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·23. Mai 2024

Zahlen und Fakten zum Finale: Historie vs. Realität

Artikelbild:Zahlen und Fakten zum Finale: Historie vs. Realität

Beim Endspiel in Wembley treffen Welten aufeinander – Foto: getty images

Reals 18. Finale in der Königsklasse

Mit bisher 14 Titeln ist Real Madrid nicht nur der unangefochtene Rekordsieger der Champions League, sondern auch mit großem Abstand der Rekord-Finalteilnehmer der Königsklasse – das bevorstehende Duell gegen Borussia Dortmund ist das insgesamt 18. Endspiel der Königlichen seit Einführung des Wettbewerbs als Europapokal der Landesmeister in der Saison 1955/56. Nur drei der bisherigen 17 Finalbegegnungen verlor der spanische Rekordmeister: Nachdem Alfredo Di Stéfano, Ferenc Puskás und Co. die ersten fünf Ausgaben des Landesmeisterpokals gewinnen konnten, setzte es in Folgejahren Finalniederlagen gegen Benfica Lissabon (1961/62) und Inter Mailand (1963/64). In der Saison 1965/66 feierten die Blancos ihren sechsten Triumph und mussten anschließend 15 Jahre bis zur nächsten Finalteilnahme warten  – 1981 unterlag man dem FC Liverpool. Es war gleichzeitig Reals bis jetzt letztes verlorenes Endspiel, denn seitdem heißt es: El Madrid no juega finales, las gana. Also: Real Madrid spielt keine Finals, es gewinnt sie.


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Der erfolgreichste Verein der Welt bestritt und gewann danach nämlich acht Finalbegegnungen, allesamt übrigens in der Champions-League-Ära (seit 1992/93). Bei einem Triumph gegen den BVB am 1. Juni würden die Königlichen zum ersten Mal überhaupt den wichtigsten europäischen Wettbewerb ohne eine einzige Niederlage im Turnierverlauf gewinnen.

Reals Endspiele

  1. 1955/56: Real Madrid 4:3 Stade Reims
  2. 1956/57: Real Madrid 2:0 AC Florenz
  3. 1957/58: Real Madrid 3:2 (n.V.) AC Mailand
  4. 1958/59: Real Madrid 2:0 Stade Reims
  5. 1959/60: Real Madrid 7:3 Eintracht Frankfurt
  6. 1961/62: Benfica 5:3 Real Madrid
  7. 1963/64: Inter Mailand 3:1 Real Madrid
  8. 1965/66: Real Madrid 2:1 Partizan Belgrad
  9. 1980/81: FC Liverpool 1:0 Real Madrid
  10. 1997/98: Real Madrid 1:0 Juventus Turin
  11. 1999/99: Real Madrid 3:0 FC Valencia
  12. 2001/02: Real Madrid 2:1 Bayer Leverkusen
  13. 2013/14: Real Madrid 4:1 (n.V.) Atlético Madrid
  14. 2015/16: Real Madrid 1:1, 5:3 (i.E.) Atlético Madrid
  15. 2016/17: Real Madrid 4:1 Juventus Turin
  16. 2017/18: Real Madrid 3:1 FC Liverpool
  17. 2021/22: Real Madrid 1:0 FC Liverpool

BVB erst zum dritten Mal im Finale

Während die Merengues beinahe alle möglichen Rekorde der Champions League halten – so konnte man beispielsweise schon sechs Mal als Titelverteidiger das Endspiel im Folgejahr erneut erreichen – bestreitet Borussia Dortmund in London erst das dritte Finale in der Königsklasse. Während die von Ottmar Hitzfeld trainierte Mannschaft 1997 sensationell Juventus Turin besiegte, unterlag man 16 Jahre später unter Jürgen Klopp im deutschen Finale dem FC Bayern München – im selben Stadion, in dem nun Real Madrid auf den BVB wartet. Das Wembley Stadium ist mit nunmehr acht Endspielen übrigens der häufigste Austragungsort, gefolgt vom Estadio Santiago Bernabéu, in dem bisher vier Finalpartien stattfanden – dabei wird es vorerst auch bleiben.

