Alle bisherigen Meister der Frauen-Bundesliga | OneFootball

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·24 April 2024

Alle bisherigen Meister der Frauen-Bundesliga

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Das erste Endspiel um die deutsche Meisterschaft fand 1974 zwischen TuS Wörrstadt und DJK Eintracht Erle statt, das Erstgenannter für sich entscheiden konnte. Damals wurde der Titel in einer Turnier-Form ausgespielt. 1989 beschloss der DFB-Bundestag die Einführung der Frauen-Bundesliga zunächst in einer zweigleisigen Liga. Mit der Saison 1997/98 etablierte sich das eingleisige System, das bis heute Bestand hat. In 26 Spielzeiten gab es nur sechs Teams, die die Meisterschaft gewannen:

Die Meister seit 1998 im Überblick:

Titel pro Verein

Die Frankfurter Dominanz - 1997 bis 2003

In der ersten eingleisigen Saison 1997/98 mit zwölf Teams stand letztendlich der FSV Frankfurt an erster Stelle, gefolgt vom Lokalrivalen SG Praunheim. Die Mitglieder der Praunheimer Frauenfußball-Abteilung gründeten nach der Saison den "1. Frauen-Fußball-Club Frankfurt“, kurz 1. FFC Frankfurt. Durch die Verpflichtungen von Nia Künzer oder der Torschützenkönigin Birgit Prinz war die Marschrichtung klar: so schnell wie möglich an die Spitze der Bundesliga. Das gelang ihnen auch bereits in der darauffolgenden Spielzeit 1998/99: Der Meister hieß erstmals 1. FFC Frankfurt. Doch auch die Konkurrenz schlief nicht. Der FCR Duisburg 55 - später mit MSV Duisburg fusioniert - wurde mit 15 Punkten Abstand auf den FFC Frankfurt in der Saison der Jahrhundertwende Meister. In den folgenden Saisons 2000/01, 2001/02 und 2002/03 konnte jedes Mal der 1. FFC Frankfurt die Schale am letzten Spieltag in die Höhe strecken. Mit Steffi Jones oder Sandra Minnert verstärkten sich die Damen der Mainmetropole abermals und wurde auch international zu einem der Teams, das es zu schlagen galt.


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Zweikampf um die Meisterschaft - 2004 bis 2008

Ein Verein aus Brandenburg etablierte sich in den folgenden Jahren zu einer weiteren festen Größe im internationalen Frauenfußball und wurde Erzrivale des FFC - der 1. FFC Turbine Potsdam. Nachdem sie sich zuvor mit zwei Punkten den Frankfurterinnen geschlagen geben musste, konnte die Turbine Potsdam sich 2003/04 erstmalig Deutscher Meister nennen. Die zwei Kontrahenten trafen am letzten Spieltag aufeinander, mit einem Sieg hätte Frankfurt den vierten Titel in Folge klar machen können - doch Potsdam deklassierte das Starensemble mit 7:2. Der Meistertitel wechselte in den folgenden Spielzeiten zwischen den zwei Teams hin und her. 2004/05 hieß der Champion 1. FFC Frankfurt. Am Ende der Saison 2005/06 grüßte dann wieder die Turbine mit einem bis heute bestehenden Torrekord von 115 geschossenen Toren von ganz oben. Anschließend gewannen die Frankfurterinnen zwei Mal in Folge (2006/07 und 2007/08) die Meisterschale.

Die Turbinen sind warmgelaufen - 2009 bis 2012

In der Saison 2008/09 konnte Turbine Potsdam am Ende zwar jubeln, die Entscheidung war allerdings alles andere als deutlich: Das Überraschungsteam des FC Bayern München war am Ende mit 54 Punkten exakt punktgleich mit den Turbinen. Letztendlich rettete das bessere Torverhältnis von einem Tor Potsdam die Meisterschaft. In der darauffolgenden Spielzeit 2009/10 gelang es den Potsdamerinnen, die Schale zu verteidigen. Außerdem gewannen sie im selben Jahr die Champions League und machten sich so auch im internationalen Frauenfußball endgültig einen Namen. Die Qualität im Kader sorgte dafür, dass sich die Turbine vier Mal in Folge zum Meister küren konnte (2010/11 und 2011/12).

