OneFootball
Jan Schultz·24. November 2022
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Jan Schultz·24. November 2022
Zum Start in die Weltmeisterschaft hat die deutsche Nationalmannschaft gestern mit 1:2 gegen Japan verloren. Diese Pleite dominiert auch heute die Schlagzeilen rund ums DFB-Team.
Unmittelbar nach dem Schlusspfiff schoss sich das Netz vor allem auf die Defensive ein, gaben doch etwa Niklas Süle und Nico Schlotterbeck vor dem zweiten Gegentreffer eine schlechte Figur ab. Mit etwas Abstand nahm dann aber auch die Kritik an den anderen Akteuren zu.
So nahm Bastian Schweinsteiger in seiner Analyse zum Ausgleichstreffer vor allem Leon Goretzka ins Visier: „Goretzka versucht, den Ball mit einer Grätsche zu bekommen, kommt nicht hin und bleibt danach stehen. Das mag ich nicht, das ist nicht gut.“
Eine gewisse Passivität muss sich aber auch Hansi Flick vorwerfen lassen, reagierte er doch nicht auf die taktischen Anpassungen der Japaner in der zweiten Halbzeit. „Doch dann griff Japans Trainer Hajime Moriyasu in die Taktikkiste, stellte von 4-2-3-1 auf 3-4-3 um und brachte sein Pendant Hansi Flick erheblich in die Bredouille“, schrieb etwa Taktik-Experte Constantin Eckner bei ‚Sport 1‘. „Bundestrainer Flick blieb trotz der taktischen Umstellung von Moriyasu zunächst reaktionslos“, so sein Vorwurf. Er sah „mangelhafte taktische Anpassungen, die Deutschlands Defensive bloßstellten“.
Lothar Matthäus fehlte zudem das Verständnis für die von Flick vorgenommenen Wechsel: „Durch die Auswechslungen von Müller und Gündogan, von zwei erfahrenen Spielern zugleich, ist die Ordnung verloren gegangen. Der Rhythmus ging verloren. Ich habe in dem Spiel einiges nicht verstanden.“
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Gefühlt jeder hat nun eine Meinung zum erneut misslungenen Auftakt der Deutschen, dabei hat es doch kaum einer gesehen – zumindest verglichen mit vorherigen Turnieren. Das geht aus den Zahlen von ‚dwdl.de‘ hervor, wonach lediglich 9,23 Millionen Menschen den Start des DFB-Teams im Free-TV verfolgt haben.
Das entspricht zwar einem Marktanteil von 59,7 Prozent, ist verglichen mit der letzten Weltmeisterschaft aber ein tiefer Fall. Als Deutschland 2018 an einem Sonntagnachmittag um 17 Uhr gegen Mexiko ins Turnier startete, waren knapp 26 Millionen Zuschauende dabei, was damals einem Marktanteil von 81,6 Prozent entsprach.
Insgesamt setzt sich damit ein Negativtrend fort, der sich bereits in den vorherigen WM-Partien gezeigt hat. So kam bis dato keine einzige der zwölf Partien auf mindestens zehn Millionen Zuschauende.
Am Sonntag geht es für das deutsche Team gegen Spanien weiter. Eigentlich, da waren sich die Experten einig, sollte es in diesem Duell um Platz eins oder zwei gehen. Stattdessen wird die DFB-Elf nun bereits um ihr WM-Überleben kämpfen. Auf Schützenhilfe Costa Ricas darf man wohl eher nicht hoffen, sodass gegen die famos ins Turnier gestarteten Iberer ein Sieg her muss.
Dessen ist sich auch Spaniens Dani Olmo bewusst. „Wir wissen, dass Deutschland gegen Japan verloren hat. Sie werden das nächste Spiel wie ein Finale angehen und sie haben ein großartiges Team — das gilt allerdings auch für uns“, erklärte er gegenüber der ‚ARD‘ und sendete eine klare Botschaft an Flicks Mannschaft: „Wir gehen in das Spiel, um zu gewinnen.“
Ob der Anfälligkeiten und der Menge an Kritik erscheint es nicht ausgeschlossen, dass Flick die deutsche Elf mit der einen oder anderen Veränderung gegen Spanien auf den Platz schicken wird. Womöglich kann er dann auch wieder auf Leroy Sané zurückgreifen, der den Start verletzungsbedingt verpasst hatte.
Der Bayern-Profi trainiert heute individuell auf dem Platz, liefert sich also ein Wettrennen mit der Zeit. Ob es für das richtungsweisende Duell mit dem Weltmeister von 2010 reicht, ist laut ‚Sport 1‘ weiterhin fraglich.
Auch hier dreht sich alles um die Pleite – und die Eindrücke einiger anwesender Fans.
Bleibt zu hoffen, dass die Reaktionen nach dem nächsten Deutschland-Spiel positiver ausfallen.