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William Laing·3. Dezember 2022

WM kompakt: Das Karma des Luis Suárez und Rüpel-Xhaka reloaded

Artikelbild:WM kompakt: Das Karma des Luis Suárez und Rüpel-Xhaka reloaded

Jetzt geht’s in die Vollen, denn das WM-Achtelfinale steht vor der Tür. Für einige Stars hat es dieses Jahr aber nicht gereicht. Luis Suárez weinte gestern zum Beispiel bitterliche Tränen. Granit Xhaka zeigte sich wiederum mal wieder von seiner besten Rüpel-Seite, muss aber deshalb ganz persönlich um die K.o.-Runde bangen. Südkoreas Fans fragten sich derweil, wo eigentlich CR7 ist.


Frostige Blicke, bittere Tränen und ein bisschen Karma

Es gibt Geschichten, die nur der Fußball schreibt. Eine davon ereignete sich 2010. Ghana traf im WM-Viertelfinale auf Uruguay und Stürmer-Star Luis Suárez verhinderte in der Nachspielzeit der Verlängerung per Hand den sicheren Siegtreffer der Afrikaner. Die Folge: Rot für Suárez, Strafstoß für Ghana. Den ballerte aber Asamoah Gyan an die Latte. Suárez lachte sich ins Fäustchen und Ghana schied im Anschluss auch noch im Elfmeterschießen aus.


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Über zwölf Jahre später kam es gestern zum erneuten WM-Duell der beiden Nationen. Dieses Mal ging es für beide in der Gruppe noch ums Weiterkommen. Und wieder war Luis Suárez, mittlerweile stolze 35 Jahre alt, mit von der Partie. Bei André Ayew, der das Viertelfinale 2010 wegen einer Gelbsperre verpasst hatte, scheint der Ärger gegenüber Suárez bis heute nicht ganz verflogen. Der Handshake vor Spielbeginn fiel zumindest blicktechnisch ziemlich frostig aus.

Natürlich hat sich der Fußballgott aber auch für das erneute Aufeinandertreffen von Ghana und Uruguay mal wieder eine ganz besondere Pointe ausgedacht. Zwar zog die Mannschaft um André Ayew gegen die Südamerikaner mit 0:2 erneut den Kürzeren, aber weil Südkorea im Parallelspiel mit 2:1 Portugal niederrang und insbesondere Ghana-Keeper Zigi etliche Uruguay-Chancen zunichte machte, mussten letztlich beide Teams am Ende die Heimreise antreten.

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Ein bisschen Schadenfreude dürfte man in Ghana aber angesichts der Bilder rund um Luis Suárez empfinden. Der Ex-Barça-Star war nach 66 Minuten ausgewechselt worden und weinte kurz nach Abpfiff bitterliche Tränen in sein Trikot. Es wird wohl die letzte WM des Stürmers gewesen sein. Als Fußballfan spricht man wohl von großer Tragik, als Ghana-Sympathisant eventuell auch von Karma.


Vulgäre Geste mit Folgen?

Anders als Ghana und Uruguay gelang der Schweiz gestern der Einzug ins WM-Achtelfinale. Wie schon 2018 bekamen es die Eidgenossen in ihrer Gruppe mit Serbien zu tun. Wie schon 2018 behielten sie die Oberhand. Und wie schon 2018 lieferte die Partie genauso viel Zündstoff wie im Vorfeld erwartet worden war.

Denn weil in der Schweizer Mannschaft einige Spieler mit kosovarischen und albanischen Wurzeln kicken und Serbien mit den Ländern seit Jahrzehnten auf Kriegsfuß steht, kam es schon vor vier Jahren zu wilden Szenen, als ausgerechnet Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka die beiden Treffer erzielten und im Anschluss jeweils mit einer Handgeste, die den albanischen Doppelkopfadler symbolisierte, jubelten.

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Und auch dieses Mal waren beide Kicker wieder die Protagonisten. Shaqiri traf erneut, Xhaka ließ sich wiederum zu einer vulgären Geste in Richtung serbischer Bank hinreißen. Der Arsenal-Profi fasste sich in den Schritt und sorgte damit für eine Rudelbildung.

Die Aktion wurde nicht bestraft. Doch das könnte nachträglich noch passieren. TV-Experte Per Mertesacker meinte, Xhaka hätte damit eine Massenkarambolage ausgelöst. „Das wird womöglich noch bestraft, wenn sich der Kontrollausschuss das anschaut und der Schiedsrichter es nicht gesehen hat.“


Neymars Traum lebt – zumindest auf dem Handy

Mal wieder ist Mega-Star Neymar bei einer WM zum Zuschauen verdammt. Nach seiner Verletzung im ersten Gruppenspiel gegen Serbien ist noch nicht klar, ob Brasiliens Hoffnungsträger im Achtelfinale wieder mit dabei sein kann und ob er für die Seleção im Turnierverlauf überhaupt noch eine tragende Rolle spielen wird.

Dass er den Traum hat, mit Brasilien den WM-Titel zu holen, daraus macht der PSG-Profi derweil keinen Hehl, wenn auch eher unbewusst. Denn als Neymar im Rahmen des letzten Gruppenspiels gegen Kamerun ganz entspannt über das Spielfeld schlenderte, konnten eifrige Fotografen einen Schnappschuss vom Handy des 30-Jährigen ergattern.

Und was war da als Hintergrundbild zu sehen? Natürlich der WM-Pokal! Neymars Traum lebt also.


Video des Tages

Einmal Cristiano Ronaldo und Portugal schlagen? Was für viele Fußballnationen ein Traum bleibt, ist den Südkoreaner gestern gelungen. Das wiederum veranlasste einige Fans der Asiaten, sich die Frage zu stellen, wo der fünffache Weltfußballer gestern eigentlich war? Denn auf dem Platz schien er keinen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben.

Ronaldo ein bisschen auf die Schippe nehmen? Den Südkoreaner mag man die Überschwänglichkeit über den Sieg gut und gerne verzeihen. Immerhin stehen sie zum ersten Mal seit über zwölf Jahren im WM-Achtelfinale.


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