Dortmunds Endspiele

  1. 1996/97: Borussia Dortmund 3:1 Juventus Turin
  2. 2012/13: Bayern München 2:1 Borussia Dortmund

Torfall von Madrid und Lewandowski-Show: Trotzdem positive Real-Bilanz

Das Finale in London stellt die insgesamt 15. Begegnung der beiden Vereine dar. Die bisherige Bilanz spricht mehr oder weniger klar für die Königlichen: Sechs Mal konnte Real gegen den BVB gewinnen, drei Partien gingen verloren und fünf Mal trennte man sich unentschieden. Torbilanz: 24:19 aus Sicht der Blancos. Acht der bisherigen 14 Begegnungen fanden in der CL-Gruppenphase statt, die meisten Fußballfans haben jedoch vor allem die sechs K.o.-Duelle in Erinnerung.

Artikelbild:Zahlen und Fakten zum Finale: Historie vs. Realität

Bei der allerersten Begegnung zwischen Real und Dortmund 1998 kam es zum berühmten Torfall im Bernabéu – Foto: Andreas Rentz/Bongarts/Getty Images

Besonders das erste Spiel zwischen Real Madrid und Dortmund überhaupt dürfte einen ewigen Platz in den Geschichtsbüchern haben: Im Halbfinal-Hinspiel 1997/98 kam es zum berühmten Torfall von Madrid. Unmittelbar vor Anpfiff am 1. April 1998 hatten Madrider Ultras den Zaun hinter dem Tor erklommen. Aufgrund der zu hohen Belastung knickte der Zaun und das daran befestigte Tor schnurstracks um. Erst nach mehr als einer Stunde konnte man in der spanischen Hauptstadt ein passendes Tor finden und wiederaufbauen. Real gewann am Ende 2:0, zog anschließend nach einem 0:0 in Dortmund ins Finale ein und gewann dann im Finale von Amsterdam gegen Juventus Turin „la Séptima“ – es war der siebte Triumph der Blancos nach einer Durststrecke von 32 Jahren.

Bis zum nächsten Aufeinandertreffen in der K.o.-Phase vergingen ganze 15 Jahre, und diesmal waren die Westfalen erfolgreicher: Nach einem 1:4 in Halbfinal-Hinspiel in Dortmund, in dem Robert Lewandowski alle vier Treffer für Schwarz-Gelb erzielte, reichte Madrid der 2:0-Sieg im Bernabéu nicht mehr für den Finaleinzug. Ein Jahr später konnten sich die Merengues im CL-Viertelfinale jedoch revanchieren – einem 3:0 in Madrid folgte zwar eine 0:2-Niederlage in Dortmund, es reichte aber für das Halbfinale, dem dann der zehnte Finaltriumph in Lissabon folgte.

Reals Bilanz gegen Dortmund

  • Spiele: 14
  • Siege: 6
  • Unentschieden: 5
  • Niederlagen: 3
  • Torverhältnis: 24:19
  • K.o.-Duell-Bilanz: 2:1

2/2! Makellose Finalbilanz gegen Deutsche

Im 18. Finale in der Königsklasse trifft Real Madrid erst zum dritten Mal auf eine deutsche Mannschaft. Die bisherige Bilanz in diesen Duellen spricht ganz klar für den Rekordsieger, der beide Endspiele gegen Bundesliga-Vertreter für sich entscheiden konnte. Im Finale von Glasgow 1960, dem wohl besten Endspiel aller Zeiten, zerlegten Ferenc Puskás und Alfredo Di Stéfano die Frankfurter Eintracht mit 7:3 und feierten den fünften Titel in Serie im Landesmeisterpokal. Puskás ist bis heute der einzige Spieler, dem vier Tore in einem Endspiel und ein „lupenreiner“ Hattrick gelangen. Dieses Spiel war außerdem das torreichste Endspiel des Wettbewerbs überhaupt. Ebenfalls in Glasgow fand die bisher letzte Finalbegegnung zwischen Real und einem deutschen Team: Die Galácticos um Zinédine Zidane und Luís Figo trafen im Endspiel der Saison 2001/02 auf Bayer Leverkusen, das Überraschungsteam dieser Spielzeit. Es war der französische Weltstar, der mit seinem legendären Volleytor die Partie entschied (2:1) und den Königlichen somit den neunten CL-Titel der Vereinsgeschichte bescherte. Bleibt die Finalbilanz gegen Deutsche auch in Wembley makellos?

CL-Finals: Wo?

