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·14. November 2022
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·14. November 2022
Nachdem die letzten Punkte im Klubfußball vergeben wurden, gehen alle Blicke in die Wüste: Am Sonntagnachmittag eröffnet Gastgeber Katar die wohl umstrittenste Fußball-Weltmeisterschaft der Männer mit dem Spiel gegen Ekuador.
Die Vergabe der Endrunde in den Golfstaat mit mehr als zweifelhafter Menschenrechtslage, der irrsinnig teure Bau von Luxusarenen, bei dem Tausende Gastarbeiter gestorben sind, und nicht zuletzt auch die Starrköpfigkeit der FIFA, die eine 'unpolitische' WM durchzudrücken versucht, schlagen vielen Fußballfans aufs Gemüt. Mitunter geht das auch zulasten der eigentlich ja wichtigsten Protagonisten, der Spieler auf dem Feld. Für viele von ihnen geht ein Traum in Erfüllung. Das gilt insbesondere für die Kicker von Nationen, für die eine WM-Teilnahme keineswegs eine alltägliche Angelegenheit ist.
Neben Gastgeber Katar, der sich noch nie für eine WM qualifizieren konnte, sind zum Beispiel Kanada und Wales erst zum zweiten Mal dabei. Ob man gerade die Briten allerdings als Außenseiter bewerten sollte, nachdem sie zuletzt bei zwei EURO-Endrunden in die K.o.-Phase vordrangen, sei dahingestellt. Dass manche Nationen im Vorfeld als Punktelieferanten gelten, gehört zu jeder WM dazu. Oftmals schaffen es aus dem Kreis der Länder, die vorher nicht hoch gewettet werden, das eine oder andere zur Überraschungsmannschaft. Dabei können sie sich häufig auf die wenigen großen Namen verlassen, die den 'kleineren' Fußballnationen angehören. fussball.news nennt vor dem Start der WM 2022 die zehn besten Spieler von Außenseiter-Mannschaften, wobei jede nur einmal vorkommt.
Der Gastgeber ist für die meisten Fußballfans in Europa aus sportlicher Sicht die große Unbekannte, eben auch, weil das Land noch nie bei einer WM dabei war. Der größte Star des Fußballs im Wüstenstaat ist wohl Kapitän Ali, der im Sudan geboren wurde, aber schon vor Jahren eingebürgert wurde.
Ecuador ist nach 2002, '06 und '14 zum vierten Mal bei einer WM-Endrunde am Start. Dafür, dass es dabei endlich für die K.o.-Phase reicht, soll nicht zuletzt Cifuentes sorgen. Der Mittelfeldmann war einer der besten Spieler der abgelaufenen Saison in der nordamerikanischen MLS und gilt als Kandidat für einen teuren Wechsel nach Europa.
Costa Rica gilt seit dem Vordringen ins Viertelfinale 2014 als Geheimtipp, allerdings ist die Mannschaft etwas in die Jahre gekommen. Für Navas, der über Jahre Stammkeeper von Real Madrid und PSG war, wird es mutmaßlich die letzte WM sein. Der 35-Jährige ist noch immer der ganz große Rückhalt der 'Ticos' und wird es auch Deutschland im Gruppenspiel schwer machen wollen.
Bei bisher fünf Teilnahmen hat es das nordafrikanische Land noch nie über die Gruppenphase hinausgeschafft. Wenn es diesmal gelingt, dürfte es viel mit Skhiri zu tun haben. Deutschen Fußballfans ist er als Kölsche Pferdelunge natürlich bestens bekannt. Der 27-Jährige dürfte sich auch ins Schaufenster stellen wollen, die WM ist schließlich auch ein Stück weit eine Spielerbörse.
Der Iran hat seinen endgültigen Kader bei Redaktionsschluss noch nicht veröffentlicht, politische Unruhen im Land infolge der teils gewaltsamen Unterdrückung freiheitlicher Proteste könnten dabei Auswirkungen haben. Aus sportlicher Sicht ist Taremi die große Hoffnung: Der Stürmer spielt ein Top-Saison für Porto, traf unter anderem in der Champions League bereits fünfmal.
Auch Ghana lässt sich mit der Nominierung so lange Zeit wie möglich. Dass Williams nicht dabei sein wird, ist allerdings überhaupt nicht vorstellbar. Es gilt als großer Coup, den Dauerbrenner aus Bilbao für einen Nationenwechsel begeistert zu haben. Mit 28 Jahren hat der Angreifer für die Basken schon über 350 Profispiele auf dem Buckel.
Mit schlappen 33 Jahren erlebt 'EMCM' bei den Bayern seine wohl stärkste Phase der Karriere. Das kommt gerade recht, um mit Kamerun auch in Katar für Furore zu sorgen. Mit etwa Torhüter Andre Onana von Inter Mailand oder Frank Anguissa von der SSC Neapel bietet das Land einige Top-Spieler auf, in den letzten Wochen hatte aber keine so gute Form wie Choupo-Moting.
Serbien hat seit Bestehen als unabhängiger Staat immer großartige Spieler in den eigenen Reihen gehabt, aber bei Turnieren bisher nie groß auf sich aufmerksam machen können. Die Hoffnungen ruhen nun auf Vlahovic, der als einer der besten jungen Stürmer der Welt gilt und bei der Endrunde von Juve-Kollege Filip Kostic bedient werden soll.
Marokko ist bei fünf Teilnahmen nur einmal über die Gruppenphase hinaus gekommen, 1986 war gegen die DFB-Auswahl Schluss. Auch heuer sind die 'Löwen vom Atlas' unter den Außenseitern zu buchen. Dabei gehört mit Hakimi ein anerkannter Weltklassespieler zum Team, der seine Qualitäten auch in zwei Jahren bei Borussia Dortmund nachhaltig nachweisen konnte.
Wenige Nationen bei der WM in Katar dürften derart abhängig von einem Duo sein wie Kanada von Jonathan David sowie Davies. Umso größer war zuletzt die Sorge, als wegen einer Muskelverletzung des Flügelspielers die Teilnahme an der Endrunde in Frage stand. Davies gilt oft als bester Linksverteidiger der Welt, für sein Land beginnt er meist deutlich weiter vorne als beim FC Bayern, ohne dabei an Qualität einzubüßen.