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·8. Juni 2022

Wo es läuft, wo es stockt: So laufen die Transferplanungen der Klubs

Artikelbild:Wo es läuft, wo es stockt: So laufen die Transferplanungen der Klubs

Während sich die Spieler im Urlaub von den Strapazen der Vorsaison erholen, haben die Kaderplaner der Vereine in der aktuellen Phase richtig viel zu tun. Einige Klubs sind dabei schon sehr weit, andere wiederum konnten noch keine neuen Spieler präsentieren. liga3-online.de gibt einen Überblick.

Sehr weit fortgeschritten

Transfer-Meister ist bislang der TSV 1860 München. In rekordverdächtigem Tempo präsentierten die Löwen Mitte Mai mit Albion Vrenezi, Tim Rieder (beide Türkgücü), Jesper Verlaat (Mannheim), Martin Kobylanski (Braunschweig), Christopher Lannert (Verl), Meris Skenderovic (Schweinfurt) und Fynn Lakenmacher (Havelse) binnen weniger Tage sieben zum Teil hochkarätige Neue. Da auch drei Nachwuchsspieler aus der U19 aufrücken, ist der Kader der Löwen schon jetzt so gut wie vollzählig. Allerdings schmerzen die Abgänge von Richard Neudecker und Dennis Dressel (Hansa Rostock).


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Schon sehr fleißig waren auch die Verantwortlichen beim 1. FC Saarbrücken. Fünf externe Zugänge konnten die Saarländer, die in der kommenden Saison besser als Platz sieben abschneiden wollen, vermelden. Und die Namen der neuen Spieler haben es teils in sich: Mit Mike Frantz (kommt aus Hannover) kommt ganz viel Bundesliga-Erfahrung zum FCS, Julius Biada vom SV Sandhausen, Richard Neudecker (kommt von 1860 München) und Kasim Rabihic (Verl) gehören ebenfalls zum oberen Regal. Der FCS geizt nicht und sendet ein klares Signal an die Konkurrenz.

Ein Abstieg bedeutet auch immer einen Umbruch: Das wissen sie beim FC Ingolstadt nur zu gut, war es in den vergangenen Jahren doch öfter der Fall. 16 Spieler sind schon weg, inklusive der Leih-Rückkehrer sind schon neun Neue da. Königstransfer ist Pascal Testroet, der gegen eine Ablösezahlung von Zweitligist SV Sandhausen geholt wurde. Doch auch mit Maximilian Dittgen (FC St. Pauli), David Kopacz (Würzburg) und Marcel Costly aus Mannheim konnten namhafte Spieler verpflichtet werden, um das Ziel Wiederaufstieg anzugehen.

Viel zu tun haben sie im beschaulichen Verl: Mit Christopher Lannert (1860), Kasim Rabihic (Saarbrücken), Leandro Putaro (Osnabrück) und Ron Berlinski (Essen) wechselten wichtige Spieler zu Konkurrenten. Hinzu kommen sechs weitere Abgänge. Doch die Ostwestfalen konnten auch schon acht neue Kicker begrüßen, wenngleich die Qualität der Abgänge zumindest von den Namen her bei Weitem nicht aufgefangen werden konnte. Aber in Sachen Quantität ist der Klub auf einem guten Weg, die leeren Kaderplätze recht schnell komplett zu füllen.

Auf dem Weg

Trotz des Abstiegs haben inklusive der Leihspieler erst sechs Profis den FC Erzgebirge Aue verlassen. Dementsprechend überschaubar sind auch die Erfolge auf Seiten der Zugänge. Sechs Neue sind da, der namhafteste sicherlich Marvin Stefaniak, der von den Würzburger Kickers kommt. Zuletzt konnten mit Lenn Jastremski (Leihe von Bayern München) und Paul-Philipp Besong (Leihe aus Nürnberg) zwei Spieler an einem Tag verpflichtet werden.

Etwas länger ist die letzte Verpflichtung beim MSV Duisburg her. Mit Phillip König (Kiel II) und Niklas Kölle (Hoffenheim II) wurden erst zwei Spieler geholt. Bei vergleichsweise wenigen acht Abgängen ist aber auch nicht so viel zu tun. Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp sagte zuletzt, dass noch mindestens vier Kicker kommen sollen.

Die Liste der Spieler, die Dynamo Dresden nach dem Abstieg verlassen müssen oder wollen, ist sehr lang: 17 Profis sind vorerst weg, manche könnten wiederkommen. Erst drei Neue wurden geholt. Mit Stefan Kutschke (Januar 2016 bis Juli 2017) wird ein alter Bekannter künftig wieder das Trikot der Schwarz-Gelben überstreifen. Zudem kehren fünf zuletzt ausgeliehene Spieler wieder zurück.

Wesentlich überschaubarer ist die Fluktuation beim SV Meppen. Sieben Spieler sind weg, am meisten Schmerzen bereiten wird der Abgang von Lars Bünning zum 1. FC Kaiserslautern. Doch die Emsländer haben auch schon sechs Kicker holen können. Dabei lässt sich klar erkennen, dass auf junge Spieler gesetzt wird. Außer Sascha Risch (Freiburg II) kommen alle aus der Regionalliga.

