"Zu wenig": Hannover verabschiedet sich aus dem Aufstiegskampf | OneFootball

Hannover 96 muss den Aufstieg in dieser Saison abhaken. Nach der 1:2-Niederlage gegen den FC St. Pauli liegen die Niedersachsen nun schon zehn Punkte hinter dem Relegationsrang - und das bei vier ausstehenden Spielen. Die Enttäuschung war groß, denn die Leistung gegen die Kiezkicker war vielversprechend.

Gindorfs erste Tor reicht nicht

Oladapo Afolayan brachte St. Pauli in der 40. Spielminute in Führung, doch noch vor der Pause glich Lars Gindorf die Partie mit seinem ersten Profitor wieder aus. "Die Freude über das erste Tor ist auf jeden Fall da", äußerte sich der 22-jährige Offensivspieler später zu seinem Premierentreffer, doch viele Gedanken daran verschwendete er in der Partie nicht. Denn St. Pauli machte im zweiten Abschnitt wieder ein Tor, was Hannover 96 in dem Fall nicht mehr ausgleichen konnte. "Im Endeffekt ist die Enttäuschung über die Niederlage nach so einem guten Spiel noch größer", so Gindorf.

Für die Niedersachsen bedeutet die Niederlage gegen St. Pauli wohl schon die Planungssicherheit für eine weitere Zweitliga-Saison. Rechnerisch könnte Hannover zwar noch auf den dritten Rang klettern, doch dafür wären vier Siege nötig - solange Fortuna Düsseldorf nur noch einen Punkt holt. Zusätzlich müssten auch andere Verfolger patzen. Entsprechend zeigte sich Torhüter Ron-Robert Zieler vom Ergebnis enttäuscht: "Es ist eine unnötige Niederlage, wirklich sehr bitter, weil wir eine gute Leistung gezeigt haben. Da ist heute zu wenig bei rausgesprungen." Zu wenig, um noch ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitzusprechen.

"Waren die bessere Mannschaft"

Auch Cheftrainer Stefan Leitl ärgerte sich nach Abpfiff. "Speziell in der ersten Hälfte haben wir das Geschehen dominiert und geraten durch eine Unachtsamkeit in der Defensive in Rückstand", fand der 46-Jährige, dass gerade der erste Treffer der Hamburger vielleicht spielentscheidend war. Denn in der zweiten Hälfte sah Leitl überwiegend eine ausgeglichene Partie. Trotzdem netzte St. Pauli wieder ein: "Nach einer Ecke bekommt St. Pauli die Chance, wieder in Führung zu gehen und dann ist es schwer, zurückzukommen."

Das Fazit des Fußballlehrer blieb ernüchternd. "Über 90 Minuten waren wir aus meiner Sicht die bessere Mannschaft und hätten das Spiel auch gewinnen können", so Leitl, der in der kommenden Saison einen neuen Angriff auf die Spitzenplätze in der 2. Bundesliga wagen wird. Zunächst geht es aber am kommenden Freitag (18:30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel im Berliner Olympiastadion weiter. Zu Gast bei der Alten Dame wird Hannover 96 wohl wieder ein ansehnliches Spiel bieten wollen. Möglichst mit größerem Erfolg.