FC Schalke 04
·22. August 2022
Zeig mir den Platz: Stadionsprecher Dirk Oberschulte-Beckmann

In partnership with
Yahoo sportsFC Schalke 04
·22. August 2022
… in der Kurve, am Rasen, im Bauch der VELTINS-Arena. Fans, Mitarbeiter und viele andere Stadiongänger präsentieren ihren persönlichen Stammplatz. Heute: Stadionsprecher Dirk Oberschulte-Beckmann.
Name: Dirk Oberschulte-Beckmann
Alter: 60
Stadt: Gelsenkirchen
Beruf: Stadionsprecher
Stammplatz: Quatscher-Bank (neben der S04-Auswechselbank)
Seit: 1995
Mein Moment:
Ein Highlight war das DFB-Pokalfinale 2001 gegen den 1. FC Union Berlin. Ich durfte selbst im Olympiastadion arbeiten, weshalb ich noch näher dran war. Im Innenraum schritt Nina Hagen wie eine Diva an mir vorbei, um „Eisern Union!“ zu singen. Ich hatte Gänsehaut, weil sie immer eine absolute Ikone für mich war. Auch die Mannschaftsaufstellung vor unserer Kurve verlesen zu dürfen, war unglaublich emotional für mich. Überhaupt war die Atmosphäre einzigartig, auch was das Miteinander der Fans betraf.
Ein zweiter Moment ist gar nicht direkt mit einem Spiel verknüpft, sondern betrifft den Kultfilm „Fußball ist unser Leben“. Ich durfte eine kleine Rolle darin übernehmen und zur Premiere in der Schauburg in Buer moderieren, wo ich vor der Aufführung so großartige Schauspieler wie Tana Schanzara und Uwe Ochsenknecht interviewt habe. Das war eine große Ehre und wird mir immer in Erinnerung bleiben.
Ein Spiel zum Vergessen:
Da haben sich zwei Ereignisse besonders tief eingebrannt. Beim Raúl-Abschiedsspiel haben wir meinen Kollegen Bernd Scheffler verabschiedet, mit dem ich über 15 Jahre gemeinsam moderiert habe. Von meinem ersten Arbeitstag an, zum Spiel gegen den SC Freiburg am letzten Spieltag der Saison 1994/1995, hatte er mich unter seine Fittiche genommen. Sein Abschied ist mir sehr nahe gegangen und es sind einige Tränen geflossen.
Ein weiteres Ereignis, das mich ebenfalls sehr mitgenommen hat, war unsere Partie gegen den 1. FC Köln am 20. Januar in unserer Abstiegssaison 2020/2021. Wir hatten gar nicht schlecht gespielt, ließen uns aber auskontern und verloren das Spiel mit 1:2 vor coronabedingt leeren Rängen. Rein rechnerisch war der Abstieg noch nicht besiegelt, aber ich war völlig niedergeschlagen. Drei Tage lang lag ich mit Fieber im Bett, denn die Situation griff mich auch körperlich an. Schalke ist mein Leben, das ist auch so gewollt, deshalb war ich mental sehr mitgenommen, hatte Zukunftsängste, was den Verein und auch die Mitarbeiter betraf – eine harte Zeit.
Schalke in 04 Worten: Phänomen, Königsblau, Tradition, Herzblut!