5 Jahre Vertrag beginnen morgen: Neue Ära bei S04 unter Frank Baumann? | OneFootball

De iure beginnt morgen die Amtszeit von Frank Baumann als neuem Sportvorstand des FC Schalke 04. De facto ist der gebürtige Würzburger schon seit Wochen aktiv für S04, hat nicht zuletzt die schwierige Entscheidung über einen neuen Trainer bereits gefällt. Seine offizielle Vorstellung erfolgt erst morgen, weil dann erst sein eigener Vertrag bei S04 wirksam wird. Dort hofft man auf eine neue – erfolgreiche – Ära unter Frank Baumann.

Um 11 Uhr soll morgen in der Veltins-Arena diese Vorstellung über die Bühne gehen. Bislang hatte sich Frank Baumann in der Öffentlichkeit rar gemacht, mied sogar die letzten Spiele der Profis, die er nicht im Stadion verfolgte. Ab morgen ist er dann offiziell ein Teil des Clubs, wird seine Kommunikation mit der Öffentlichkeit sicher spürbar hochfahren.

Sein Wesen hingegen, das viele als besonders nüchtern und sachlich charakterisieren, wird er aber mit inzwischen 49 Jahren nicht mehr ändern. Antworten auf die Frage, ob so ein zurückhaltender Typ zum hyper-emotionalen Schalke 04 passt, wird es erst in einiger Zeit geben können und letztlich auf dem Platz erfolgen. Denn einzig sportlicher Erfolg kann das Kriterium für die Bewertung seiner Arbeit sein, mag man auf Schalke auch gerne den Wunsch nach Berücksichtigung der spezifischen Schalker Befindlichkeiten äußern.

Foto: IMAGO

Lob und Kritik schon jetzt für Arbeit von Frank Baumann

Ob Frank Baumann eine Ära wird prägen können, fragt sich auch Andreas Ernst in der WAZ. Einen Vorgeschmack auf die Schwierigkeit des Arbeitens für S04 habe Baumann schon in dieser Woche erhalten. Erst erhielt er viel Lob dafür, sich mit dem unschön hinauskomplimentierten Mike Büskens getroffen zu haben. Danach prasselte erste Kritik auf ihn ein, weil er den in Deutschland gänzlich unbekannten Miron Muslic zum Nachfolger von Kees van Wonderen bestimmte.

Diejenigen auf Schalke, die schon mit ihm zu tun hatten, beschreiben ihn als „Anti-Assauer“. Baumann sei nicht impulsiv, ihm mangele es aber an Charisma. Dass Baumann aber viel Zeit darauf verwendete, so viele Mitarbeiter wie möglich persönlich kennenzulernen, brachte ihm positive Einschätzungen ein. Zumal er zwar als nüchtern, aber auch hart in der Sache gilt.

Momentan werde er mit Erwartungen überfrachtet, weil man auf Schalke eben eine Besserung so dringen benötige. Der Hype um ihn erinnere an jenen um Christian Heidel, dessen Wirken auf Schalke ohne Fortune jäh endete. Baumann aber interessiere sich nicht für etwaige Vorgänger und auch nicht allzu sehr für Schalker Befindlichkeiten. Wichtig werde dennoch sein, wie Baumann mit der überbordenden Schalker Leidenschaft zurechtkommt. Das werde man in Kürze erleben können und dann werde sich auch bald schon abzeichnen, ob diese ungewöhnliche Ehe zweier Gegenpole von Erfolg gekrönt sein wird.