Stadien mit meisten Europapokal-Endspielen:

  1. 1. Wembley: 7
  2. 2. Estadio Santiago Bernabéu, Heysel-Stadion, Olympiastadion Rom, Ernst-Happel-Stadion, San Siro: je 4
  3. 7. Hampden Park, Olympiastadion München, Olympiastadion Athen, Parc des Princes: je 3

Städte mit meisten Europapokal-Endspielen:

  1. 1. London: 7
  2. 2. Madrid: 5
  3. 3. Brüssel, München, Rom, Wien, Mailand: je 4

Beide Vereine noch sieglos in Wembley, aber nicht alle Spieler

Während der BVB sein zweites und letztes CL-Finale 2013 in London bestritt und verlor, ist es für Real Madrid das erste Endspiel im englischen Nationalstadion. Überhaupt spielten die Blancos in ihrer 122 Jahre langen Vereinshistorie erst ein einziges Mal in der legendären Arena im Londoner Westen. Im November 2017 traf die Mannschaft von Trainer Zinédine Zidane in der CL-Gruppenphase auf Tottenham Hotspur, das aufgrund der Umbaumaßnahmen im eigenen Stadion ins Wembley ausweichen musste, und unterlag mit 1:3. Immerhin folgte später der 13. CL-Titel, sodass die Niederlage keine negativen Auswirkungen hatte. Der BVB gastierte sogar zweimal bei Tottenham in der 90.000 Zuschauer fassenden Arena und verlor beide Partien: In der CL-Gruppenphase 2017/18 hieß es am Ende 1:3 aus Sicht von Schwarz-Gelb, ein Jahr später verlor man 0:3 im CL-Achtelfinale.

Für Carlo Ancelotti ist es der fünfte Besuch in Wembley und seine Bilanz ist durchaus positiv: Als Trainer des FC Chelsea gewann der Italiener drei Partien im größten englischen Stadion und verlor nur einmal. Dabei gewann er drei Titel – einmal den FA Cup und zweimal das Community Shield. Noch besser sieht der Wembley-Rekord von Jude Bellingham aus: Mit der englischen Nationalmannschaft trat der Mittelfeldspieler 15 Mal im Nationalstadion auf, gewann zwölf Partien bei zwei Remis und nur einer Niederlage. Und: Toni Kroos gewann in Wembley 2013 seinen allerersten von inzwischen fünf Champions-League-Titeln – damals noch mit dem FC Bayern, wenngleich er verletzungsbedingt nicht eingesetzt werden konnte.

Mit dem sechsten Triumph im selben Stadion würde sich Kroos’ Kreis perfekt schießen. Zumal es nicht nur für den scheidenden Blanco den sechsten Henkelpokal, und damit einen Rekord bedeuten würde: Auch Nacho Fernández, Daniel Carvajal und Luka Modrić haben die Möglichkeit mit dem bisherigen Rekordhalter, Real-Legende Paco Gento, gleichzuziehen.

Artikelbild:Zahlen und Fakten zum Finale: Historie vs. Realität

Toni Kroos gewann 2013 in Wembley seinen ersten CL-Titel – Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP via Getty Images

Königliche Dominanz seit 2011

Nach der großen Real-Dominanz in den Anfangsjahren des Wettbewerbs in den 50er- und 60er-Jahren mit sechs Titeln innerhalb von zehn Jahren sind wir seit 14 Jahren angesichts zwölf Halbfinal-Teilnahmen Zeugen der zweiten großen Ära der Königlichen im wichtigsten Wettbewerb des europäischen Fußballs. Seit der Saison 2010/11 verpassten die Königlichen nur zweimal das Halbfinale der Königsklasse: In der Umbruchsaison 2018/19 nach den Abgängen von Erfolgstrainer Zidane und Cristiano Ronaldo schied man im Achtelfinale gegen Ajax Amsterdam aus, und ein Jahr später war in der „Corona-Saison“ gegen Manchester City ebenfalls Schluss in der Runde der besten 16 Mannschaften. Darüber hinaus ist die kommende Begegnung gegen Dortmund Real Madrids sechstes Finale in den letzten elf Jahren – die bisherigen fünf Endspiele in diesem Zeitraum konnten die Königlichen bekanntlich gewinnen. Alles in allem spricht auch rein statistisch ganz viel für den 15. Triumph der Blancos und ziemlich wenig für Borussias zweiten Titel.

Reals CL-Bilanz der letzten 14 Jahre

  1. 10/11: Halbfinale
  2. 11/12: Halbfinale
  3. 12/13: Halbfinale
  4. 13/14: Finale/Titel
  5. 14/15: Halbfinale
  6. 15/16: Finale/Titel
  7. 16/17: Finale/Titel
  8. 17/18: Finale/Titel
  9. 18/19: Achtelfinale
  10. 19/20: Achtelfinale
  11. 20/21: Halbfinale
  12. 21/22: Finale/Titel
  13. 22/23: Halbfinale
  14. 23/24: Finale/?
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