Nach der verpassten Relegation musste sich der VfL Osnabrück von Sebastian Klaas (wechselt nach Paderborn) und zuletzt Ulrich Taffertshofer verabschieden, der eine Verlängerung ausgeschlagen hatte. Zudem kehrt Aaron Opoku nach seiner Leihe wieder zum HSV zurück. Drei Stammspieler müssen neben drei weiteren Abgängen ersetzt werden. Dafür wurden bereits fünf Spieler geholt. Mit Putaro und Paterson Chato (Türkgücü) zwei aus der 3. Liga. Der Rest kommt aus der Regionalliga oder mit Jannik Zahmel aus der eigenen U19.

Sehr wenig ist bisher bei Aufsteiger SpVgg Bayreuth passiert. Chris Wolf und Anton Makarenko beenden ihre Karrieren. Dafür kommen Martin Thomann aus Schweinfurt und Stefan Kiefer aus der eigenen Mannschaft. Auch bei den beiden anderen Neulingen aus Elversberg (drei Abgänge/zwei Neue) und Essen (vier Abgänge/ein externer Zugang mit Berlinski) ist bisher wenig passiert, beim VfB Oldenburg sogar noch gar nichts. Allerdings stehen die Norddeutschen auch erst seit Samstag als Aufsteiger fest. Insgesamt fällt auf, dass die Neulinge allesamt am erfolgreichen Kader festhalten, nur punktuell nachbessern müssen und wollen.

Bei Borussia Dortmund II stehen sieben Neuen (darunter HFC-Torjäger Michael Eberwein) ebenso viele Abgänge (darunter Richmond Tachie) gegenüber. Der SC Freiburg II hat bislang drei externe Verstärkungen geholt und vier Spieler aus der U19 hochgezogen. Auf der anderen Seite haben sich 15 Spieler verabschiedet, unter ihnen mit Claudio Kammerknecht (Dresden), Enzo Leopold (Hannover) und Emilio Kehrer (Brügge) auch einige Stammspieler.

Wo es stockt

Als eine von nur zwei Mannschaften konnte der FSV Zwickau bislang noch keinen neuen Spieler präsentieren. Als "sehr schleppend" bezeichnete Sportchef Toni Wachsmuth die Kaderplanung bei den Schwänen. Da die Westsachsen noch nicht genau wissen, welches Budget zur Verfügung steht, konnte potentiellen Verstärkungen teils keine Gehaltszahlen genannt werden. "Wir führen Vorgespräche. Konkret wird es aber erst, wenn man die Dinge finanziell untermauern kann." Null Zugängen stehen bislang acht Abgänge gegenüber.

Neben vier Spielern, deren Leihverträge auslaufen, haben noch acht weitere Spieler den Halleschen FC verlassen. Bei Julian Guttau, Jan Löhmannsröben, Philipp Zulechner, Sven Müller und Daniel Mesenhöler ist die Zukunft noch nicht geklärt. Den Abgängen und Fragezeichen stehen erst vier Verpflichtungen gegenüber – allesamt aus der Regionalliga oder per Leihe vom FC Basel. Zuletzt kassierte der Klub auch Absagen von Spielern, etwa von Osnabrücks Taffertshofer. "Wir sind nicht in der Situation, alles über Finanzen zu regeln. Geld ist somit nicht unser Hauptargument. Es gibt Vereine mit ganz anderen Möglichkeiten und Ambitionen. Wir befinden uns in einem knallharten Wettbewerb und dem stellen wir uns", sagte Sportchef Ralf Minge zuletzt.

Ebenfalls noch ohne Transfererfolg steht der SV Waldhof Mannheim da. Stattdessen sind elf Spieler von Bord gegangen. Darunter die Stammspieler Verlaat, Costly und Anton Donkor. Zudem droht der Weggang von Dominik Martinovic. Der Angreifer soll das Interesse des belgischen Erstligisten KAS Eupen geweckt haben. Der Vertrag des 25-Jährigen läuft noch bis Sommer 2023. Doch auch Joseph Boyamba könnte noch gehen. Er soll mit Klubs aus der 2. Bundesliga in Kontakt stehen und wäre ablösefrei. Entgegen der ursprünglichen Planung wird der Kader zum Trainingsauftakt am 15. Juni wohl noch nicht stehen.

Auch beim SV Wehen Wiesbaden war bisher wenige los: Mit Suheyel Najar (Fortuna Köln) wurde erst ein Spieler geholt. Sechs Mann haben die Hessen verlassen. Darunter auch Leistungsträger Maximilian Thiel.

Viktoria Köln hat mit Torhüter Ben Voll ebenfalls erst einen Neuen geholt, während die Höhenberger neun Abgänge verkraften mussten – darunter Kai Klefisch (Paderborn) und Moritz Nicolas (kehrt nach Leihe zu Mönchengladbach zurück).

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