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·12. September 2024
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Im Interview mit liga3-online.de spricht Saarbrückens neuer Rekordspieler Manuel Zeitz über unvergessliche Momente, schmerzhafte Erinnerungen, Zukunftsplanungen und sportliche Vorbilder.
liga3-online: Beim 1:0-Erfolg in Mannheim bestritten Sie Ihr 400. Pflichtspiel für den 1. FC Saarbrücken. Wie fühlt es sich an, Rekordspieler bei einem Verein zu werden – und das ausgerechnet bei dem Verein, für den Ihr Herz schlägt, Herr Zeitz?
Manuel Zeitz: Das ist schon etwas Besonderes. Als ich 2016 von Cottbus nach Saarbrücken zurückgekommen bin, hatte ich mir einen solchen Verlauf schon gewünscht. Aber dass es dann wirklich so gekommen ist, ist alles andere als selbstverständlich.
400 Einsätze für einen Verein erreichen nur wenige Spieler. Wie sieht Ihre Karriereplanung aus – ist das nächste Ziel die 500?
Das ist im Fußball immer schwer zu sagen. 500 Spiele wären schön, aber das wird nicht so einfach. In meinem Alter schaue ich in Bezug auf meine Karriere nicht mehr allzu groß in die Zukunft, sondern von Jahr zu Jahr. Erst einmal habe ich noch bis Sommer 2025 Vertrag. Danach werden wir sehen, wie es weitergeht.
Können Sie sich noch an Ihr erstes Spiel im blau-schwarzen Dress erinnern?
Na klar. Damals war ich noch in der A-Jugend und habe bei einem Testspiel unter Trainer Dieter Ferner erstmals in der ersten Mannschaft mitgespielt. Und um ehrlich zu sein: Die Partie war eine Katastrophe. (lacht) Wir haben zur Halbzeit 4:0 geführt und das Spiel noch hergeschenkt. Entweder ging es 4:4 aus oder wir haben sogar noch verloren, so ganz genau weiß ich das nicht mehr. Ich dachte, dass ich von der ersten Mannschaft erst einmal nichts mehr hören werde. Dieter Ferner rief mich dann aber an und teilte mir mit, dass ich beim folgenden Spiel auch dabei bin. Das war dann mein erstes Pflichtspiel.
In Ihrer Karriere beim 1. FC Saarbrücken gab es zahlreiche Highlight-Spiele. Welches war für Sie persönlich das schönste Match beim FCS?
Wenn ich mich wirklich für ein Spiel entscheiden muss, dann ist es das DFB-Pokalspiel gegen Bayern München in der Saison 2023/24. Wir haben vor der Partie nur davon geredet, wie viele Gegentore wir wohl bekommen werden. Und am Ende gewinnen wir 2:1 und ziehen ins Viertelfinale ein. Wahnsinn. Generell waren die DFB-Pokalspiele immer etwas Besonderes und sehr emotional.
Gibt es etwas, das Sie mit dem FCS nie wieder erleben wollen?
Natürlich gab es auch Erlebnisse, die ich gerne aus meinen Erinnerungen streichen würde. Es kann ja nicht immer nur bergauf gehen. Dazu gehört meine Leihe nach Paderborn in der Saison 2013/14 zur Rückrunde. Wir haben in der ersten Saisonhälfte fast alles verloren, waren dabei nie wirklich ein Team. Ich bin dann gegangen und Saarbrücken ist als Schlusslicht aus der 3. Liga abgestiegen. Auf die gesamte Saison hätte ich rückblickend gerne verzichtet. Ansonsten war die verlorene Relegation gegen 1860 München in der Saison 2018/19 hart. Wir waren zweimal die bessere Mannschaft, haben den Aufstieg in die 3. Liga dennoch verpasst. Aber in der Saison darauf haben wir es dann ja geschafft.
Was würden Sie gerne noch einmal mit dem FCS erleben – oder vielleicht sogar zum ersten Mal?
Von Aufstiegen und Pokalerfolgen kann ich nicht genug bekommen – das geht glaube ich jedem Spieler so. Seit ich hier aktiv spiele, war der 1. FC Saarbrücken nie in der 2. Bundesliga. Der Aufstieg in die 2. Liga ist ein Ziel, das wir alle gemeinsam verfolgen. Aber wir wissen auch, wie schwer es ist, dieses Ziel in der so starken und ausgeglichenen 3. Liga zu erreichen.
Mit 34 Jahren stellt sich auch die Frage, was nach der aktiven Karriere kommt. Können Sie sich eine Zukunft beim FCS auch abseits des Spielfelds vorstellen?
Ich möchte auf jeden Fall gern im Verein bleiben. Und die Chancen, dass das klappt, stehen – denke ich – ganz gut.
Gibt es Rituale oder Gewohnheiten, die Sie vor jedem Spiel pflegen?
Ich bin nicht abergläubisch und habe keine durchgetakteten Rituale. Aber ich rufe vor Spielen, wenn ich das Hotel in Richtung Mannschaftsbus verlasse, als letztes meine Frau und Kinder an. Am meisten spreche ich dann mit den Kids.
Haben Sie ein sportliches Vorbild, das Sie bewundern – oder als jüngerer Spieler bewundert haben?
Damals war es Oliver Kahn. Mit seiner maximal disziplinierten Einstellung war er immer ein Vorbild für mich. Fußballerisch bin ich großer Fan von Lionel Messi. Auch, wenn ich etwas anders Fußball spiele als er. (lacht) Messi ist einfach ein Phänomen, das es so vermutlich nicht mehr geben wird.
Mitarbeit: Marvin Geßner
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