Zu geringe WM-Prämien? Südafrika boykottiert Testspiel | OneFootball

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·4. Juli 2023

Zu geringe WM-Prämien? Südafrika boykottiert Testspiel

Artikelbild:Zu geringe WM-Prämien? Südafrika boykottiert Testspiel

Die südafrikanische Frauen-Nationalmannschaft ist im vorletzten Testspiel vor der Weltmeisterschaft in einen Streik getreten. Grund sollen unter anderem die vermeintlich zu niedrigen WM-Prämien sein.

Im Testspiel gegen Botswana am Sonntag verweigerten die Spielerinnen ihren Einsatz. Stattdessen trat eine neu zusammengewürfelte Mannschaft an und verlor die Partie mit 0:5. Laut Sport-Informations-Dienst (SID) stand auf südafrikanischer Seite sogar eine 13-Jährige auf dem Feld.


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Die Nationalspielerinnen sollen das Spiel aus zwei Gründen boykottiert haben. Zum einen seien sie mit dem Austragungsort nicht zufrieden gewesen. Die Begegnung fand in der Gemeinde Tsakane rund 50 Kilometer südöstlich von Johannesburg statt. In den Augen der Spielerinnen habe das Stadion nicht den internationalen Standards entsprochen und sei gerade als Austragungsort für das letzte Testspiel vor dem Abflug nach Australien ungeeignet gewesen. Zudem sei das Verletzungsrisiko zu hoch gewesen.

"Söldnerinnen"?

Zum anderen herrsche bei den Spielerinnen Unzufriedenheit mit den WM-Prämien. Der südafrikanische Verband SAFA hatte sich - ebenso wie der DFB - dazu entschlossen, keine zusätzlichen WM-Prämien zu bezahlen, nachdem die Fifa eine neue Rekordsumme ausgelobt hatte. So bekommt jede Spielerin allein für die Teilnahme an der WM 30.000 Dollar (28.000 Euro). Diese Summe kann im Falle des Titelgewinns auf 270.000 Dollar (250.000 Euro) steigen. Für die Fußballerinnen Südafrikas offenbar zu wenig.

Der SID zitierte den SAFA-Finanzvorstand Gronie Hluyo mit folgenden Worten: "Die Spielerinnen sind mit ihren Forderungen unvernünftig. Das, was die FIFA ihnen zugesagt hat, ist weit mehr, als wir bisher den Nationalteams zugesagt haben." Ein anderer hochrangiger Funktionär, dessen Name ungenannt blieb, ging noch weiter und bezeichnete die Spielerinnen gegenüber der südafrikanischen City Press als "Söldnerinnen" und "Verräterinnen".

Am Mittwoch wird die südafrikanische Mannschaft nach Australien reisen, wo sie es in der Gruppe G mit Argentinien, Italien und Schweden zu tun bekommt. Zuvor steht noch ein Testspiel gegen Costa Rica auf dem Programm (15. Juli).

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