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·22. Juli 2024
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Bei Real Madrid Femenino hat sich einiges getan
2024/25 soll besser werden als 2023/24 – kann es eigentlich auch nur! Denn Reals Frauen beendeten die Liga F zwar wie schon im Vorjahr auf dem zweiten Platz hinter dem FC Barcelona und qualifizierten sich somit erneut direkt für die Champions-League-Gruppenphase, aber in anderen Wettbewerben sah es nicht so rosig aus. Trotzdem: Mit 73 Punkten aus 30 Spieltagen (24 Siege, fünf Niederlagen und ein Unentschieden) konnte sich Alberto Torils Team die Vizemeisterschaft ziemlich problemlos sichern – die Verfolger Atlético und Levante kamen auf 61 respektive 60 Punkte. Wie schon in den vergangenen Jahren war Barça allerdings auch in dieser Saison uneinholbar: Die Culers hatten am Ende nicht nur die mit Abstand beste Tordifferenz der Liga mit einem Plus von 127 (Real: +74 ) sondern legten auch eine quasi perfekte Saison mit nur einem einzigen Unentschieden als Punktverlust hin.
Neben der Liga F spielte das weiße Ballett in Spanien auch um die Supercopa de España Feminina und die Copa de la Reina, doch bereits in der ersten Runde der Supercopa flog Ivana Andrés Sanz, Linda Caicedo und Co. am 17. Januar gegen Barcelonas Frauen mit 0:4 raus – es hätte mit einem vom VAR zurückgepfiffenen Tor und einem Lattentreffer allerdings noch schlimmer für die Blancas kommen können. In der Copa kamen sie hingegen etwas weiter: Nachdem sie gegen Betis noch mit einem klaren 5:0 im Achtelfinale überzeugten, scheiterten sie am 8. März mit 1:2 allerdings ausgerechnet an Atlético, gegen das sie im Finale 2023 durch Elfmeterschießen verloren hatten.
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In der Champions League hatte Real Madrid Femenino es mit dem Paris FC, Hacken Gothenburg und dem FC Chelsea, der 2021 im Finale stand, zu tun. Leider waren Reals Frauen nicht so erfolgreich wie ihre männlichen Kollegen, die La Decimoquinta perfekt machten. Denn fünf der sechs Spiele endeten mit einer Niederlage. Bedeutete: den letzten Platz und das frühe Ausscheiden.
Platzierungen Saison 2023/24:
Also: die neue Saison soll besser werden, auch aufgrund einiger Unruhen im Team und Unzufriedenheit bei den Fans. Der Vorwurf: Florentino Pérez machen zu wenig für die Frauenabteilung. Das kann nach dem bisherigen Sommer-Transferfenster nicht gesagt werden – dieses öffnete am 1. Juli, doch schon zuvor bahnte sich Bewegung bei Reals Kader an. Insgesamt sieben feste Abgänge waren schon vor dem offiziellen Saisonschluss bekannt. In der Verteidigung wechseln Ex-Kapitänin Ivana Sanz, Kathellen Sousa, Kenti Robles und Sofie Svava den Verein. Im Mittelfeld verliert Real Madrid Freja Olofsson und Claudia Zornoza und auch Stürmerin Hayley Raso verabschiedet sich vom Estadio Alfredo di Stéfano. María Valle López (19), Olaya Enrique Rodríguez (19) und Paula Partido Durán (19) verlassen den Verein zudem ein Jahr per Leihe.
Abgänge
Den vielen Abgängen stehen jedoch auch einige Transfers auf der Gegenseite gegenüber. Und zwei Verlängerungen: So haben Torhüterin Misa Rodríguez und Trainer Alberto Toril um jeweils zwei Jahre bis Sommer 2026 verlängert. Und dann wären da noch acht neue Namen in Valdebebas (Stand 22. Juli), darunter Star-Stürmerin Alba Redondo, welche im Vorjahr mit 28 Toren für Levante den Pichichi als Torschützenkönigin der Liga F erhielt und mit Spanien die Weltmeisterschaft und die Nations League gewonnen hat. Die 27-Jährige wurde für ihre Leistungen bereits für den Ballon d’Or nominiert. Neben ihr wird auch Nationalmannschaft-Kollegin Eva Navarro den Angriff verstärken. Die 23-jährige Spanierin konnte neben der Weltmeisterschaft auch schon die Copa de la Reina gewinnen und spielt auf dem rechten Flügel. Sie kommt von Atlético Madrid.