Wolfsburg und Bayern - 2013 bis 2016

Nach der Saison 2012/13 war es dann endlich so weit: Mit dem VfL Wolfsburg konnte nach 15 Jahren ein neuer Name in die Schale eingraviert werden. Die Wölfinnen investierten in den Frauenfußball und konnten Talente wie Nadine Keßler (spätere Weltfußballerin), Lina Magull, Alex Popp oder Josephine Henning für sich gewinnen. Das führte auch dazu, dass der VfL Wolfsburg die Meisterschaft 2014 erfolgreich verteidigen konnte. Derweil ging im Süden ein weiterer Stern am Frauenfußball-Himmel auf: der FC Bayern München. Zwar gewannen die Münchenerinnen im vorherigen System 1976 bereits einmal die Meisterschaft, in der eingleisigen Liga taten sie sich aber sichtlich schwer. So dauerte der erste Meistertitel des FC Bayern bis zur Saison 2014/15. Während man in dieser Spielzeit nur einen Punkt vor den Kontrahentinnen aus Wolfsburg war, konnten die Münchenerinnen diesen Vorsprung 2015/16 auf ganze zehn Punkt ausbauen und sich zum zweiten Mal in Folge feiern lassen. Spielerinnen wie Sara Däbritz, Melanie Behringer, Lena Lotzen oder Vivianne Miedema waren damals für den Erfolg des FCB verantwortlich.

Die Übermacht der Wölfinnen - 2017 bis 2020

Davon unbeeindruckt machte der VfL Wolfsburg da weiter, wo sie 2014 aufhörten. Zwar fanden sie im FC Bayern ihren stärksten Rivalen, konnte aber in der Folgesaison 2016/17 die Schale wieder nach Wolfsburg holen. Ralf Kellermann legte sein Traineramt nieder und widmete sich den Tätigkeiten des sportlichen Direktors beim VfL. Kellermann bewies seine Qualitäten als Kaderplaner: Die Verpflichtungen von einstigen internationalen Talenten und jetzigen Weltklasse-Spielerinnen wie Pernille Harder, Caroline Graham Hansen oder Fridolina Rolfö trugen maßgeblich zu den Erfolgen der Wölfinnen bei. Auch in den folgenden drei Spielzeiten (2017/18, 2018/19 und 2019/20) krönten die Frauen des VfL Wolfsburg ihre Leistungen abschließend mit dem Gewinn der höchsten Spielklasse Deutschlands. Zwei Mal schafften es die Wölfinnen in dieser Zeit in das Finale der UEFA Champions League, zwei Mal scheiterten sie aber auch an Olympique Lyon.

Das Duell der Gegenwart - 2021 bis 2023

Der FC Bayern München musste sich in Zeiten der Wolfsburger Dominanz jedes Jahr mit dem Vizemeister-Titel begnügen. Dies sollte sich aber in der Saison 2020/21 ändern: Mit zwei Punkten Vorsprung auf Wolfsburg wanderte die Schale nach sechs Jahren wieder zum FC Bayern. Vor allem in der Offensive rüstete der Verein aus dem Süden auf und holte mit Klara Bühl und Lea Schüller zwei aufstrebenden Talente an die Isar. Ein Jahr später war es dann wiederum der VfL Wolfsburg, der knapp vor den Münchenerinnen auf dem ersten Platz landete. Beide Teams schenkten sich im Saisonverlauf wenig, die Entscheidungen waren immer eng. In seiner ersten Spielzeit 2022/23 beim FC Bayern coachte Alexander Straus sein Team zum Meistertitel. Neben Veränderungen auf der Trainerposition konnte mit Georgia Stanway einer der Transfercoups der Vereinsgeschichte gelandet werden. Durch weitere Aufrüstungen nach dieser Spielzeit wie Pernille Harder, Magdalena Eriksson oder Katharina Naschenweng ist der FC Bayern auf dem besten Weg, auch in der Saison 2023/24 die Meisterschale nach München zu bringen.

In Zukunft könnte sich der langjährige Zweikampf zwischen dem FC Bayern und den Wölfinnen auf weitere Teams ausweiten. Eintracht Frankfurt oder auch die TSG Hoffenheim werden ernst zu nehmende Gegner im Kampf um die Meisterschaft.

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