hast du immer nur von Donnerstag bis Sonntag und wieder Donnerstag gedacht und eigentlich nur im Hotel gelebt. Wenn ein Diego sagt, dass es das beste Tor seiner Werder-Zeit war, wird dir erst später klar, wie großartig diese Zeit war und wie nahe wir selbst am Pokal dran waren.
WERDER.DE: Werder-Fans träumen seit Längerem wieder von Flutlichtnächten unter der Woche im Weserstadion. Was macht den besonderen Reiz dieser Europapokal-Spiele aus?
Peter Niemeyer: Du freust dich den ganzen Tag schon auf den Moment, wenn du auf das Stadion mit den Flutlichtern zufährst und an der Rampe schon die Fans stehen. Dazu ist Werder Bremen ein Traditionsverein, der von einer besonderen Historie geprägt ist. Ich erinnere mich daran, als Rosenberg und Sanogo damals gegen Real Madrid getroffen haben.
Am Samstag ist Udinese zur Saisoneröffnung in Bremen zu Gast (Foto: W.DE).
WERDER.DE: Du hast damals gemeinsam mit Clemens Fritz auf dem Platz gestanden. Hast du damals schon absehen können, dass ihr später mal in sportlicher Verantwortung zusammenarbeitet?
Peter Niemeyer: Wenn ich ehrlich bin, nicht. Denn wie schon gesagt haben wir damals im Hier und Jetzt gelebt und zumindest zu dem Zeitpunkt der Karriere nicht über morgen nachgedacht. Wir haben auf dem Feld die gleichen Werte getragen und tun es nun Jahre später auch außerhalb des Platzes.
WERDER.DE: Das Wiedersehen mit Udinese Calcio ist nun im Rahmen eines Testspiels. Was erwartest du von der bevorstehenden Generalprobe?
Peter Niemeyer: Für uns ist das ein sehr guter und wichtiger Test. Weil Bielefeld schon zwei Meisterschaftsspiele bis dahin bestritten hat, ist es für uns wichtig, auf gutem Niveau zu testen. Außerdem war es uns ein Anliegen, ein Spiel zu Hause und die Nähe zu den Fans zu haben.
WERDER.DE: Du sprichst die Arminia schon an, die mit einem deutlichen Sieg in die Saison gestartet ist.
Peter Niemeyer: Wir brauchen die acht Tage bis dorthin noch und werden diese intensiv nutzen. Der eine oder andere wird noch aus einer Verletzung zurückkommen und dann sehe ich uns gut auf das schwere Auswärtsspiel vorbereitet. Wir wissen noch, was uns dort erwartet und wollen eine Runde weiterkommen.
WERDER.DE: Wir wünschen euch viel Erfolg. Danke für das Gespräch, Peter!
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