Im Mittelfeld werden künftig Melanie Leupolz und Filippa Angeldahl die Strippen ziehen. Leupolz kommt mit 13 Trophäen im Rucksack von Chelsea und auch ihre neue Mittelfeld-Partnerin darf auf eine titelreiche Zeit mit Manchester City und in Schweden zurückblicken.
Mit María Méndez wechselt eine vielversprechende Innenverteidigerin von Levante zu Real Madrid. Die 23-Jährige Spanierin war auch Teil des spanischen Nationalteams, das 2023 die Nations League gewonnen hat. Maëlle Lakrar, die seit ihrem 14. Lebensjahr Fußballprofi ist, wird ab der kommenden Saison mit ihr in der Innenverteidigung spielen. Sie gewann mit der U19 Frankreichs 2019 die Europameisterschaft und kommt von Olympique Marseille. Unterstützt wird sie in der Defensive zukünftig von Reals neuen Rechtsverteidigerinnen Antônia Silva und Sheila García. Silva (30) kommt wie Redondo und Méndez von Levante und hat mit der brasilianischen Nationalmannschaft 2017 die Copa Libertadores gewonnen. Ihre Team-interne Konkurrentin – auch nur Shei genannt – wechselt von Atlético zu den Königlichen. Die 27-Jährige war wie einige ihrer neuen Mitspielerinnen auch am spanischen Erfolg in der Nations League beteiligt und gewann die Copa de la Reina.
Zugänge
Weitere Transfers sind nicht ausgeschlossen angesichts der zahlreichen Abgänge und Reals ersehnten Ziels, den ersten Titel einzufahren.
Real Madrid Femenino wartet seit der Gründung, beziehungsweise seit der Übernahme des Madrider Klubs CD Tacón im Jahr 2020 auf den ersten Titel. Obwohl in allen vier Jahren in der Liga F jeweils ein Podestplatz erreicht werden konnte, darf der Eindruck nicht darüber hinweg täuschen, dass es in diesem Wettbewerb wohl noch ein steiniger Weg sein wird, um Barcelonas Dominanz zu brechen. In der Saison 2023/24 konnte Real Madrid keinen einzigen Punkt aus den Direktduellen gegen das Ligaoberhaupt ergattern und musste sich turnierübergreifend jeweils mit 0:5, 0:4 und 0:3 geschlagen geben.
Mit den prominenten Zugängen wie Redondo, Méndez und Leupolz kommen nun aber Frauen an die Concha Espina mit reichlich Titelerfahrung auf nationaler und internationaler Ebene. Können die Blancas mit ihnen nun auch ihren ersten Pokal in die Höhe stemmen? Besonders in der Copa de la Reina dürften die Chancen in der kommenden Saison dafür höher stehen als bislang – auch weil man in der Copa nicht zwingend auf den FC Barcelona Femení treffen wird. Zusätzlich hat Real Konkurrenten wie Atlético und Levante mit der Verpflichtung von wichtigen Spielerinnen schwächen können. Auch in der UEFA Woman’s Champions League dürften sich Reals Frauen nun mehr als das Erreichen der Gruppenphase erhoffen.
Entscheidend, um den ersten großen Coup landen zu können, wird allerdings sein, dass der nicht umstrittene Alberto Toril – es heißt, er würde lieber Männer trainieren, aber sein Ex-Team, die Castilla ist weiter von Raúl belegt – aus dem völlig neu zusammengewürfelten Kader möglichst schnell ein funktionierendes Team bilden kann. Die Spielerinnen dürfte daher auf eine intensive Saisonvorbereitung erwarten – Termine zur Pretemporada sind bislang noch nicht bekannt. Sicher ist aber, dass 2024/25 besser werden soll als die Vorsaison. Den Vorwurf, die Frauenabteilung links liegen zu lassen, müssen sich die königlichen Verantwortlichen erstmal nicht mehr gefallen lassen – jetzt liegt es am Trainer und am Team.
Kader
Real Madrid Femenino 2024/25:
Tor: Misa, Chavas
Abwehr: Oihane, Rocío, Antônia Silva, Olga Carmona, María Méndez, Shei, Lakrar
Mittelfeld: Teresa, Toletti, Maite Oroz, Weir, Angeldahl, Leupolz
Angriff: Signe Bruun, Alba Redondo, Møller, Carla Camacho, Linda Caicedo, Eva Navarro, Feller, Athenea